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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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war die kleine Irmi weg.
    Sie schaukelte nicht mehr, und der große Schakalbär war sein Papa, und er sah aus wie sein Papa, und er schlug Vincent, bis dieser vornüber fiel und was dann geschah, wollte Vincent auch im Traum nicht sehen, sodass er erwachte.

12
     
    Vincent blickte in die Gesichter von Eva und dem Bruder eines seiner Mordopfer, der si ch Ice nannte. Eva saß auf dem Gartenstuhl, Ice stand daneben. Vincent brauchte ein paar Minuten, um zu registrieren, wo er war.
    Liebe Güte, sie waren in den Keller eingedrungen. In den mit dem Pfahl. Sie hatten das Schloss geknackt , und nun war er verloren, denn sie wussten um sein Geheimnis.
    Hatte er unter Narkose den Code verraten?
    Oder kannte einer der Kerle sich so gut mit Technik aus, das ...
    Vincents Zehen suchten die Bettdecke, doch sie fanden nur Luft. Er hob die Beine, die auch in der Luft hingen und seltsam gespreizt waren. Als er den Kopf nach rechts drehte, sah er den abgerundeten Pfahl, der vor seinem Schlüsselbein aus der Schulter ragte und wurde erneut ohnmächtig.
     
     
    Sein nächster Eindruck, er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, war seine Hilflosigkeit. Er wackelte mit den Armen, mit den Beinen und rechts neben seinem Kinn gab es ein rutschendes, flutschendes Geräusch, und er sackte noch etwas tiefer auf den Pfahl, der durch seinen Anus und seinen Körper getrieben worden war.
    Dann registrierte sein Verstand, was er versucht hatte zu verdrängen.
    Und er schrie.
     
     
    Sein Schrei schien endlos zu dauern, doch irgendwann, eine Ewigkeit später, beruhigte er sich, vermutlich, we il Eva weitere Sedativa in den Armkatheter spritzte. Er war schmerzfrei.
    Er war tot.
    Nichts würde ihn retten.
    Keine Hoffnung!
    Das Gesicht der jungen Frau näherte sich seinem, ihre Augen bohrten sich hinter seine Iris. »Na, wie fühlt man sich, wenn man gepfählt wurde?«
    Vincent blickte an ihr vorbei zu Ice, der schneeweiß im Gesicht war und aussah, als müsse er sich gleich übergeben. Vielleicht aus Ekel, oder vielleicht vor Anstrengung, des es durfte nicht einfach gewesen sein, Vincents hundertachzig Pfund die Treppen runter in den Keller und auf die Zangen zu heben.
    »Gepfählt? Ja, gepfählt! Es ist ein gutes Gefühl, du Ratte«, grunzte Vincent.
    Das schien für Ice Anlass genug, um nach vorne zu stürzen und zu schreien: »Warum hast du meinen Bruder getötet?«
    »Er war ein Mistkerl.«
    Ice zuckte zurück. Seine Lippen bebten. »Ja, das war er.«
    »Na und? Genügt das nicht?«, stieß Vincent hervor. »Warum müsst ihr immer alles zerreden? Er war ein Mistkerl, und fertig.«
    Ice rieb sich mit den Handflächen das Gesicht und wirkte, als breche er gleich zusammen. Eva ging zu ihm und fauchte: »Reiß dich zusammen, Mann. Darauf haben wir zu lange gewartet, als dass du jetzt abkackst.«
    Vincent blickte an sich hinunter. Er war nackt, jeder Würde beraubt. Seine Extremitäten schaukelten in der Luft, der Pfahl hielt ihn tadellos fest.  Die Tatsache, dass er keine Schmerzen empfand, erschien ihm so abstrus, dass er lachte, laut lachte und am liebsten nie mehr damit aufgehört hätte. Er starb, soviel war gewiss. Niemand, nicht der beste Chirurg der Welt, würde ihn retten können. Irgendwann in den nächsten drei Tagen war es überstanden, aber er starb ... schön ! Schmerzfrei!
    Er wusste, dass das Sedativum wie eine Droge wirkte. Noch war nichts wichtig. Noch war er nur ein Gepfählter.
    Eva verschränkte die Arme und sagte süffisant: »In einer halben Stunde kommen die Schmerzen, Vincent.«
     
     
    Und die Schmerzen kamen. Sie waren von einer unbeschreiblichen Qualität.
    Vincent spürte jeden Millimeter des Holzes, meinte genau zu wissen, wo es sich an den lebenswichtigen Organen vorbei durch die inneren Weichteile gebohrt hatte. Diese Qual war nicht von dieser Welt. Sie war auch nicht die Erfindung des Teufels. Sie war viel mehr, existenziell, allumfassend, und sie machte ihn nicht bewusstlos. Er blieb wach. Er zuckte und zappelte wie ein aufgespießter Schmetterling, und mit jeder Bewegung wurden die Schmerzen schlimmer, die er dadurch bekämpfen wollte, indem er sich bewegte. Ein entsetzlicher Kreislauf. Er konnte nicht stillhalten. Wollte es so sehr, aber seine Reflexe verweigerten ihm die Vernunft.
    Er schrie, bis seine Stimmbänder versagte. Sabber lief ihm aus dem Mund, Tränen aus den Augen, Flüssigkeiten aus Körperöffnungen, und doch forderte jeder Schrei einen neuen Laut, einen noch helleren Schrei, ein Kreischen,
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