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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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ein Wimmern, bis ihn die Kraft verließ, und er, obwohl der Schmerz nach wie vor präsent war, nur noch stöhnen konnte, zucken konnte, sterben wollte.
    Bitte, bitte endlich sterben.
    Eva füllte den Kathet er, umgehend ging es ihm besser. Er war nicht schmerzfrei, nicht wirklich, was vermutlich nicht mehr sein konnte, denn die Relation dazu würden die Nerven nicht erreichen, aber der Schmerz war weiter weg, dumpfer, nur noch pochend, in seiner Verhältnismäßigkeit erträglich.
    Er war Eva dankbar, so unsagbar dankbar.
    Sie war seine Königin.
    Sie war seine Göttin.
    Er würde alles für sie tun.
    Wollte sie, dass er ihren Kot verzehrte? Er würde es tun.
    Wollte sie, dass er sich selbst ein Bein amputierte? Er würde es mit Freuden tun.
    Undenkbares würde er tun, wenn sie nur die Spritze mit der Flüssigkeit des Erbarmens präsent hielt.
    »Ich habe auf dem Computer deine Biografie gelesen. Du suchst den einen ungedachten Satz, Vincent Padock«, sagte sie. »Nun denke du ihn.«
    Sie setzte sich auf den Gartenstuhl, auf dem er, Vincent so oft gesessen hatte, während er seine Opfer studierte. Ice stützte sich auf ihre Schulter , während das Neonlicht über ihnen flackerte.
    »Und dann?«, wollte er wissen. Blut rann ihm über die aufgerissenen Lippen, von der zerbissenen Zunge. »Und dann?«
    »Dann schreibe ich diesen Satz an den Anfang deiner Biografie. Sie wird sich unfassbar verkaufen. Das letzte Kapitel verfasse ich, und ich habe eine Überraschung für dich.«
    » Überraschung?«
    Ließ sie ihn endlich sterben? Verkürzte sie seine Qual? Oder hielt sie ihn für alle und ewige Zeiten auf diesem angenehmen Level?
    »Ich erwarte keine Tantiemen!«
    Ice kicherte und Eva lächelte über ihren schlechten Scherz. »Du wirst einen Bestseller landen, Vincent. Doch noch immer fehlt dein Satz.«
    »Holt mich vom Pfahl«, verlegte Vincent sich aufs Betteln.
    Noch einmal wollte er von ihr träumen, nur noch einmal. Dafür würde er alles, alles geben. Noch einmal von seiner Schwester träumen, von ihr, die er nie kennenlernen durfte. Mit der er nie spielen durfte.
    Irmi!
    Lieber Gott!
    Er hatte nicht gewusst, dass er eine kleine Schwester gehabt hatte. Eine, die von seinem Vater getötet worden war, vergewaltigt als Baby, vermutlich im Garten vergraben oder als plötzlicher Kindstod gemeldet. Doch, er hatte es gewusst. Es war die ganze Zeit über in seinem Unterbewusstsein gespeichert gewesen, denn er war der ältere Bruder gewesen, hatte es vielleicht sogar ... gesehen . Und nun hatte er seine Schwester kennengelernt. So, wie sie hätte sein können. In seinem Traum, für den er alles zu geben bereit war.
    Irmi!
    Ein wunderbares, hübsches Kind.
    »Also, mein Freund?«, fragte Eva. »Was wirst du denken, was wirst du sagen, bevor du stirbst?«
    Sie war gut! Sie war verdammt gut!, dachte Vincent. Sie war härter, kälter, besser als er. Sie war dem Wahnsinn der Hochsensibilität verfallen, war eine perverse Mutation dieser ansonsten sehr attraktiven Prägung. Ihre Augen glänzten, ihre Lippen bebten. Sie stand auf und kam zu ihm. Ihr Gesicht befand sich ganz nahe bei seinem, als wolle sie die Spitze des Pfahles küssen, die zwischen seinen Schultern feststeckte. »Fühle dich im erlauchten Kreis. Nicht nur Vlad pfählte.«
    Das war nichts N eues. Er hatte alle Bücher darüber gelesen.
    »Erst kürzlich wurde Oberst Gadaffi mit einer Eisenstange gepfählt und starb genauso qualvoll, wie du es tun wirst. Vor den Augen der Welt, wie du vor unseren Augen. Und das, obwohl ihm die UNO einen Menschenrechtspreis verleihen wollte. Stattdessen haben die Westmächte beschlossen, Libyen zu überfallen ... ich meinte natürlich, die Aufständischen zu unterstützen.«
    Ja, er hatte davon gehört.
    »Was sagt dir das, Vincent? Was ist die Prämisse?«
    » Wieder jemand, der schrecklich ungerecht wurde, als er Gerechtigkeit üben wollte.«
    » Wäre das nicht ein guter Satz?«
    » Nein! Er ist nicht von mir.«
    » Dann kann ich dir nicht helfen.«
    Vincent keuchte und schnappte nach Luft. »Chaos.« Er zuckte, obwohl er es nicht wollte. »Wir alle sind Kinder des Chaos. Und der Zerfall ist die Voraussetzung für den Wandel. Was bleibt, ist nur die Richtung.«
    » Und was bleibt von dir? Wozu wird dein Zerfall gut sein?«
    Er sagte noch etwas, und er wusste im selben Moment, dass es der einzige wahre Satz war, dass jeder, wirklich jeder , noch mehr denken konnte, dass das Ende noch nicht erreicht war.
    Hatte Eva ihn
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