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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
Autoren: Susanna Drake
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gemacht, doch die Übernahme des Händlers und der Austausch der Besatzung hatte Zeit gekostet. Trotzdem musste Jack wissen, ob Charbal noch ein Versteck auf seinem Schiffhatte, das von seinen Leuten übersehen worden war.
    Ein Aufheulen drang von Deck in Jacks Kajüte. Die Frau zuckte noch heftiger zusammen. Sie wirkte immer ängstlicher. »Sie werden ihn doch nicht ermorden, oder?«
    Jack antwortete nicht gleich. Er lauschte hinaus. »Meine Männer sind sehr ungeduldig«, sagte er nach einiger Zeit. »Sie werden ihn nicht gleich töten, aber sie sind nicht zimperlich, was ihre Methoden betrifft. Sie haben noch aus jedem herausgelockt, was sie wollen, und so wie das klingt, schneiden sie ihm entweder etwas ab, oder sie brechen ihm gerade einige Knochen.«
    Ein abermaliges Aufheulen, das in einem spitzen Schrei endete.
    Die Frau brach in Tränen aus und sank auf eine Truhe unter dem Heckfenster. »Lassen Sie ihn. Um der Gnade Gottes willen. Tun Sie ihm nichts mehr! Geben Sie Befehl, dass Ihre Piraten aufhören, ihn zu quälen!«
    »Das wird leider nicht möglich sein«, erwiderte Jack bedauernd. »Ich kann da gerade gar nichts machen. Sie müssen das verstehen, Madam. Prisen sind heutzutage nicht mehr so zahlreich wie früher. Wir müssen nehmen, was wir kriegen, und wenn uns dann noch jemand um Geld und Papiere bringen will, reagieren meine Männer natürlich ungehalten.«
    »Das ist gegen jedes Gesetz!«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Jeder muss von etwas leben, Madam.«
    »Verfluchter Pirat! Ach, wenn Maurice nur gewusst hätte, in wessen Hände er sich und uns übergibt! Bei Ihrem Ruf! Jeder Händler, der von Ihnen hört, macht einen großen Bogen um die Gegend, die Sie verseuchen!«
    »Das, Madam, will ich nicht hoffen«, kam es unbeeindruckt, »sonst würden meine Männer und ich bald ohne Einkommen dastehen. Aber wenn es Sie beruhigt, Ihnen und Ihren Kindern wird kein Haar gekrümmt. Für Ihren Mann kann ich allerdings …«
    »Ich … weiß … wo die Sachen sind, die Sie suchen …« Sie brachte es nur zögernd über ihre Lippen, und Jack bewunderte ihre Beherrschung. Sie hatte wirklich Angst um ihren Mann. Dass die beiden sich nahestanden, hatte er schon gesehen, als er das Schiff erobert und sie auf die Tuesday hatte bringen lassen. Sie, ihr Mann und die Kinder waren wie eine eigene kleine Mannschaft, die auf Biegen und Brechen zusammenhielt. Jack war ohne Eltern aufgewachsen, aber er hatte später das Glück gehabt, in eine solche Gemeinschaft aufgenommen zu werden, und kannte das Gefühl der Zugehörigkeit.
    Aber er hatte es wieder verloren. Sein Brustkorb schien mit einem Mal zu eng zu sein. Er atmete tief durch, bevor er sagte: »Madam, wenn Sie jetzt reden, dann können Sie verhindern, dass meine Leute Ihren Mann noch mehr verstümmeln. Und er wird leben. Das verspreche ich Ihnen.« Er beugte sich vor. »Wo, Madam? Wo sind die Papiere? Und lassen Sie mich jetzt eines klarstellen: Ich rede nicht von den Schiffspapieren allein. Ich weiß, dass Ihr Mann als Bote fungierte.«
    Sie starrte ihn entsetzt an, dann schloss sie die Augen und sagte: »Die Papiere, die Sie wollen, sind auf dem anderen Schiff. Capitaine Rochard hat sie. Mein Mann hat sie ihm übergeben, als Sie uns verfolgt haben. Des Nachts im Dunkeln, damit es nicht auffällt.«
    Jack lehnte sich zurück. Also hatte er richtig vermutet. Zumindest ein Teil der Papiere war auf der Korvette. Aber etwas am Ausdruck der Frau machte ihn misstrauisch. Sie hielt noch etwas zurück.
    Von draußen hörte man abermals einen langgezogenen Schrei, der abrupt endete.
    Madame Charbal sprang auf. »So machen Sie dem doch endlich ein Ende!«
    Jack musterte sie. »Verzeihen Sie, Madam, aber ich habe das Gefühl, dass Sie nicht die ganze Wahrheit sagen.« Er schüttelte den Kopf. »Ist es wirklich so wichtig, diese Papiere zu schützen, dass Sie damit die Unversehrtheit und das Leben Ihres Mannes gefährden?«
    Sie stand fast eine Minute lang reglos da, passte sich jedoch wie ein echter Seemann unbewusst dem Wellengang, den Bewegungen des Schiffes an. »Man wird meine Kinder töten, wenn ich das tue.«
    »Niemand wird erfahren, dass Sie mir die Papiere gegeben haben«, sagte Jack leise. »Niemand. Das schwöre ich Ihnen. Ich werde die Papiere nur ansehen, abschreiben und Ihnen dann wieder zurückgeben. Es liegt allein in Ihrer Hand.«
    Sie wandte sich langsam und mit hölzernen Bewegungen von ihm ab. Dann hob sie zögernd ihren Rock in die Höhe. Jack sah
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