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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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Geschehnisse nicht erklären. Ein Senator namens Venier wurde in seinem eigenen Haus tot aufgefunden, und niemand weiß, woran er gestorben ist, ein anderer Senator mit Namen Prioli hat sich scheinbar ohne jeden Grund erhängt. Erzbischof Benedetti, der eben erst vom Konzil in Costentz zurückgekehrt war, ist tot aus dem Canal Grande gefischt worden, und sogar ein Mitglied der berühmten Familie Dandolo hat sich unerklärlicherweise vom Dach seines Palastes gestürzt.
    Angesichts dieser Schreckensmeldungen wird unser Francesco vielleicht schon bald nach Florenz zurückkehren.
    Und wann dürfen wir Dich wieder hier erwarten?
    Es grüßt Dich aus der Stadt am Arno
    Dein Niccolò.
    E N D E

Fiktion und Realität – Historische Bemerkungen zum Roman
    Dieses Buch ist ein Roman. Die Eigenart historischer Romane ist jedoch, dass man die Erwartung hat, die beschriebene politische Großwetterlage, das Rahmengeschehen, die Örtlichkeiten sowie die Sitten und Gebräuche seien möglichst authentisch geschildert. Wir haben uns bemüht, diese Erwartung zu erfüllen, manchmal jedoch bewusst dagegen verstoßen, wenn es mit der Logik der Geschichte kollidierte.

    Wie steht es also mit dem historischen Rahmen?

    Während des Konzils zwischen 1414 und 1418 war die wohlhabende Handelsstadt Konstanz mit ihren sechs- bis achttausend Einwohnern mehr als nur ein regionales Zentrum. In Spitzenzeiten weilten über 10 000 Gäste in der Stadt am Bodensee. Wie kam es zu diesem kirchlichen, politischen und kulturellen Großereignis?

    Zwischen 1378 und 1417 gab es nicht nur einen, sondern zwei, zuletzt sogar drei Päpste. Dieses Schisma bedeutete für Europa ein politisches, theologisches und kirchenrechtliches Chaos. Der damalige römisch-deutsche König Sigismund und der mit der größten Anhängerschaft ausgestattete Papst Johannes XXIII. beschlossen daher im Jahr 1413 nach langen Verhandlungen im lombardischen Lodi, ein allgemeines Konzil in Konstanz zu veranstalten, um das Problem zu lösen. Sigismund forderte auch die anderen beiden Päpste Gregor XII. und Benedikt XIII. auf, das Konzil zu besuchen. Sie kamen allerdings nicht persönlich, sondern nur einige ihrer Anhänger.

    Die Reichsstadt Konstanz bot sich für das Konzil an, denn sie unterstand König Sigismund als Oberherrn. Hinzu kamen die verkehrsgünstige Lage am Rhein, intensive Handelsverbindungen nach Italien, gesicherte Lebensmittelzufuhr (Fisch, Wein, Getreide, Fleisch) und einigermaßen stabile politische Verhältnisse. Die Stadt lag nicht in Italien, denn ein Veranstaltungsort in der Nähe des Machtbereiches von Mailand oder Venedig wäre für den König und viele Fürsten nördlich der Alpen zu gefährlich gewesen. Gleichzeitig war Konstanz auch nicht zu weit von Italien entfernt, d. h. auch für italienische Bischöfe und Kardinäle ohne zu großen Aufwand erreichbar. Außerdem machte Papst Johannes XXIII. den Herzog Friedrich von Österreich zu seinem Generalkapitän, sprich zum Oberbefehlshaber der päpstlichen Truppen. Und dieser Herzog war der Landesherr weit ausgedehnter Gebiete in der Umgebung von Konstanz (heutiger Kanton Thurgau, Aargau, die Städte Schaffhausen und Freiburg i. B.). Sollte es also gefährlich für Johannes werden, standen ihm sicher geglaubte Fluchtwege offen.
    So begann in Konstanz mit Zustimmung von Papst und König am 5. November1414 der größte kirchliche, aber auch politische Kongress des Mittelalters in Europa. Über 30 Kardinäle sowie Hunderte von Bischöfen, Äbten, Fürsten und Grafen versammelten sich in Konstanz. Hinzu kamen Tausende von Mitgliedern des niederen Klerus, Handwerker, das Gefolge der großen Herrschaften, Gesandte ausländischer Höfe sowie Vertreter von über zwei Dutzend Universitäten und Städten. Selbst eine Delegation des byzantinischen Kaisers weilte in Konstanz.
    Somit wurde Konstanz zeitweilig zur Hauptstadt des Deutschen Reiches, das ja nicht wie etwa Frankreich und England über eine permanente Residenz des Königs verfügte. Wo sich der Hof des Königs befand, wo Reichstage stattfanden, weltliche und kirchliche Potentaten zusammenkamen, dort wurden wichtige Entscheidungen für das ganze Reich und – im Falle des Konstanzer Konzils – auch für ganz Europa getroffen. Etliche Parteien, die sich im Krieg miteinander befanden, so z. B. England und Frankreich oder der Deutsche Orden und Polen führten in Konstanz politische Verhandlungen und fochten Rechtstreitigkeiten aus. Konflikte wie zwischen dem
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