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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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auf. »Du darfst den Drachen nicht zum Lachen bringen. Da ist er nicht mehr so bissig.«
    »Nicht mehr so bissig?« Vorsichtig schwenkte Draven den kleinen Jace über seinen Kopf hinweg und stellte ihn auf die Beine. Dann hob er Christopher hoch und kitzelte ihn. »Gleich werde ich dich beißen, du Racker.«
    Amüsiert beobachtete Emily das muntere Spiel. Henry, der Älteste, blickte auf und rief seinen Brüdern zu. »Schaut doch, da kommt Grandpa mit Vetter Harry!«
    Als Emily sich umdrehte, sah sie ihren Vater in den Garten wandern, Joannes Sohn an seiner Seite. Immer wieder staunte sie über Harrys Ähnlichkeit mit seiner Mutter, deren blonde Haare und blaue Augen er geerbt hatte. Ihr selbst glich keines ihrer eigenen Kinder, abgesehen von Christophers grünen Augen.
    Aber sie waren alle Hughs Freude und ganzer Stolz. So angstvoll er sich früher um die Sicherheit seiner Töchter gesorgt hatte, so unbeschwert genoss er jetzt die Gesellschaft seiner Enkel, insbesondere der einzigen Enkelin, mit der Joanne ihn drei Jahre nach ihrer Vermählung mit einem schottischen Adeligen beglückt hatte.
    Die Ravenswoods trafen Joanne in letzter Zeit nur noch selten. Umso öfter kamen sie mit Harry zusammen, der auf Schloss Warwick aufwuchs.
    Ehe Emily auch nur blinzeln konnte, stürmten ihre Söhne den Neuankömmlingen ebenso temperamentvoll entgegen, wie sie soeben über ihren Vater herge fallen waren. Atemlos hüpften sie auf und ab, umarmten die beiden, redeten alle gleichzeitig, und keiner verstand sein eigenes Wort.
    Erst als Draven einen schrillen Pfiff ausstieß, verstummten sie.
    »Nicht so ungestüm, Jungs!«, mahnte er. »Lasst euren Großvater erst einmal zu Atem kommen, sonst nimmt er euch nicht mit auf die Jagd.«
    »Tut mir Leid«, entschuldigten sie sich wie aus einem Mund.
    »Schon gut«, sagte Hugh grinsend. »Seid ihr bereit?«
    »Aye!«
    »Dann brechen wir auf. Vorhin habe ich hinter diesem Hügel eine wunderbare Hirschkuh entdeckt.«
    Nachdem sie den Garten verlassen hatten, eilte Emily zu Draven und umfing seine Taille. »Hörst du das?«, wisperte sie.
    »Was?«, fragte er verblüfft.
    »Diese Stille ... Ist das nicht unheimlich?«
    »In der Tat«, stimmte er zu und legte einen Arm um ihre Schultern. »Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich’s zum letzten Mal gehört habe.«
    Hand in Hand schlenderten sie zum Hauptturm.
    »Und was wollen wir heute Nachmittag ohne die Kinder anfangen, Mylord?«
    Nachdenklich hob er die Brauen. »Sollen wir uns um eine Tochter bemühen? Ich glaube, in deinem Buch gibt es eine Position, die wir erst - zehn Mal ausprobiert haben.«
    Emily lachte. »Da fällt mir ein Witz ein.«
    »Nicht schon wieder!«, stöhnte Draven und verdrehte die Augen.
    »Doch. Kennst du den vom König und seinem Ritter?«
    »Nein«, erwiderte er resignierend.
    »Also, die beiden unterhielten sich über ihre erotischen Abenteuer, und der König meinte: >Wenn man mit einer Frau im Bett liegt, ist’s zu fünfzig Prozent Vergnügen und zu fünfzig Prozent Arbeit.< Da entgegnete der Ritter: >Verzeiht mir, Sire, wenn ich Euch bei allem Respekt widerspreche. Nach meiner Erfahrung ist es zu siebzig Prozent Arbeit und zu dreißig Prozent Vergnügens Sie diskutierten stundenlang und konnten sich nicht einigen. Schließlich wandte sich der Ritter an seinen Knappen und forderte ihn auf, den Streit zu schlichten. »Majestät, Mylord<, begann der Junge, >ich glaube, es ist ein hundertprozentiges Vergnügen, denn wenn man dabei arbeiten müsste, würde Seine Lordschaft mir befehlen, ihm die Mühe abzunehmen. <«
    Draven lachte. »Wo hast du denn das gehört?«
    »Aus dem Mund deines ältesten Sohnes. Anscheinend hat Simon ihm diesen Witz bei seinem letzten Besuch erzählt.«
    »Dann muss ich mal ein ernstes Wort mit Simon reden«, entschied er. Ungehalten zog er die Stirn in Falten. »So etwas darf er seinen Neffen nicht beibringen. Aber jetzt komm, Lady«, fuhr er in sanfterem Ton fort. »Finden wir heraus, welch großes Vergnügen mich für die Arbeit belohnen wird.«
    »Gewiss, Mylord, das versuchen wir. Dabei kannst du zumindest einen Teil deines Spitzbauchs abarbeiten.«
    »Meines Spitzbauchs?«, rief er gekränkt.
    »Aye, ich glaube, Simon nennt ihn dein Drachenhorn.«
    Draven schnaubte. »Gleich werde ich dir mein Dra chenho rn zeigen, Mädchen!«
    Voller Sehnsucht schmiegte sie sich an ihn. »Und ich werde mich nur zu gern damit amüsieren, mein edler Ritter.«
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