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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten
Autoren: Enid Blyton
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„Du brauchst den Text nicht auswendig zu lernen, sondern kannst ihn ablesen.“
    Sie hatten die alte Geschichte auch ein bisschen abgeändert, ein wenig moderner erzählt.
    Die Hauptsache waren nun noch die Kostüme. Für den Schweinehirten und den König ließ Jenny sich von daheim Anzüge ihres Bruders schicken. Die Hofdamen baten ihre Mütter um schicke Abend- oder Ballkleider.
    Andrea klagte: „Was soll ich anziehen? Ich kann mir nichts schicken lassen, weil meine ganze Familie im Ausland ist.“
    Frau Jenks wusste Rat: Sie sprach mit ein paar von den Großen, die etwa Andreas Figur hatten, und so bekam Prinzessin Andrea schließlich ein schönes blaues Samtkleid, das zu ihren Haaren und ihren Augen wunderbar passte. Auch ein Krönchen aus Goldpapier wurde für sie gebastelt.
    Die Mädchen probten voller Eifer und waren mit großer Begeisterung dabei. Trotzdem schien etwas zu fehlen, etwas, das dem Spiel für diese Feier erst den richtigen Pfiff verlieh. Bobby brachte das Thema am nächsten Tag zur Sprache.
    „Immer diese Meckereien“, nörgelte ihre Freundin Jenny. „Dann sag bitte, wie wir es ändern können.“ Das wusste Bobby jedoch auch nicht. Aber Doris wusste Rat.
    Bei der nächsten Probe, als die Hofdamen wieder entsetzt tuschelten: „Jetzt verlangt der Schweinehirt schon hundert Küsse!“, da fing sie plötzlich zu zetern an, warf die Arme in die Luft und tobte herum – ein getreues Abbild von Mamsell!
    Bei den anderen fiel der Groschen. Sie lobten Doris, umarmten sie und klopften ihr auf die Schultern. Das war‘s, das war der Clou des Ganzen: Mamsell als eine der Hofdamen, die sich maßlos aufregte und die von Doris unverkennbar dargestellt wurde. Nur ein paar Redensarten fehlten ihr noch, ein paar französische natürlich. Aber die fanden sich schnell.
    „Das Tüpfelchen auf dem i!“, rief Hanni und fing an zu klatschen. Die anderen klatschten tüchtig mit. Frau Jenks erfuhr nichts von dieser Sondereinlage; die sollte auch für sie eine Überraschung werden.

Elli lässt sich ausnutzen
     
    „Ist euch eigentlich aufgefallen, wie abgespannt und müde eure Kusine jetzt immer aussieht?“, fragte Hilda die Zwillinge eines Morgens, als sie ihr Zimmer aufräumten.
    Sie erschraken. „Elli? Was kann denn mit ihr sein? Ob sie krank ist? Wir müssen uns um sie kümmern“, sagten beide.
    Beim Frühstück beobachteten sie Elli. Wahrhaftig – Hilda hatte recht! Elli sah ganz verändert aus. Sie gingen nachher zu ihr. „Hallo, Elli, dich bekommt man gar nicht mehr zu Gesicht. Was ist mit dir?“
    „Ach danke, alles in Ordnung“, antwortete Elli und lächelte. Aber dieses Lächeln wirkte gequält.
    „Hast du zu viel für die Schule gearbeitet?“, fragte Hanni, doch dann fiel ihr ein, dass Elli im Unterricht noch schlechter stand als sonst.
    „Hör mal“, sagte Nanni plötzlich, „arbeitest du etwa für diese Andrea, deine Prinzessin? Dann lass das lieber sein. Sie ist bestimmt nichts Besonderes – jedenfalls nicht so, dass du dich für sie zu Tode schuften musst.“
    „Aber das tue ich doch gar nicht!“, rief Elli. „Andrea ist sehr lieb und nett. Keine Rede davon, dass sie mich etwa ausnützt.“
    „Was ist es dann?“, bohrte Hanni weiter. „Du bist so verändert. Hilda hat es zuerst entdeckt, aber wir merken es auch.“
    „Ach, lasst doch“, wehrte Elli ab und lief weg.
    Als ob die Zwillinge sich so leicht zufrieden geben würden! Sie beobachteten Andrea, verfolgten sie und Elli auf Schritt und Tritt, wenn sie zusammen gingen oder standen. Doch sie fanden nichts, was Ellis Veränderungen erklären konnte. Im Gegenteil: Andrea schien gar nicht so übel zu sein. Dass man ihr zu viel andichtete, dafür konnte sie nun wirklich nichts. Sie selber hatte ja nie behauptet, eine Prinzessin zu sein.
    Das also war es nicht – aber was dann?
    Als sie es gar nicht herausfanden, gingen sie in das Zimmer hinüber, in dem Elli schlief.
    „Ja, wie sieht es denn bei euch aus?“, war Hannis erste Frage, als sie auf Andreas „Herein“ die Tür öffneten. Dany war nicht da, dafür stand Elli in deren „Kabine“ und – richtete Danys Bett.
    „Schläfst du dort hinten?“, fragte Hanni die Kusine.
    „Nein, Dany.“
    „Und du machst ihr das Bett? Ja, ist dir denn noch zu helfen? Warum tust du das?“
    Andrea lachte. „Elli findet Gefallen an Sklavendiensten. Wenn ihr wüsstet, was sie für das gnädige Fräulein alles erledigen muss ... Mir sträuben sich oft die Haare. Aber wenn sie selber
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