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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen
Autoren: Diane Cooper
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gestanden. Bringt einfach nicht die Begeisterung auf, die ich sehen möchte.» Ich war pikiert, fühlte aber auch Erleichterung, weil sie bestätigen konnte, daß es nicht nur an Lulus mangelnden Reizen gelegen hatte.
    «Ich fand es ehrlich gesagt merkwürdig, daß er ein Gummitier hervorkramte und statt dessen damit spielte», sagte ich.
    «Nun, das kann Ihnen bei unserem Robby nicht passieren. Er ist ein Draufgänger. Dann bis morgen früh, okay?»
    Sie schüttelte sich plötzlich vor Lachen. «Ich wette, Sie wissen noch gar nicht, wo wir sind. Fast hätte ich’s vergessen. Ganz leicht zu finden, wenn Sie sich auf der Fenhill halten, Richtung Larkspur Rise. Fahren Sie bei Tusson’s Edge nördlich, bis die Straße scharf abbiegt, und folgen Sie ihr den Fluß entlang, bis Sie zu einer Brücke mit einem Höcker kommen. Fahren Sie um Gottes willen nicht drüber! Lassen Sie sie links liegen, und dann sehen Sie ein Schild     Ben und ich breiteten sie auf dem Tisch aus und sperrten Frilly in den Küchenschrank, weil sie sich immer auf die Stelle setzt, die man gerade braucht. Wir suchten die Straßen dritter und vierter Ordnung ab, den Fluß und alle einsamen Gehöfte weit und breit. Zuletzt sagte Ben triumphierend: «Da! Wo Emily damals den Kaffee verschüttet hat, das ist es!» Das Haus hieß Maulwurfshügel, und das 1 am Schluß stand neben einem Symbol, das hügeliges Land anzeigte.
    «Sollen wir abschließen und zu Bett gehen?» schlug ich gähnend vor. Es war erst zehn, aber wir mußten früh aufstehen, und im Bett liegen und Radio hören ist mir sowieso fast immer lieber als Fernsehen. Es ist ein echter Luxus, im Dunkeln warm eingehüllt zu sein und sich von Musik in den Schlaf wiegen zu lassen. Kommt mir jetzt bloß nicht mit dem Mutterschoß-Vergleich. Ich habe immer geglaubt, daß das ein schaurig langweiliger Platz sein muß. Dauernd hin und her geschubst und das fortwährende Plantschen und nie ein vollständiges Gespräch draußen mitkriegen. Kein Wunder, daß Babies ein so böses Gesicht machen, wenn sie endlich herauskommen. Jener erste Schrei ist garantiert ein Protest dagegen, wie ein Frettchen in einem nassen Sack gehalten zu werden und Weihnachten zu verpassen.
    Ben dachte wieder an Autos. «Ich hätte am liebsten einen Bugatti», sagte er. «Wenn ich groß im Geschäft bin - ich arbeite gerade an einem Kapitel über koschere Rezepte -, lasse ich mir einen originalgetreu nachbauen, bronzefarben. Zuerst müßte ich natürlich ein paar Lieferwagen haben, für das Essen auf Rädern, das bestimmt ein großer Knüller wird. Viele Leute würden sich freuen, wenn sie ihrem Hund oder ihrer Katze ein Jahresabo schenken könnten, und außerdem bräuchten sie dann nicht mehr diesen ekelhaften Pansen zu kochen. Ein oder zwei Gänge und jeder Napf mit Namen - auf der einen Seite meiner, auf der anderen der von dem Hund oder der Katze. Ich würde ja auch Wellensittiche und Schildkröten beliefern, aber sie können sich so schwer an geregelte Essenszeiten gewöhnen. Mein Ziel ist ein großangelegter mobiler Haustierservice. Tausende von Jungen möchten Tierarzt werden und schaffen den Numerus clausus nicht, und alle Mädchen möchten mit Tieren arbeiten. Ich könnte sie einstellen und in Teams einteilen, zum Bürsten und Trimmen, zum Spazierenführen, oder einfach für tägliche Hausbesuche, für Gespräche mit Papageien, Ballspiele mit Neufundländern, Bummeln mit Schlangen. Hast du gewußt, daß Schlangen gern bummeln gehen? Es steht irgendwo in meinem Buch. Und Schlangen sind im Augenblick sagenhaft beliebt. Wir haben in der Schule ein paar Nattern.»
    Wir starrten uns an, dann sagte ich: «Soll das komisch sein?»
    «Nein», erwiderte Ben selbstzufrieden. Er war nie sehr geistreich, hatte aber einen fabelhaften Sinn für Humor. Junge Menschen sind am komischsten, wenn sie sich keine Mühe geben, es zu sein. Er fuhr leicht stirnrunzelnd fort: «Ich mache mir nur Sorgen um die Katzen. Mir fällt kein Service für Katzen ein, den ich anbieten könnte. Sie sind richtige Do-it-yourself-Freaks. Natürlich Essen auf Rädern und die Perser kämmen,
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