Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
und rutschte vom Rücken des Dings.
    Es streckte sich nach ihr, versuchte, ihre Haare zu ergreifen, verlor jedoch den Halt. Stattdessen packte es sie vorne an der Bluse und hob sie vom Boden hoch.
    Blut ergoss sich aus der aufgeschlitzten Kehle auf sie. Der Mund öffnete sich weit. Neala schloss die Augen und spürte seitlich an ihrem Gesicht Zähne, die fest zupackten.
    Plötzlich taumelte die Kreatur. Ihre Zähne lockerten sich nicht, aber die Hand ließ ihre Bluse los, und sie fiel zu Boden. Beim Aufprall schnitten ihr die Zähne in die Wangen.
    »Alles in Ordnung.«
    Johnnys Stimme.
    Die Kiefer öffneten sich, und der Druck des Schädels hob sich von ihr. Johnny hockte über ihr und hielt den gewaltigen Kopf in beiden Händen. Er warf ihn beiseite.
    Dann hob er Neala hoch und drückte sie an sich.
    Später entwirrte Robbins Nealas langes, weiches Haar. Er löste es vom Kieferknochen des alten Schädels und warf den Kopf zur Tür hinaus.
    Unter den Kreuzen vor der Hütte fand er eines, das stabiler zu sein schien als die anderen. Darauf spießte er den Kopf von Manfred Krull. Er stellte das Kreuz neben der Tür der Hütte auf.
    »Sir!«
    Als er sich umdrehte, erblickte er einen Mann, der sich durch das Meer der anderen Kreuze näherte. Der schlanke, blasse Unbekannte schob die Pflöcke im Gehen beiläufig beiseite.
    Neala ergriff Robbins’ Arm. Er sah, dass sie den Säbel hielt.
    »Fürchtet euch nicht«, sagte der Mann.
    Er trat zwischen den Kreuzen hervor. Um seine Beine flatterte ein Schurz aus Haaren. Vor Robbins blieb er stehen.
    »Ihr habt den Teufel erschlagen«, sagte er. »Mit seinem Tode habt ihr eure Errettung erkauft. Wir werden euch in Sicherheit geleiten.«
    »Wir können gehen?«, fragte Robbins.
    »Erzählt niemandem, was ihr in diesen Wäldern gesehen habt, sonst ist euer Leben verwirkt.«
    »Was ist mit den anderen?«, hakte Neala nach.
    »Es gibt keine anderen.«

Kapitel 37
    Cordie kauerte in der Dunkelheit und beobachtete, wie Robbins und Neala dem alten Mann durch das Feld der Köpfe folgten.
    Sie fragte sich, ob sie zu ihnen gehen sollte.
    Dann jedoch fiel ihr Grars Warnung ein.
    Dein Tod wird schrecklicher sein, als du es dir in Albträumen auszumalen vermagst.
    Es galt immer noch. Musste so sein.
    Flach auf dem Bauch lag sie inmitten der Kreuze und presste die Augen zu.
    Sie war am Ende.
    Tot.
    O lieber Gott.
    Wenn sie sich nicht bewegte, würden zumindest die Krulls sie vielleicht nicht bemerken. Sie konnte hier sterben und sich so vor ihnen retten.
    Zeit verging.
    Eine lange, lange Zeit.
    Cordie hätte nicht gedacht, dass eine Nacht so lange dauern konnte. Dann verfärbte sich der Himmel hellblau, und schließlich ging die Sonne auf.
    Als sie ein Geräusch hörte, hob sie den Kopf. Und erblickte Heth, der seinen beinlosen Körper zwischen den Kreuzen hindurchschwang. Sein Blick begegnete dem ihren.
    »Nein«, flüsterte sie.
    Ein seltsames Geräusch drang an ihre Ohren, ein rhythmisches Wupp-wupp-wupp . Sie schaute auf. Am gegenüberliegenden Ende der Lichtung tauchte ein Helikopter über den Baumspitzen auf.
    »Großer Gott«, stieß sie hervor.
    Sie sah zu Heth. Sein abscheuliches, aufgedunsenes Gesicht schien zu grinsen.
    Cordie rappelte sich auf die Beine. Sie raste auf die Hütte zu, schwenkte die Arme über den Kopf und kümmerte sich weder um die Kreuze, gegen die sie stieß, noch um die Köpfe, die vor ihr herabkullerten.
    Der Hubschrauber landete vor der Hütte.
    Ein Passagier stieg aus – eine große Frau. Sie trug einen roten Overall. Und hatte ein Gewehr.
    »Sherri!«
    Cordie rannte auf sie zu.
    Sherri setzte das Gewehr an der Schulter an.
    »Nein! Bitte! Es tut mir leid!«
    Der Schuss übertönte den Lärm der Rotoren. Cordie wirbelte herum. Einen Meter hinter ihr schwankte Heth auf seinen ausgestreckten Armen.
    In seiner Stirn prangte ein Loch.
    Er fiel nach vorn auf das Gesicht.
    »Schwing deinen Arsch hier rüber!«, brüllte Sherri.
    Cordie lief zu ihr.
    Nachrichten, Kanal 3
    2. Juli
    »Nun zu den Lokalmeldungen. Ein Aufgebot des Sheriff-Büros des Bezirks Mariposa ist von einer Durchsuchung der Wildnis westlich von Barlow nicht zurückgekehrt. Die 18 Männer betraten das unwirtliche Waldgebiet am Dienstag, um einer Meldung über mehrere Morde nachzugehen ...«

Epilog
    »Auf, auf!«, sang Lander leise, als er durch den dunklen Wald humpelte. Die Schussverletzung in seinem Bein war beinah verheilt.
    »Auf, auf! Lasst uns singen an diesem Freudentag!«
    Er trug das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher