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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten
Autoren: Enid Blyton
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Selbstverständlichkeit und Elli wagte nicht zu widersprechen. Das Schlimmste war: Die anderen merkten es auch, doch die begriffen nicht, warum sie der Neuen jeden Wunsch von den Augen ablas. Und sie konnte ihnen doch nicht verraten, warum sie es tat. Sie wusste ja selber die Wahrheit nicht! Es war das reinste Sklavendasein, in das sie geraten war.
    Plötzlich fand Dany, dass sie gar nicht standesgemäß untergebracht war. Andrea grinste, als sie das hörte: „Wohnst du sonst in einem Schloss?“
    „Jedenfalls bin ich aus dem Schloss von Tante Isabell hergereist“, sagte Dany herausfordernd und sah neugierig zu Elli hinüber. Welchen Eindruck das wohl auf sie machte?
    Elli hob den Kopf und nickte zustimmend. „Ich weiß, du bist es sicher nicht gewohnt, mit anderen zusammen zu schlafen.“
    „Richtig“, sagte Dany, „und ich werde das ändern.“
    Sie winkte Elli. „Komm, wir rücken den Schrank anders. Mein Bett kommt hinüber an die Wand. Der Schrank soll in der Mitte stehen. Dann ziehen wir einen Vorhang bis zur anderen Wand und ich habe wenigstens eine Einzelkabine.“
    „So ein Unsinn“, knurrte Andrea und ging hinaus.
    Elli aber tat mit Feuereifer, was Dany anordnete. Sie suchte im Dorfladen nach einem leichten Vorhangstoff und beschaffte vom Hausmeister eine lange Stange. Sie schleppte auch ein paar hübsche Bilder an, um Danys Kabine damit zu schmücken.
    Die Hausmutter erfuhr von dem „Umbau“, sah sich das Zimmer an und ging sofort zu Frau Theobald.
    „Solche neuen Moden wollen wir doch nicht einführen“, sagte sie. „Sind Sie da meiner Meinung?“
    „Das bin ich, Hausmutter“, meinte Frau Theobald. „Aber in diesem besonderen Fall bitte ich Sie: Lassen Sie Dany Narrenfreiheit! Sie wird ohnehin nicht lange hier bleiben. Ich möchte vermeiden, durch Verbote die Mädchen in Unruhe zu versetzen. Je weniger wir uns um solche Dinge kümmern, desto sicherer bin ich, dass kein Wirbel daraus entsteht.“
    „Na, ich weiß nicht“, brummte die Hausmutter. „Vielleicht finden andere nun auch, dass sie ihre Zimmer schöner einrichten müssen, und räumen um.“
    „Lassen Sie es darauf ankommen“, sagte die Direktorin begütigend. „Vielleicht haben wir Glück.“
    So behielt Dany ihren Willen.
    Übrigens hatte Andrea mit ihrer Beschwerde durchaus recht gehabt: Grit schlief unruhig und die drei anderen im Zimmer schreckten manchmal auf. „Nicht! Nicht!“, rief sie einmal. „Mutti, bleib hier!“ Und sie redete dann in einer fremden Sprache, von der kein Wort zu verstehen war. Einmal fuhr sie mit einem so lauten Schrei hoch, dass ihre Zimmerkameradinnen aus den Betten sprangen.
    „Was hast du, Grit?“, fragten sie.
    „Verzeiht, ich muss geträumt haben“, antwortete Grit. „Es tut mir leid, dass ihr wach geworden seid.“
    Zum Glück schliefen alle bald wieder ein. Doch heimlich überlegten die Freundinnen: Was war mit Grit los? War sie es, von deren schwerem Schicksal Frau Theobald damals gesprochen hatte – vorausgesetzt, dass Uschi auf ihrem Lauscherposten richtig verstanden hatte? Und stimmte dann ihr Bericht von einer angeblichen Fürstentochter?
    „Ich glaube es nicht“, sagte Hanni. „Das klingt alles sehr romantisch und abenteuerlich. Das passt nicht nach Lindenhof und auch nicht zu Frau Theobald!“

Ein großartiges Fest wird vorbereitet
     
    Es war inzwischen November geworden. Eines Tages sagte Frau Jenks zur Klasse: „Wir müssen etwas miteinander besprechen, das einstweilen ein Geheimnis bleiben soll. In den anderen Klassen ist es genauso.“
    Nanu? Vor wem sollte es dann ein Geheimnis bleiben?
    Frau Jenks sah in die erwartungsvollen Gesichter und lächelte. „In diesem Monat, am achtundzwanzigsten, wird Mamsell fünfzig Jahre. Durch einen Zufall haben wir das jetzt erfahren. Ich denke, ihr mögt eure Französischlehrerin, auch wenn ihr im Laufe der Jahre ihr das Leben manchmal recht schwer gemacht habt.“
    Sie stimmten lachend zu. „Nun haben wir – die Direktorin und das Kollegium – uns gedacht, dass wir sie mit einer großartigen Geburtstagsfeier überraschen wollen. Dazu brauchen wir eure Hilfe. Denkt einmal nach, was ihr beitragen könnt. So viel ich weiß, werden die unteren Klassen französische Lieder und Gedichte einüben. Von den Plänen der Fünften und Sechsten habe ich noch nichts gehört. Wahrscheinlich erfahren sie, geradeso wie ihr, erst heute davon. Ich möchte, dass ihr selber etwas vorschlagt. Überlegt bis morgen und lasst uns dann
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