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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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ausgestreckten Arm verhungern ließ und er sie umso mehr begehrte, nachdem er sie einmal rumgekriegt hatte.
    Tasya war sein Schicksal - und sie ahnte es nicht einmal.
    »Wenn ich fliege, habe ich immer denselben Albtraum. Normalerweise schlafe ich nicht ein, aber ich bin seit dreiundzwanzig Stunden unterwegs. Die Zeitverschiebung, eine verspätete Zwischenlandung in Chicago … wie das halt so ist.« Er zuckte beiläufig mit den Schultern, spielte das Ganze herunter, als wäre der Albtraum lediglich eine Folge von Jetlag und Erschöpfung.
    Das Mädchen kaufte ihm das ab und nickte mitfühlend. »Fliegen Sie zum ersten Mal nach Schottland?«
    Er lauschte angespannt auf jedes Motorengeräusch. »Was? Nein. Nein, ich lebe schon seit zehn Monaten hier.«
    Da wurde sie hellhörig. »Cool! Es war immer mein Wunsch, mal eine Zeit lang im Ausland zu leben. Weil ich finde, dass es meinen Horizont erweitern würde, oder was meinen Sie?«
    »Ja, ich hab mittlerweile einen ziemlich erweiterten Horizont.« Und einen tauben Hintern vom langen Sitzen.
    »Was machen Sie in Schottland?«
    »Ich leite die archäologische Ausgrabung auf den Orkney-Inseln im Norden Schottlands.«
    Das Mädchen machte große Augen. »Wenn das kein Zufall ist! Ich wollte immer Archäologin werden!«
    Du und alle anderen, die über die Entdeckung von Pharao Tutenchamuns Grab und die Wahnsinnsgoldfunde gelesen haben. »Das ist wahrhaftig Zufall.«

    »Was erforschen Sie denn da?«
    »Das wissen wir erst mit absoluter Sicherheit, wenn wir das Grab öffnen können« - obwohl er nicht den geringsten Zweifel an dem Fund hatte -, »trotzdem bin ich hinreichend überzeugt, dass es sich um das Grab eines keltischen Warlords handelt.« Er lauschte auf die veränderten Triebwerksgeräusche, während die Maschine zur Landung ansetzte.
    Mann, war er ein Angsthase. Er hatte vor fünf Jahren das letzte Mal im Cockpit gesessen. Damals hatte er sich geschworen, nie wieder selbst zu fliegen. Trotzdem konnte er sich nicht entspannen und den Berufspiloten vertrauen. An einem Fensterplatz hätte er das Flugmanöver des Piloten besser einzuschätzen vermocht, aber er hatte nun mal den Mittelplatz in der Reihe.
    Nach dem Anruf aus dem Ausgrabungsgebiet hatte er sofort den nächsten Flug gebucht, und das rächte sich: Der schmale Mittelsitz war dermaßen unbequem, dass er permanent die Schultern einziehen musste, seine angewinkelten Knie bohrten sich schmerzhaft in den Sitz seines Vordermannes. Aber wenigstens war er rechtzeitig genug zurück, um bei der Öffnung der Grabungsstätte anwesend zu sein.
    »Jetzt weiß ich, wer Sie sind!« Das Mädchen setzte sich kerzengerade auf, ihre Augen leuchteten. »Ich hab Sie auf CNN gesehen.«
    »Da sind Sie nicht die Einzige.« Er hatte die betreffende Nachrichtensendung auf dem Flughafen gesehen, das hatte seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
    »Ein gewisser Mr. Hardwick sprach von Ihnen und Ihrer Forschungstätigkeit.«

    »Der gute alte Hardwick.« Sein Vorarbeiter auf dem Grabungsgelände und, wie Rurik bemerkt hatte, ein publicitygeiler Wichtigtuer.
    »Sie sind doch der Typ, den alle für verrückt hielten, als er auf dieser winzigen Insel zu buddeln anfing. Und jetzt haben Sie dort einen riesigen Goldschatz gefunden.«
    Mit der natürlichen Vorsicht des erfahrenen Wissenschaftlers stellte er Folgendes klar: »Offen gestanden wird meine Forschungstätigkeit von der National Antiquities Society unterstützt, deshalb verfüge ich über ein kompetentes Team, und ja, wir haben etwas gefunden, das so aussieht, als könnte es pures Gold sein. Wir wissen nicht mal hundertprozentig, ob es überhaupt ein Grab ist. Das wissen wir erst, wenn wir den Schrein geöffnet haben.«
    Und genau deshalb wollte er bei der Bergung des Fundes unbedingt vor Ort sein. Hatte Hardwick die Schatztruhe lokalisiert, die er dort verborgen wähnte und die weitaus spektakulärere Kostbarkeiten als Gold enthielt?
    »Irre. Einfach … irre.« Das Mädchen himmelte ihn mit großen Augen an und hielt ihm spontan ihre Hand hin. »Ich bin Sarah.«
    Er schüttelte ihr die Hand.
    »Wieso haben Sie Albträume?« Sie lächelte und rieb mit ihren Fingerspitzen über seine weiß hervortretenden Fingerknöchel.
    »Weil ich … zufällig Flugangst habe?« Das war glatt gelogen. Trotzdem, die Wahrheit ging sie nichts an.
    »Sie Ärmster.« Sie schenkte ihm ein weiteres Lächeln.

    Bei ihrem zweiten Lächeln ging ihm ein Licht auf - die flotte Sarah versuchte ihn
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