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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Lynn Viehl
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ab und schob sicherheitshalber einen Stuhl unter den Türgriff. »Machen Sie ihn auf .«
    Laure holte die Kontoauszüge heraus und breitete sie auf dem Schreibtisch aus.
    »SetzenSiesichdahin .« Cainewartete,bissiesichaufeinenSesselvordemSchreibtischniedergelassenhatte,dannknipsteerdieLampeanundsetztesichinLeClaresbequemenLedersessel.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos, aber innerlich war er immer nochaufgewühltvondemBlut,dasinBillysganzemWohnwagen verteilt gewesen war. Entweder war Billy tot, oder er hatte Cecilia umgebracht – vielleicht waren auch alle beide tot. Es war sehr viel Blut gewesen.
    Vielleicht weiß die Ehefrau, wer noch darin verwickelt war. »Sie haben Ihren Mann am Tag seiner Ermordung gesehen, ja ?«
    Sie hob den Kopf. »Ich werde mit Ihnen nicht über meinen Mann sprechen .«
    »Doch, das werden Sie .« Er begann, die Unterlagen zu überfliegen. »Vor neunundzwanzig Jahren hat er meinem Vater zehntausend Dollar bezahlt, um ein Haus niederzubrennen. Ich könnte mir vorstellen, dass er Billy fünfzigtausend oder noch mehr dafür bezahlen musste, seinen Jachthafen und seinen Fischverarbeitungsbetrieb in Brand zu setzen. Standen noch andere auf seiner Gehaltsliste ?«
    Sie rümpfte die Nase. »Warum um alles in der Welt sollte mein Mann sein Eigentum niederbrennen ?«
    »Um Cajun-Fischer wie mich dafür anzuschwärzen und noch mehr gottverdammte Gesetze gegen uns durchzusetzen. Vielleicht wollte er auch das Geld von der Versicherung .« Er blätterte die Auszüge bis zum Ende durch. »Hier ist nichts dabei. Wo ist der Rest des Jahres ?«
    »Die anderen Auszüge für letztes Jahr sind bei unserem Steuerberater. Er bereitet unsere Steuererklärung vor .« Sie erhob sich halb vom Sessel, als er eine Schublade aufriss und darin herumzuwühlen begann. »Es tut mir leid, dass Sie wütend sind, aber das hier führt zu nichts. Mein Mann ist tot .«
    »Ich werde beweisen, was er getan hat, und herausfinden, wen er dafür bezahlt hat, Billy Tibbideau umzubringen .« Er blickte sie über den Schreibtisch hinweg an. »Und Sie werden mir dabei helfen. Kommen Sie her .«
    Moriah lauschte angestrengt. »Er muss wieder nach unten gegangen sein. Ich kann nichts hören .«
    »Wir müssen uns befreien .« Sable zog versuchsweise an dem kurzen Stück Kordel, mit dem sie gefesselt waren. Sie saßen nebeneinander gegen die Wand gelehnt auf dem Boden, wo Caine sie zurückgelassen hatte, an Hand- und Fußgelenken zusammengebunden. »Ich glaube, wenn du dich gleichzeitig mit mir vorbeugst, kann ich unsere Beine losbinden .«
    »Okay .« Die Blonde folgte ihrem Vorschlag und hielt still, während Sable an dem Knoten zog und zerrte. »Wie bist du denn an diesen Typ geraten ?«
    »Er hat mich entführt .« Sable biss sich auf die Lippen, als der hartnäckige Knoten ihr aus den tauben Fingern rutschte. »Er hat nichts gemacht, als mich durch die halbe Stadt zu schleifen. Ich glaube nicht, dass er Mrs LeClare etwas antut .«
    »Wenn doch, bring ich ihn um .«
    »Ich helfe dir dabei .« Endlich lockerte sich der Knoten, und sie stöhnte auf. »Gleich geschafft, nur noch einen Moment .« Sie half mit dem Fuß nach, bis sie ihn aus der Schlinge ziehen konnte. »Kannst du aufstehen ?«
    »Mhm .« Moriah zog die Beine unter den Körper und stemmte sich beim Aufstehen gegen die Wand. »Was machen wir mit unseren Händen ?«
    Sable sah sich im Zimmer um und entdeckte einen Handspiegel auf der Kommode. »Dort drüben .« Sie führte sie zu der Kommode und musterte den Spiegel. Es war ein schönes antikes Stück mit reichen Verzierungen und einem Rücken aus massivem Silber. »Sieben Jahre Pech, das ist dir ja klar .«
    »Tu’s trotzdem .« Moriah drehte den Kopf weg, als Sable den Spiegel zerschlug und dann die Scherben inspizierte. »Die hier sieht gut aus .«
    Sable nahm die Scherbe behutsam in die Hand und schob vorsichtig das spitze Ende zwischen ihre Handgelenke. »Halt still. Ich will dich nicht schneiden .« Vorsichtig begann sie, die Kordel zu bearbeiten.
    Moriah sah mit gerunzelter Stirn zu. »Ich kann es einfach nicht fassen, dass du mir hilfst, nach dem, was wir dir angetan haben .«
    Sable hörte auf zu schneiden. »Was hast du denn gemacht ?«
    »Erinnerst du dich nicht an mich? Ich war in der Studentinnenvereinigung der Tulane », sagte ihre Mitgefangene. »Ich war an dem Abend vor dem Wohnheim dabei .«
    »Aha, deswegen kam mir deine Stimme so bekannt vor .« Sable betrachtete kurz ihr Gesicht. »Ich erinnere mich. Du
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