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In The Army Now

In The Army Now

Titel: In The Army Now
Autoren: Matthias Goosen
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festhalten und drangsaliert. Dann, wenn sie ihren Spaß mit ihm gehabt haben, legten sich die Soldaten wieder ins Bett zurück! Ich dachte lange, dass es etwas mit Männlichkeit zu tun hätte, aber jetzt weiß ich, dass es mit einer Rangordnung schaffen zu tun hat. Sie wollen einer Gruppe zeigen, wie gut oder wie stark sie sind und das demonstrieren sie dann an den Schwächeren. Und es gibt immer ein paar Männer – besonders in Gruppen – die glauben, dass sie besser sind. In solchen Situationen, wenn ich voll wach war und hörte, wie der junge Soldat weinte, um seine Eltern, seine Freundin (seinen Freund?) tat er mir leid als alles andere, weil ich wusste, dass er jetzt auch noch von anderen gepiesackt werden würde Der Grund warum ich nicht einschritt? Ich war in der Unterzahl und man würde mich dann auch piesacken und darauf hatte ich keinen Bock. Der Junge muss alleine damit fertig werden. Aber was ich konnte, war seinen Peinigern zu wünschen, dass ihr Arsch von einem Sous-officiers wund gefickt wurde. Ha.
      Danach wurde ich meistens müde, da sich die allgemeine Unruhe wieder legte. Ich schlief ein und dachte allenfalls an Jules. Jules war der Grund, der mich hier alles überstehen ließ. Danke Jules.
     
    *
     
    Die Zeit verging und ich hatte mich an gewisse Unruhen gewöhnt. Ich dachte manchmal, ich wäre den Offizieren aufgefallen, weil ich nicht zu viel sprach, meine Arbeiten so gut wie möglich durchzog und auch sonst ein netter Geselle war.
      Einmal, ich hatte gerade Nachtdienst, da kam ein Offizier hohen Rangs auf mich zu und sagte, dass ich im Quartier 1 erwartet wurde.
      Die Offiziersquartiere waren nach Graden und Zuständigkeiten eingeteilt:
     
              Quartier 1 unterlag den Officieres-généraux des Heeres.
              Quartier 2 unterlag den Officieres-généraux des Sanitäterbundes.
              Quartier 3 unterlag den Officieres-généraux der Luftwaffe
              Quartier 4 unterlag den Officieres-généraux des Bodentrupps
              Quartier 5 waren die Sous-officiers der Grundausbildung.
     
    So rückte ich von meinem Posten ab und ging zielgerade zum Quartier 1. Mir gingen die Sous-officiere durch den Kopf, die für unsere Grundausbildung zuständig waren, und dass ich sie seit diesem Zwischenfall an meinem ersten Abend nicht mehr gesehen hatte. Ein wenig mulmig war mir schon, was ich denn im Quartier 1 überhaupt zu tun hatte.
      Ich klopfte an. Als ich eintrat sah ich eine Männerrunde an einem Tisch sitzen, die rauchten und tranken, 5 an der Zahl. Ich stellte mich vor, sagte meinen Namen und die Männer stellten sich vor und sagten, dass ich angenehm stehen sollte. Dann fragten sie mich ob ich Schnapsen spielen könne. Ich nickte und sie sagte mir, dass ich mich hinsetzen und mit ihnen ein bisschen spielen sollte. Das tat ich.
      Es waren wirklich keine üblen Burschen, sie plauderten über das Heer, über ihre Frauen und wie langweilig das Leben sein konnte, und dass sie ein wenig Abwechslung suchten. Ich wusste, auf was dieses Gespräch hinauslief, aber ich wollte mich ein bisschen zieren. Immerhin hatten sie mich zum Spieleabend eingeladen.
      Mein Gegenüber hieß Offizier Théo. Er war ein bisschen grimmig und schnupfte ständig Tabak. Wenn er so weitermachen würde, dachte ich mir, würde ihm in spätestens 6 oder 7 Jahren die Nase abfallen, so rot war sie schon. Der Offizier der neben mir saß, war da schon besser und ansehnlicher, er hieß Offizier Louis und war der schlankste der anwesenden Offiziere an diesem Tisch, die Namen der beiden anderen Männern habe ich mir nicht gemerkt, weil sie das wenigste Interesse an mir zeigten. So spielten wir, bis einer auf die Idee kam, ob ich mich nicht ein wenig entblößen könnte. Ich fragte sie, warum ich das tun solle und sie antworteten mir, dass ich – bei gefallen – bessere Dienstzeiten bekäme und sie mich netter behandeln würden.
      Ich willigte ein und zog mein Hemd aus. Offizier Louis war ganz entzückt über meine Muskeln und den schönen Bauch und berührte mein Knie. Alle anderen – auch die drei, die ich nicht sonderlich lustig fand – lachten.
      Offizier Théo sagte mir, dass er von dem tragischen Zwischenfall gehört hatte, der mir passiert war, dass drei meiner Grundausbilder bei meinem Anblick ausgerastet waren. „Aber wenn ich dich jetzt so ansehe“, so Offizier Théo, „kann ich gut nachvollziehen, warum die drei sich zu prügeln begonnen
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