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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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Eroberer »Wurm« ihr Held.
    Wurm ...
    Vogelfutter. Fischköder.
    Während er hinabschaute, hob die kopflose Frau einen Arm und zeigte auf ihn. Eine Gänsehaut breitete sich über seinen Körper aus.
    Nein, nein, nein!
    Das habe ich nicht gesehen. Unmöglich. Nein, nein, nein! Eine Sinnestäuschung.
    Er rieb sich die Augen und sah erneut hin.
    Immer noch deutete sie auf ihn. Sie setzte sich auf.
    »Du bist tot«, flüsterte er.
    Oh, ich träume.
    Träume träumend, wie kein sterblich Hirn sie träumte je vorher.
    Das kann sie nicht tun!
    »Leg dich hin!«, brüllte er.
    O Gott , er wird mich hören. Er wird kommen, und sie wird auf mich zeigen. Er wird mich vom Baum schütteln, meinen Schwanz fressen, meine Beine wie morsche Zweige brechen und mit meinem Kopf davonlaufen!
    »Verdammt sollst du sein!«, spie er hervor.
    Er kletterte vom Baum und stürzte auf sie zu. Sie legte sich hin, spielte die Unschuldige.
    »Schurkische Dirne!«
    Er rammte ihr das Messer in den Bauch. Immer und immer wieder. Während er zustach, fielen ihm ihre Brüste auf. Obwohl das Mondlicht getrübt war, sah er, dass sie merkwürdig schrumpelige Falten und Erhebungen aufwiesen.
    Er begutachtete sie eingehender.
    Über die Brüste spannten sich bleiche Hautfetzen, mit Riemen an ihrem Körper befestigt. Er schnitt das Kleidungsstück los, hob es ins Mondlicht und stöhnte.
    Die Fetzen waren menschliche Gesichter.
    Kleine Gesichter, von kleinen Köpfen abgezogen.
    Die Gesichter von Kindern.
    Er warf sie zu Boden und starrte sie an. Dann hörte er hinter sich leise Schritte.
    In die Falle getappt!
    Mit einem Aufschrei des Grauens schaute er zurück. Die Büsche teilten sich und eine Frau kam daraus hervor.
    Eine große Frau.
    Eine mit einem Gewehr bewaffnete Amazone.
    Sie zielte auf ihn.
    »Nicht schießen!«
    Sie zögerte. »Was ...«, setzte sie an. »Du ... wer bist du?«
    »Einer, dessen Name in Sand geschrieben wurde.«
    »He, ich kenne dich!« Sie senkte das Gewehr.
    »Du bist ...«
    Lander lachte auf und schwang das Messer.

Kapitel 36
    Neala zuckte zusammen, als die Tür krachend aufflog. Sie presste das Gesicht in das Rehfell unter ihr und wünschte, sie könnte darin versinken.
    Schwere Schritte erschütterten den Boden.
    Nein!
    Sie biss die Zähne zusammen, bemühte sich, nicht zu schreien.
    »KRULL!«
    Ihr Körper erbebte, erschüttert von der Wucht seines Gebrülls.
    Er ist der Teufel! Cordelia hatte recht!
    O Gott, wir hätten flüchten sollen!
    Jeden Moment würde er die Felle wegreißen, die sie bedeckten.
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen ...
    Robbins beobachtete in seinem Versteck hinter einem herabhängenden Rehfell, wie die riesige, dunkle Gestalt auf die gegenüberliegende Ecke zustapfte.
    Sein Schwert klapperte gegen die Wand.
    Die Kreatur wirbelte herum. Und verharrte reglos. Robbins hielt den Atem an. Er starrte das Ding an und erzitterte.
    Das breite, ledrige Gesicht wirkte im Kerzenschein rötlich. Ein Auge fehlte. Die Höhle glich einem dunklen Loch, als wäre das Lid abgerissen worden. Das verbliebene Auge schien Robbins verächtlich anzufunkeln.
    Dann blickte es auf den Fellstapel in der Nähe von Robbins’ Füßen hinab. Robbins schaute hin. Er sah Nealas Haar. Einige Zentimeter davon ragten unter einem der Felle hervor, glänzten im goldenen Licht.
    Die Kreatur sprang vor. Ihre riesige Hand packte Nealas Haar und riss daran.
    Der Kopf kam zum Vorschein.
    Das Ding duckte sich tief, als das Auge ihn betrachtete.
    Robbins kämpfte sich hinter dem Fell hervor. Mit beiden Händen schwang er den Säbel. Die Klinge traf ihr Ziel und hackte den ausgestreckten Arm ab, der zu Boden fiel, Nealas Haar noch in der Hand.
    Robbins zielte auf den Hals der Kreatur. Der verbliebene Arm schlug ihm das Schwert aus den Fingern und schleuderte Robbins gegen die Wand. Er prallte heftig dagegen und sackte in sich zusammen.
    Neala, die sich in der gegenüberliegenden Ecke versteckte, hörte den Kampf. Sie schüttelte die Felle ab und erblickte das Ding, das mit dem Rücken zu ihr über Johnny aufragte. Mit einem Arm fasste es zu ihm hinab und packte ihn an der Kehle.
    Leise rannte Neala durch den Raum. Sie sprang auf den breiten Rücken, grub eine Hand in das wilde Haar und schlitzte mit dem Messer über die Kehle der Kreatur.
    Blut spritzte auf Johnny.
    Die Kreatur wirbelte brüllend herum und warf sich rücklings gegen eine Wand. Neala schrie auf. Sie verlor das Messer
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