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In Gedanken bei dir (German Edition)

In Gedanken bei dir (German Edition)

Titel: In Gedanken bei dir (German Edition)
Autoren: Barbara Goldstein , Lara Myles
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fester, schob sein Batmobil auf den Gang, ließ die Tür
hinter sich zufallen, und Cassie war wieder allein. Allein mit ihren Gedanken,
wie viel Lebensmut sie hatte, wie viel Zuversicht, wie viel Hoffnung, und wie
lebendig sie sich fühlte inmitten dieser lebhaften, quirligen Kinderschar.
     
     
    An Jolies Infusionsständer neben ihrem Bett
hing ein Playmobil in Jeans und Shirt an einem Fallschirm, den die Kleine aus
einem grünen Mundschutz gebastelt hatte.
    Dr
Alex Lacey.
    Alex.
    Daddy.
    Mit
der Figur setzte Cassie sich aufs Bett und spannte den Fallschirm auf. Beim
Skydiving hatten Alex und sie sich im August 2002 kennengelernt.
    Zehn
Jahre würde ihre Ehe halten, wenn sie unterschrieb. Mit dem Daumen berührte
Cassie den Ring an ihrem Finger. Sie hatte ihn nie abgenommen ...
    Moab,
Utah, im Land der Red Rock Canyons. Ein heißer Tag am Colorado River. Ein
Fallschirmsprung bei Sonnenuntergang über dem Canyonlands Nationalpark.
    Cassie
war früh dran für den letzten Flug des Tages. Als sie mit dem Mietwagen über
den Parkplatz knirschte, sah sie Alex gleich. Sie stieg aus und beobachtete ihn
vom weitem.
    Ja,
das war der Kerl, den sie gestern auf seinem Bike in den Schluchten von
Canyonlands beobachtet hatte. Er führte ein kleines Mädchen auf einem
ungesattelten Pferd über die Weide neben der Startbahn. Die Kleine sah aus, als
hätte auch sie sich in den Kerl in Jeans, Shirt und Stetson verguckt. Ziemlich
sexy, ein bisschen wie Robert Redford in Der Pferdeflüsterer . Nur viel
jünger. Ende zwanzig.
    Das
Kind auf dem Pferderücken konnte vor lauter Begeisterung nicht still sitzen.
Und wie das Gesicht der Kleinen strahlte! Ohne Punkt und Komma quasselte sie
auf den Cowboy ein, während Mommy und Daddy am Zaun lehnten und Fotos machten.
    Als
er schließlich die Arme ausstreckte, um der Kleinen vom Pferd zu helfen, spürte
Cassie ein sehnsüchtiges Ziehen in der Brust. Und als er zum Office von Skydive
hinüberschlenderte und sich breitbeinig auf den Stufen niederließ, wusste sie,
sie würden zusammen springen.
    Was
hatte sie für eine Angst! War sie denn völlig bescheuert, aus einem Flugzeug zu
springen?
    Cassie
hatte noch kein Ticket. Eine Weile drückte sie sich auf dem Parkplatz herum, um
sich selbst Mut zu machen. Er beobachtete sie dabei, und sein Grinsen machte
sie richtig wütend. Sie tat so, als könnte sie es gar nicht erwarten in die
Luft zu gehen, aber das Arsch feixte nur noch breiter. Sie war auf
Hundertfünfundneunzig, als sie schließlich an ihm vorbei zum Ticketschalter
ging. Na klar, der letzte Flug war natürlich ausgebucht – online über die
Website, seit gestern schon. Verdammt!
    Als
Cassie sich umdrehte, lungerte er hinter ihr herum und drehte den Ständer mit
Postkarten von Canyonlands. Der Mistkerl war ihr gefolgt und hatte tatsächlich
gelauscht! War sie wütend, als sie nach draußen floh! Als Cassie sich auf den
Stufen zum Parkplatz noch einmal umwandte, sah sie ihn mit gekreuzten Beinen
lässig am Schalter lehnen und sie angrinsen.
    Mit
hochgezogenen Schultern stapfte Cassie zu ihrem Mietwagen, um zum Arches
Nationalpark zu fahren. Auf den Trails konnte sie das Flugzeug hoffentlich
nicht hören und die Fallschirmspringer nicht sehen.
    Hey,
da parkte ein Wagen, gleich neben ihrem. Ein verrosteter, staubiger Pickup.
Nummernschild aus Arizona, Grand Canyon State. War das seiner? Cassie warf
einen Blick auf den Beifahrersitz. Dort lag eine CD. Love over Gold von Dire Straits. Prima Musik für lange Fahrten. Das
Lied Telegraph Road passte toll zur Landschaft des Colorado Plateaus.
Auf dem Handschuhfach klebte ein Sticker. I Y Sedona. Stammte er von dort?
    Als
Cassie einen Schritt zurücktrat, um in ihren Wagen zu steigen, prallte sie
gegen ihn.
    »Hallo,
Fremde!«, lächelte er, und er brachte sie völlig durcheinander. Cassie konnte
den Blick nicht von ihm wenden.
    »Hallo.«
    Er
hielt ihr einen Umschlag hin. »Hier, bitte.«
    Cassie
starrte auf das Foto des Skydivers, der mit ausgebreiteten Armen über
Canyonlands schwebte. »Was ist das?«
    »Unser
Ticket.«
    In
diesem Augenblick war es passiert, einfach so. Sie hatte sich in ihn verliebt.
»Ich verstehe nicht ...«
    »In
der Maschine ist kein Platz mehr frei. Also hab ich umgebucht.« Er zwinkerte
verschwörerisch. »Ich hab denen gesagt, du bist meine Freundin. Du springst
daher mit mir. Ich meine, wenn du dich traust, während des Fluges auf meinem
Schoß zu sitzen.«
    Was
hätte sie sagen sollen, außer: »Okay.
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