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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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Denn er hat meinem Stiefvater stets die Stirn geboten, während ich angstvoll davongelaufen bin.«
    »Ich finde, Ihr geht zu hart mit Euch ins Gericht.«
    »Vielleicht ... Jedenfalls bin ich Euch dankbar, Lady Emily, weil Ihr seine Seele erreicht habt, was mir niemals gelungen ist.«
    »Ohne Eure Hilfe hätte ich’s nicht geschafft.«
    »Dann sind wir Verbündete für alle Zeiten.«
    Lächelnd nickte sie ihm zu, und er ließ sie mit ihrem Gemahl allein.
    So hatte sie sich ihre Hochzeitsnacht nicht vorgestellt. Doch sie wollte nicht klagen, denn ihr sehnlichster Wunsch hatte sich erfüllt. Nun war sie mit einem Mann verheiratet, den sie liebte, und was sie nicht einmal in ihren kühnsten Träumen zu hoffen gewagt hatte, war eingetreten - er erwiderte ihre Gefühle.
     
    Einige Stunden später schickte der König seinen Leibarzt zu Draven. Und als nächtliche Stille in der Festung herrschte, legte sich Emily zu ihrem Mann, bewachte seinen Schlaf und streichelte sein entspanntes Gesicht.
    »Für immer gehörst du mir«, wisperte sie, schloss die Augen und schlummerte ein.
     
    Am nächsten Morgen reiste Henry mit seinem Gefolge ab.
    Und wie es Simon prophezeit hatte, verließ Draven das Krankenbett.
    Voller Sorge half Emily ihm dabei, sich anzukleiden. Sie hatte Sorge, dass der Stoff seiner Tunika schmerzhaft an den geschwollenen Platzwunden und Striemen reiben würde.
    Doch Draven verlor kein Wort darüber. »Ich kann nicht den ganzen Tag im Bett bleiben«, verkündete er.
    »Obwohl das ohne Zweifel besser wäre«, beklagte sie sich.
    Doch er schüttelte den Kopf, ergriff ihre Hand und führte sie in die Halle hinab.
    Ihr Vater blickte von seiner Tafel auf, starrte Draven erbost an, und Emily schüttelte bedrückt den Kopf. Seit er ihr die Heilsalbe gebracht hatte, hatte sie gehofft, er würde seinen Schwiegersohn akzeptieren. Doch wie seine gefurchte Stirn bekundete, hatte er sich noch nicht dazu durchgerungen.
    Während Draven seinen Bruder begrüßte, ging sie zu ihrem Vater. »Wenn du Niles als deinen Sohn anerkennst, warum kannst du für meinen Gemahl nicht einmal ein Lächeln erübrigen?«
    »Weil ich seinesgleichen kenne«, fauchte er. »Das verstehst du nicht, Em, denn du siehst immer nur das Gute in den Menschen. Aber ich weiß Bescheid über Ravenswood und seine Sippschaft.«
    Seufzend nahm sie auf der anderen Seite des Tisches Platz, möglichst weit von ihrem starrsinnigen Vater entfernt, und begann zu frühstücken. Dabei spürte sie seinen stechenden Blick, weigerte sich jedoch, ihn zu erwidern. Obwohl sie keinen Appetit hatte, verspeiste sie ein Stück Brot mit Käse.
    Draven kam zu ihr. Im selben Moment bereute sie schon wieder, etwas gegessen zu haben.
    Ihr drehte sich der Magen um.
    »Was fehlt dir denn, Emily?«, fragte ihr Ehemann besorgt.
    Sie versuchte das Podest zu verlassen. Dabei geriet sie ins Stolpern, und er griff sofort nach ihr, um sie zu stützen. Unwillkürlich berührte sie seinen wunden Rücken und hörte, wie er scharf die Luft einzog. Aber er sagte nichts und führte sie in den Hintergrund der Halle.
    »Fühlst du dich jetzt besser, Emily?«
    Sie nickte. Allmählich beruhigte sich ihr Magen. »Unser Baby ...«
    »Gewiss. Wie oft muss ich mich auf solche morgendlichen Überraschungen vorbereiten?«
    »Keine Ahnung«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Bei meiner Mutter dauerte die Übelkeit bei jeder Schwangerschaft vom Anfang bis zum Ende.«
    Als sie zu Hughs Tisch zurückkehrten, betrat eine vermummte Gestalt die Halle. Verwundert runzelte Emily die Stirn, bis der Neuankömmling seine Kapuze vom Kopf streifte und eine sichtlich erschöpfte Joanne zum Vorschein kam. Unter dem Umhang zeichnete sich ein stark gewölbter Bauch ab. Offensichtlich stand ihre Niederkunft kurz bevor.
    Doch was Emily viel mehr erschreckte, war das übel zugerichtete, grün und blau geschlagene Gesicht ihrer Schwester.
    Fluchend sprang Hugh vom Tisch auf und rannte zu Joanne. »Was ist geschehen, mein Kind?«, fragte er und umfasste behutsam ihr misshandeltes Kinn.
    Auch Emily eilte an ihre Seite.
    »Niles ...«, schluchzte Joanne. »O Gott, er ist völlig verrückt geworden.« Die Augen voller Tränen, starrte sie ihren Vater verzweifelt an. »Er will dich umbringen und durch seine Ehe mit mir deine Ländereien erben.«
    »So wahr mir Gott helfe«, stieß Hugh in heller Wut hervor, »dafür will ich ihn sterben sehen und ...«
    »Lord Warwick?«, rief ein Junge und stürmte durch die Tür herein, die Joanne
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