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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten
Autoren: Enid Blyton
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Schokoladeneis.
    Jenny irrte – genau wie Hilda. Die Direktorin, Frau Theobald, hieß ihre Schülerinnen kurz willkommen: „Unsere kleine Gemeinschaft ist wieder beisammen und ich hoffe, wir werden auch weiterhin gut miteinander arbeiten. Übrigens kommen ein paar Neue in die Schule, drei in die unterste Klasse und zwei in die Vierte. Nehmt sie freundlich und kameradschaftlich auf.“
    Na, das war vielleicht eine Überraschung! „Zwei Neue kommen zu uns?“, tuschelten die Mädchen aus der Vierten. „Ob sie schon morgen eintreffen? Oder erst zum Wochenanfang? Und woher? So mitten im Schuljahr – das ist doch ganz ungewöhnlich für einen Wechsel.“
    „Wir werden ja sehen“, meinte Bobby gelassen. „Schließlich sind das nicht die ersten Neuen, die zu uns kommen.“
    Am nächsten Tag erschien niemand. Dafür aber flüsterte Uschi aus der dritten Klasse etwas von einem Geheimnis, das die eine Neue umgebe. Uschi Born war bekannt dafür, dass sie hinter alle Geheimnisse kam, auch wenn die Beteiligten sie zu verbergen suchten. In ihrer eigenen Klasse erzählte ihr deshalb längst niemand mehr etwas.
    Nur wenn eine Sache schnell bekannt werden sollte, dann wurde sie Uschi anvertraut. Da konnte man sicher sein, dass alle in kürzester Zeit Bescheid wussten.
    „Nehmt euch vor dieser kleinen Kröte in Acht, sie lauscht und tratscht herum!“, hieß es auch in den anderen Klassen. Arme Uschi, ihre scheinbar harmlosen Fragen erschienen den anderen stets verdächtig! Sie bekam dann höchstens eine falsche Antwort und hatte sich dadurch schon ein paarmal gründlich blamiert.
    Als nun Petra von Uschis neuesten „Nachrichten“ erzählte, fragte Hilda ärgerlich: „Woher will sie das schon wieder wissen? Die Uschi ist furchtbar neugierig, horcht überall herum und redet lauter närrisches Zeug zusammen.“
    Doch Uschi war nicht zu bremsen. Sie wusste noch mehr Aufregendes: „Die eine von den Neuen ist eine Prinzessin. Aber das muss ein Geheimnis bleiben.“
    „So“, sagte Hilda trocken, „das Geheimnis ist bei dir ja in besten Händen – sozusagen. Woher hast du diese Neuigkeit nun wieder?“
    Uschi nahm Hildas Stichelei nicht übel. „Ich stand zufällig unter dem Fenster von Frau Theobalds Zimmer. Sie sprach mit Frau Jenks und sagte: ‚Außer uns beiden braucht niemand zu wissen, dass es sich um die Tochter eines Fürsten handelt’ – jawohl, so hat sie sich ausgedrückt: Tochter eines Fürsten. Darunter verstehe ich eine Prinzessin. – ‚Die Mädchen’, so sagte sie dann weiter, ‚aber vielleicht auch ein paar Kolleginnen, werden bestimmt unsicher, wenn sie vom Rang und Schicksal des Mädchens erfahren.’“
    Stolz sah Uschi sich um. Sie hatte mittlerweile einen ganzen Kreis von Zuhörerinnen gefunden. Die Zwillinge standen neben Hilda. Petra, Doris und Katrin waren herangekommen, Carlotta auch.
    Carlottas Augen funkelten. Sie ärgerte sich und hielt damit nicht zurück.
    „Du hast also gelauscht“, sagte sie hitzig, „ganz schäbig gelauscht und fühlst dich nun mit deiner Geheimnistuerei furchtbar wichtig. Ich will dir mal was sagen“, ihre Stimme wurde immer lauter, „du bist eine alberne, dumme Schwatzliese. Wer weiß, was Frau Theobald geredet hat. Es war jedenfalls nicht für dich bestimmt und du hattest kein Recht zu lauschen. Noch schlimmer aber ist es, dass du dich jetzt auch noch wichtig machst mit dem, was du gehört haben willst. Und ich rate dir: Verbreite deinen Klatsch nicht weiter, sonst kriegst du es mit mir zu tun!“
    „Mit uns auch!“, riefen die Zwillinge und die anderen stimmten zu.
    Sehr kleinlaut räumte Uschi das Feld. Trotzdem wussten schon nach kurzer Zeit sämtliche Schülerinnen: In die Vierte kommt eine Prinzessin!
    Gespannt warteten alle auf die Neuen. Am Montag waren sie da: Grit Berger und Andrea Harrach erschienen in der vierten Klasse.
    Grit war ein zierliches kleines Mädchen. Ihre Haare und ihre Augen waren dunkel, die Haut bräunlich. Sie wirkte scheu, fast bedrückt.
    „Anscheinend wieder einmal ein Problemmädchen“, flüsterte Jenny. „So etwas hat uns schon lange gefehlt.“
    Problemmädchen – diesen Namen hatte Carla Hillmann bekommen, weil sie sich nach ihrem Eintritt ins Internat zurückzog wie eine Schnecke in ihr Haus.
    Keine hatte geahnt, wie unglücklich Carla in Wirklichkeit war und welche Sorgen sie sich um ihre schwer kranke Mutter machte. Ob diese Grit auch geheime Sorgen hatte und jeden Scherz, aber auch jede ehrliche Anteilnahme der
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