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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Autoren: Jennifer Wolf
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Auto sich näherte , und ich war die Erste, die heraussprang. Mein Bruder kam auf mich zu und öffnete lachend seine Arme. Als er meine Aufmachung bemerkte, ging er allerdings angeekelt einige Schritte rückwärts. Ich holte ihn trotzdem schnell ein und sprang ihm wie ein kleiner Frosch an den Körper, die Beine fest um seine Taille geschlungen.
    „Boah ey , Miri!“, schimpfte er und geriet angesichts meiner stürmischen Begrüßung ins Wanken. Er legte die Arme nicht um mich, sondern hielt sie immer noch ausgestreckt.
    Ich genoss es jedoch , den Duft von zu Hause zu inhalieren, der an David am stärksten haftete. Komisch, oder? Normalerweise müsste ich so etwas auch bei meinen Eltern empfinden, aber diesen so vertrauten Geruch hatte nur David für mich. Vielleicht lag es daran, dass ich mir jahrelang ein Zimmer mit ihm geteilt hatte.
    Es dauerte jedenfalls keine Sekunde und die Haustür flog auf. Emilia stürmte hinaus und zog ihre beiden Kinder in ihre Arme. Liebevoll küsste sie ihre Köpfe. Roman und meine Eltern waren direkt hinter ihr.
    David drehte sich mit mir zu unseren Eltern um. Mit Zeigefinger und Daumen packte er mich am Rücken meines Pullovers.
    „Mama, mach das mal ab und wasch das“, sagte er, als ob ich ein altes dreckiges Handtuch wäre. Ich boxte einmal kräftig seine Schulter. „Aua, Mama, die schlägt mich!“
    „Halt den Mund, du Spinner !“, schrie ich in seinen Nacken.
    Unsere Eltern hatten uns erreicht und ich ließ mich von David herunterrutschen, um jetzt sie zu umarmen. Während ich zwischen die Körper von Mama und Papa gepresst wurde, sah ich hinüber zu den Vampiren.
    Emilia um schlang gerade ihren Vater. Traian und Eva hatten sich hinzugesellt und verbeugten sich genau wie ihr Sohn vor dem Ältesten. Mein Bruder steuerte geradewegs auf Elias zu.
    „Tja , Elias, was soll ich da sagen, außer voll ins Schwarze getroffen? Den Braten so richtig in die Röhre geschoben?“
    Die obszönen Gesten, die er dabei machte, werde ich nicht wi edergeben. Das alte Schwein!
    Elias nahm es gelassen und ließ sich von meinem Bruder ein bisschen aufziehen. Ich glaube, er wollte nur noch duschen und ins Bett, denn mir ging es genauso.
    Ein fremder Vampir, der uns anscheinend gefahren hatte, öffnete den Kofferraum der Luxuskarre und holte unsere Koffer heraus. Hey, wo hatte er die her? War jemand in der Jugendherberge gewesen? Eva und Aisha hatten da bestimmt nicht schlecht gestaunt. Himmel, bei denen musste ich mich schnellstmöglich mal melden. Ich schimpfte gerade wieder innerlich mit mir, dass ich eine furchtbare Freundin war, als mein Vater meinen Kopf zwischen seine Hände nahm.
    „Über das mit der Schwangerschaft reden wir ein anderes Mal, okay?“ Er küsste meine Stirn. „Wir sind so froh, dass du noch lebst.“
    Sie waren also schon über alles, was heute vorgefallen war, informiert.
    Meine Mutter weinte so sehr, dass sie kein Wort herausbrac hte, und als mein Vampir auf uns zukam, zog sie ihn fest in ihre Arme.
    „Danke“, sagte mein Vater und nickte ihm zu. „Wenn du nicht gewesen wärst, hätte der Mistkerl womöglich unsere Tochter nach Hamburg verschleppt – oder noch Schlimmeres mit ihr getan, wenn sie ihm nicht gefolgt wäre.“
    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Wenn ich Elias nie b egegnet wäre, was hätte Ben dann mit mir gemacht?
    „Ich werde Ihre Tochter mit meinem Leben beschützen“, sagte Elias, der sich immer noch an das Herz meiner Mutter pressen ließ. „Und ich möchte, dass Sie wissen, dass ich mich gut um Miriam und das Baby kümm…“
    „Stopp!“, unterbrach mein Vater ihn und ließ mich los.
    Emilia war schnell wie der Wind bei mir und nutzte die Gelegenheit, mich zu drücken.
    Papa legte Elias eine Hand auf die Schulter. „Später.“
    Unterschwellig hatte er meinem Vampir gerade mitgeteilt, dass er lieber eine schwangere als eine tote Tochter hatte.
    Emilias Mund näherte sich sanft meinem Ohr.
    „Ich freue mich so“, flüsterte sie und schob eine kühle Hand zwischen uns auf meinen Bauch. „Ich bin immer für dich da, falls du Fragen haben solltest.“
    Ich lächelte ihr dankbar entgegen.
    „Miriam und ich sollten erst einmal duschen“, sagte Elias, was auch heißen sollte: Bitte Frau Michels, lassen Sie mich endlich los!
    Ich eilte ihm zu Hilfe und befreite ihn aus der Umklammerung meiner weinenden Mutter.
    „Ja, ich habe Elias im Auto vollgekotzt und an mir klebt überall sein Blut. Wir sollten wirklich duschen gehen.“
    „Amen,
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