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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
Autoren: Susanna Drake
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Schiff. Der französische Captain schrie mit hochrotem Gesicht Befehle über Deck, etliche Männer machten sich an den Heckgeschützen zu schaffen. »Setz noch was drauf, Smithy.«
    Smithy wischte sich mit dem Ärmel Schweiß und Pulverspuren aus dem Gesicht und beugte sich wieder über die Kanone, um sie neu auszurichten. Dieses Mal gingen die Ge schütze hüben und drüben gleichzeitig los. Während die Franzosen jedoch schlecht gezielt hatten und die Kugeln gut zwanzig Meter vor der sie verfolgenden Tuesday ins Wasser schlugen, hatte Smithy bessere Arbeit geleistet. Die beiden Kugeln mit der sie verbindenden Kette flirrten wie ein kaum sichtbarer Schatten durch die Luft.
    Dieses Mal wurden die Taue des Hauptmastes getroffen. Aber noch immer gab der französische Captain nicht auf, sondern antwortete mit einem Gegenschlag. Die feindliche Kugel streifte den vorderen Mast der Tuesday und riss einem von Jacks Männern den Arm ab. Der Verletzte wurde von zwei seiner Kameraden schnell unter Deck zum Arzt geschleift. Mehrere Männer wurden von den teils ellbogenlangen Holzsplittern verletzt. Einer von ihnen hatte glühend heiß auch Jacks Wange erwischt.
    Und dann schoss Smithy ein weiteres Mal. Auf der Tuesday herrschte zuerst atemlose Stille, die von Gebrüll abgelöst wurde, als das Großsegel des Gegners herabstürzte und die Mannschaft darunter begrub. Das Schiff verlor so schnell an Geschwindigkeit, dass die Tuesday förmlich darauf zuraste.
    Jack beobachtete, wie die Korvette trotz des darauf herrschenden Durcheinanders das Wendemanöver einleitete, um ihnen eine Breitseite entgegenzufeuern. Er gab ebenfalls den Befehl beizudrehen und machte sich auf den Weg zum Achterdeck. Seine Männer standen schon längst an den Kanonen. Die Korvette war nicht schlecht bewaffnet, hatte ihnen aber nichts entgegenzusetzen. Wenn der andere Captain nicht aufgab und die Flagge einholte, würde von dem Schiff nach einer vollen Backbordbreitseite der Tuesday nicht viel übrig bleiben.
    Die meisten sahen nicht auf das französische Schiff, sondern beobachteten den Captain, wie er dort stand, in seinem alten Rock, in alten Hosen und Stiefeln, aber mit blankem, frisch geschärftem Säbel. Im Gürtel steckten seine beiden Pistolen. Sein dunkles Haar wurde im Nacken mit einem Band zurückgehalten, aus dem sich einige Strähnen gelöst hatten.
    Gelegenheiten wie diese hatten sie in den vergangenen Monaten nicht allzu oft gehabt, und die Mannschaft war erpicht darauf, ein Schiff zu entern und es mit Mann und Maus – aber vor allem mit dem Laderaum! – in Besitz zu nehmen. Viel zu lange hatten sie von Schmuggel oder zwielichtigen Geschäften gelebt, und jeder von ihnen konnte ein wenig Kleingeld brauchen. Da kam dieser Krieg mit Frankreich gerade richtig, der es ihnen erlaubte, ungehemmt Jagd auf französische Schiffe zu machen, weil die amerikanischen Behörden problemlos Kaperbriefe ausstellten. Der politische Hintergrund interessierte die meisten von ihnen einen Dreck. Auch nicht, dass die Vereinigten Staaten Frankreich niemals offiziell den Krieg erklärt hatten, aber trotzdem aus Zorn und Rache für die schlechte Behandlung ihrer Gesandten in Frankreich Jagd auf französische Schiffe machten.
    Jack ließ seine Blicke über seine bunt zusammengewürfelte Mannschaft gleiten. Viele von ihnen segelten schon seit langem mit ihm. Sie waren mit ihm aufs Schiff gekommen, als er Boston und die Independence Trading Company vor fünf Jahren verlassen hatte. Es waren auch entlaufene, dunkelhäutige Sklaven aus Westindien dabei, einige gelbhäutige Männer aus China, abenteuerlustige Iren, Waliser, ein blondbärtiger Hüne aus Norwegen und zwei Italiener. Dazu zwei Muselmanen, die so wie die meisten zur Crew gestoßen waren, als Jack O’Connor noch seriöser Captain der amerikanischen Handelsgesellschaft gewesen war. Und etliche von ihnen hatte er aus dem englischen Pressdienst zurückgeholt.
    Aber kaum jemand wusste, was es ihn zuletzt gekostet hatte.
    »An Deck! Captain! Backbord Segel in Sicht!«
    Smithy und Jack rannten nach achtern. Jack zog im Laufen sein Fernrohr heraus und richtete es auf das sich nähernde Schiff. Noch konnte man nur die Segel sehen. Eine Wolke aus weißer Leinwand, die überraschend schnell größer wurde.
    »Französische Flagge, Jack«, sagte Smithy grimmig, der ebenfalls durch ein Fernrohr blickte.
    »Und dahinter ist unsere Prise, Sir!«, schrie der Mann vom Ausguck herab.
    Jack zerquetschte einige deftige Flüche
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