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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
Autoren: Susanna Drake
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Südamerika, Ostindien und Afrika gekommen. Jack dagegen hatte schon seit Jahren keine einzige Zeile mehr gesandt.
    Marietta spielte mit ihrem Ridikül. Es war eines von der Sorte, das Jessica eher zu einer Festlichkeit tragen würde: rote Seide mit Perlenstickereien. Aber Marietta konnte sich so etwas leisten. Sogar, nervös einige Perlen und Fäden herauszuziehen. Jessica sah ihr kritisch zu.
    »Er wird sich doch nicht etwa einfallen lassen, hierherzukommen?«
    Jessica hob den Blick von dem malträtierten Ridikül, öffnete den Mund, schluckte jedoch dann die scharfe Antwort hinunter. Insgeheim machte sie Marietta dafür verantwortlich, dass Jack überhaupt fortgegangen war.
    Marietta wiederum spürte die latente Abneigung, auch wenn sie den Grund dafür nicht kannte. Es war Eifersucht, weil Marietta mit Jack verlobt gewesen war, und Zorn, weil sie ihn nicht zurückgehalten, sondern sich sogar von ihm getrennt hatte. Kein Wunder, dass er daraufhin nicht mehr zurückgekommen war, sondern durch die Weltmeere segelte und nichts mehr von sich hören ließ. Marietta hätte es in der Hand gehabt, ihn zu halten. Ganz anders als ein junges, weitaus weniger hübsches Mädchen, das wie eine Schwester für ihn war und dabei nicht einmal auf echte Verwandtschaft pochen konnte.
    »Es ist genauso sein Zuhause wie unseres«, sagte sie in einem betont gleichmütigen Tonfall.
    »Er täte besser daran, fernzubleiben. Bei dem schlechten Ruf, den er in der Zwischenzeit hat.« Marietta rümpfte ihre hübsche Nase.
    »Bist du gekommen, um über Jack herzuziehen«, fragte Jessica eisig, »oder hast du noch einen besseren Grund?«
    »Einen weitaus besseren«, erwiderte Marietta gekränkt. »Ich habe deine Mutter gesucht. Mama bittet sie, heute Abend zu ihr zu kommen. Es geht um die Sammlung für diese Familie. Deine Tante Alberta hat mir gesagt, Mrs. Finnegan wäre hier oben.«
    Jessica war sofort besänftigt. Sie hatte von dieser Familie gehört. Der Mann war als Zweiter Maat mit einem Kaufmannsschiff fortgesegelt und nicht mehr zurückgekommen. Jetzt sollten seine Frau und seine drei Kinder aus dem Haus vertrieben werden, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. Das war kein Einzelfall. Die Heuer auf Handelsschiffen war oft nicht schlecht, doch die Gefahr, auf See zu sterben, hoch. Es gab niemanden, der den Hinterbliebenen half, aber einige bessergestellte Damen hatten sich zusammengeschlossen, um Sammlungen für eben solche Familien zu organisieren.
    »Mutter war hier. Vielleicht ist sie in einem der Schlafzimmer. Ich werde sie für dich suchen.« Jessica brachte sogar ein Lächeln zustande. »Wirst du bei der Sammlung helfen?«
    »Dazu habe ich leider keine Zeit. Ich bin eine verheiratete Frau und habe Verpflichtungen. Außerdem sind diese Leute selbst schuld. Alles nur Abenteurer, die hoffen, zu Geld zu kommen. Und Jack ist keinen Deut besser. Vater und Patrick sagen, er sei nicht mehr als ein mieser Schmuggler und Pirat. Ich bin wirklich froh, dass ich mich damals nicht von ihm habe einfangen lassen.«
    »Jack ist kein Pirat!« Jessicas Geduld mit Marietta war nun endgültig dahin. »Er hat unsere Leute zurückgeholt, die von den Engländern zum Dienst auf ihre Schiffe gepresst worden waren! Und er wäre auch nicht auf die Idee gekommen, sich als Freibeuter durchzuschlagen, hättest du ihn nicht sitzenlassen, um einen anderen zu heiraten! Kein Wunder, dass er nicht mehr zurückgekommen ist! Du hast ihn fortgetrieben!«
    »Habe ich nicht!« Marietta stampfte auf wie ein Kind.
    »O doch! Ich habe es damals auch falsch gefunden, dass er fortgesegelt ist, aber mir wäre niemals eingefallen, mich deshalb von ihm zu trennen!« So, das hatte Jessica einmal loswerden müssen.
    »Da bin ich auch heilfroh, dass ich das getan habe! Man hört nur noch Schlechtes über ihn! Und außerdem – warum hast du ihn denn nicht geheiratet?«, fauchte Marietta sie an. »Du bist doch sowieso seit vielen Jahren hinter ihm her gewesen wie ein Hündchen!«
    »Wie kannst du …! Ausgerechnet du, die einen lächerlichen Tropf wie Patrick geheiratet hat …«
    »Was ist denn hier los?« Von der Tür ertönte die erstaunte Stimme von Alice Finnegan, Jessicas Mutter.
    »Jessica hat Patrick beleidigt!«, beschwerte sich Marietta. »Nur weil sie selbst …«
    »Es ist genug. Hört auf. Alle beide.« Alice Finnegan klang streng. »Wie ihr euch nur benehmt! Zwei erwachsene Frauen, die sich zanken wie kleine Mädchen!« Sie wandte sich an Jessica. »Bist du
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