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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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noch eine ellenlange Schlaufe war und schwang es bedrohlich zwischen seinen Beinen.
    »Ich zerprügel deine Eier!«, stieß sie hervor.
    » Na und?«, keuchte er.
    » Und dann nehme ich deinen Schwanz in den Mund und beiße ihn ab.«
    Vincent begriff, dass er in diesem Bett sterben würde. Ohne seine Mitwirkung bekäme sie ihn nie in einen anderen Raum. Und er war nicht gewillt, woanders hinzugehen, es sei denn, sie ließ ihn frei. Liebe Güte, es musste doch eine Möglichkeit geben, die junge Frau zufrieden zu stellen.
    »Du misshandelst einen Fremden«, flüsterte er. »Ich bin nicht mehr der Vincent Padock, der ich war. Ich habe den Mörder hinter mir gelassen. Er ist tot. Daran habe ich fast vier Jahre hart gearbeitet, habe mich meinen bösen Geistern gestellt.«
    Sie schwang die Lederschlaufe und der Schlag kam.
    Präzise.
    Auf den Punkt.
    Die Schnalle raste gegen seinen Hodensack, und der folgende Schmerz verwunderte Vincent. Verwunderte ihn deshalb, weil er ihn kaum spürte und etwas geschah, dass er bei noch keinem seiner Opfer erlebt hatte. Er bekam es mit, ganz kurz nur, dann wurde er ohnmächtig.
     
     
    Als er erwachte, war Eva nicht mehr alleine. Bei ihr waren zwei Männer. Einer von ihnen sah aus, als habe er viel Sonne genossen, ein sportlicher Mann mit geschmackvoller Brille, der andere wirkte massiv wie ein Fels, und sagte: »Das also ist er.«
    Der Sportliche nickte. »Krass.«
    Vincent war sich seiner Nacktheit bewusst, und als sich sein Magen aufbäumte und er sich entleerte, ekelte er sich maßlos vor sich selbst. Der Schmerz in seinen Hoden war dumpf und bohrend, ein Schmerz aus einem anderen Universum, weit entfernt und dennoch glühend.
    »Bäääh!«, kreischte der Sportliche. »Er scheißt sich voll!«
    »Halt dich zurück, Ice«, sagte der Massige.
    Eva sagte nichts.
    »Was soll das? Wer seid ihr?«, keuchte Vincent, während die heiße, stinkende Suppe sich unter seinem After verteilte.
    »Mein Name ist Will Prenker, ehemaliger Ermittler des LKA«, stellte der Massige sich vor.
    » Und mich kannst du Ice nennen«, sagte der Sportliche.
    Eva setzte sich ungeachtet des Malheurs auf die Bettkante und sagte: »Als du im Ausland warst, habe ich alle Angehörigen der Pfahlopfer besucht. Ich versuchte, sie dazu zu bringen, sich an meiner Rache zu beteiligen. Niemand außer Ice wollte mitmachen. Sein Nachname ist Siebert. Er ist der Bruder von Ernst Siebert. Sagt dir der Name etwas?«
    Vincent nickte wie eine Aufziehpuppe. »Und nun?«
    » Schöne Grüße von Dr Webster«, sagte der mit dem seltsamen Namen, sagte Ice.
    Vincents Magen bäumte sich erneut auf. Das war ein Alptraum. Anders konnte es nicht sein.
    »Kennen Sie Dr Max Webster?«, fragte Ice lauernd.
    » Er kennt ihn«, knurrte Prenker. »Das sagen seine Augen.«
    » Bullenerfahrung, nicht wahr?« Ice zog einen Revolver aus der Jacke. Es war eine Browning 9 Halbautomatik, wie Vincent erkannte, der in früheren Jahren der Faszination von Faustfeuerwaffen aufgesessen war, ohne sie jemals zu benutzen.
    » Dr Webster gab mir aus dem Niemandsland einen Befehl«, sagte Ice.
    » Lass das«, sagte der Bulle, Prenker.
    » Er befahl mir, dich abzuknallen, Pfahlmörder.«
    »Hör auf mit dem Mist!«, rief Will Prenker. »Wir sagten, dass wir ihn der Polizei ausliefern. Du hast nun gesehen, wie er bestraft wurde. Deine Freundin hat ganze Arbeit geleistet. Mehr dürfen wir dem Mann nicht zumuten. In diesem Land hat jeder das Recht auf einen fairen Prozess. Wir sind keine Unmenschen. Schließlich ist der letzte Beweis noch nicht erbracht.«
    Ice rückte sich mit der freien Hand die Brille auf die Nase und legte den Kopf schräg. »Der letzte Beweis?«
    »Wo ist der Pfahl?«
    »Das wissen wir gleich.«
    »Dann muss diese Quälerei ein Ende haben«, fauchte Prenker. »Du hast es mir versprochen. Keine Selbstjustiz.«
    »Das hier soll mir genügen?« Ice zog die Brauen zusammen. »Mann, ich habe Fragen an ihn. Ich will Dinge wissen.«
    »Also befrage ihn, währenddessen ich das LKA rufe. Ein Toter redet nicht, denk dran.«
    » Die Cops anrufen? Damit sie mich einbuchten?«, kicherte Ice. »Bist du so bescheuert, Prenker, oder tust du nur so?«
    » Warum hast du mich hergebracht?«
    » Das nennt man Fairness. Du hast lange ermittelt. Erfolglos. Nun sollst du, genauso wie Eva und ich, deinen Spaß haben.«
    » Ich hatte meinen Spaß, doch nun ist Schluss!«
    »Wie du meinst!«, gab Ice zurück.
    Der Schuss aus der Browning hallte von Wand zu Wand, und
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