Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Lynn Viehl
Vom Netzwerk:
Klemmbrett sinken. »Lieutenant ?«
    J.D.s Blick suchte die Menge nach besonders aufmerksamen Gesichtern ab. Die meisten waren Touristen, ein paar von ihnen machten Fotos. »Wie sieht’s aus, Jungs ?«
    »Sie haben das Feuer fast gelöscht, Lieutenant, doch das Gebäude ist nur noch Geschichte .« Der Beamte grinste. »Aber es ist noch jemand lebend rausgekommen .«
    »Glückspilz .« Terri schälte sich aus ihrem Blazer, legte ihn sich über den Arm und zupfte dabei vorne an ihrer Bluse herum. »Muss heiß gewesen sein da drin .«
    »Altes Gebäude, ein Haufen Holz « , erklärte er ihr. »Da braucht man nur ein bisschen Benzin und ein Streichholz, und wumm, schon hat man ein Barbecue .«
    »Officer. Lieutenant .« Einer der Feuerwehrleute gesellte sich zu ihnen. Auf seiner rußverschmierten Kleidung hatten sich kleine Rinnsale gebildet. »Der Wachmann einen Block weiter behauptet, das Gebäude habe leer gestanden, aber wir haben jemanden da rausgeholt. Wir gehen jetzt rein und sehen nach, ob noch jemand da drin festgesessen hat .«
    »J.D. nickte. »Wo ist der Überlebende ?«
    »Bekommt noch Sauerstoff im Rettungswagen .« Der Feuerwehrmann machte mit dem Kinn eine ruckartige Bewegung nach links.
    J.D. sah das zwei Seitenstraßen weiter geparkte Rettungsfahrzeug. Zwei Männer in Sanitäterjacken flankierten eine kleinere Gestalt, die in der Mitte zwischen den beiden offenen Heckklappen saß. Ein Schimmer von dunkelrotem Haar ließ ihn die Augen zusammenkneifen. »Ist das eine Frau ?«
    »Ja. Und ein echter Hingucker noch dazu .« Der Uniformierte räusperte sich, als Terri ihm einen bösen Blick zuwarf. »Äh, ist laut Zeugenaussagen wohl nicht von hier. Sie hat keinen Ausweis dabei und sagt nicht viel. Ein paar leichte Kopfverletzungen .«
    »Schön, dass Ihnen das aufgefallen ist « , sagte Terri gedehnt. »Wo sie doch so ein Hingucker ist .«
    J.D. lachte nicht. Zu Terri sagte er: »Fang an, die Leute zu befragen. Ich spreche mit dem Mädchen .«
    Sie schnaufte gespielt verächtlich. »Immer sprichst du mit den Mädchen .«
    J.D. ließ die Frau mit der Sauerstoffmaske aus Plastik vor Mund und Nase nicht aus den Augen. Sie hatte rote Haare. Ein ungewöhnliches Rot, ein tiefer und reiner Ton, der glühte wie alter Granat. Er kannte nur eine Frau mit dieser ausgefallenen Haarfarbe.
    Das kann doch nicht sein.
    Er stieg über einen breiten, außerordentlich langen grauen Feuerwehrschlauch und steuerte auf den Rettungswagen zu. Beim Näherkommen bemerkte er weitere beunruhigende Einzelheiten: den zierlichen Körperbau, die blasse Haut, die eleganten Hände mit den langen Fingern. Und weder die nur noch in Fetzen an ihren Beinen herunterhängenden Strümpfe konnten deren wohl geformte Länge verbergen, noch die fünf Zentimeter lange Narbe, die an ihrem rechten Schienbein verlief.
    Die Erinnerung traf ihn wie ein Schlag in den Magen.
    Alles in Ordnung? Er sah ihr weißes Gesicht vor sich und dass ihr Blut über das Bein lief. Sie war in der Cafeteria hingefallen, direkt neben seinem Tisch. Er hatte ihr aufgeholfen. Du blutest ja –
    Einer der Sanitäter sah hoch. »Kann ich helfen, Lieutenant ?«
    »Nein .« Als er das Blut auf ihrer Kleidung sah, nahm J.D. der Frau die Maske ab. Und obwohl er darauf vorbereitet war, zwang ihn ihr Anblick fast in die Knie. »Sable .«
    Große Augen, so dunkel wie Café Brûlot, starrten ihn schockiert an. Sie sagte kein Wort.
    Er warf die Maske beiseite, immer noch nicht ganz überzeugt, dass sie real war. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, bewegte sie den Kopf gerade so viel, um seiner Berührung zu entgehen – und ihr erstaunter Blick verwandelte sich in einen verärgerten, angewiderten.
    Als Reaktion wallte ein rasendes Verlangen in ihm auf, so heiß und stark, dass er am liebsten die Arme um sie geschlungen hätte. Er zwang sich dazu, sie aufmerksam anzusehen, aber er konnte nicht feststellen, woher das Blut kam. »Was ist mit ihr passiert? Wo ist sie verletzt ?«
    Der Sanitäter hob die Maske wieder auf. »Es geht ihr gut. Sie hat nur etwas zu viel Rauch eingeatmet und den einen oder anderen Schlag auf den Kopf abbekommen. Wahrscheinlich ausgerutscht und hingefallen bei dem Versuch, rauszukommen .«
    Er wollte ihr die Kleider vom Leib reißen und sie persönlich untersuchen. »Und das Blut ?«
    »Die Kopfverletzungen sind keine offenen Wunden. Ich glaube nicht, dass es von ihr stammt .«
    J.D. sah einen Anflug von Angst in ihrem Gesicht. »Ist sie hier fertig ?«
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher