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In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
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Internetseite.« Ann grinste selbstgefällig, dass sie ihre persönlichen Identifikationscodes geknackt hatte.
    Konstantine rieb sich den Nacken. »Ganz schön nachlässig.«
    »Ich überlege gerade, wie man den Typen noch mehr Infos herauskitzeln könnte.« Tasyas Augen wurden eng, und Rurik sah förmlich, wie ihr Verstand arbeitete.
    »Komm mir ja nicht auf die Idee, mit irgendwelchen Varinski-Schnöseln herumzuflirten, bloß damit wir mehr über die Organisation erfahren«, versetzte er scharf.
    »Ach! So was würde mir nicht im Traum einfallen!«, meinte Tasya ausweichend. Sie hörte ihm nicht wirklich zu.
    Worauf Rurik sie an den Blusenrevers packte und vom Stuhl hochriss.
    Jetzt war sie ganz Ohr.
    »Versprich mir, dass du dich nie wieder auf sie einlässt. Sie wissen mittlerweile, wer du bist. Und dass du überlebt hast. Für sie steht eine Menge auf dem Spiel. Folglich müssen sie sich beweisen, dass sie ganze Arbeit leisten. Versuch ja nicht, mit ihnen in Kontakt zu treten.« Er schüttelte sie leicht. »Das bist du deinen Eltern schuldig, die aus dem Jenseits zurückkehrten, um dir und mir das Leben zu retten.«

    »Versprochen, Rurik.« Tasya legte eine Hand auf seine Wange. »Mach dir meinetwegen nicht unnötig Sorgen.«
    Mach dir meinetwegen nicht unnötig Sorgen?
    Er sank wie betäubt auf seinen Stuhl zurück.
    Eine Frau wie Tasya, die erst handelte und dann überlegte: Da sollte er sich keine Sorgen machen?
    Sie hatte sein Herz im Sturm erobert. Hatte ihm schonungslos die Wahrheit beigebracht, über sich und auch über ihn. Sie hatte großen Anteil daran, dass er das Wilde, das Übernatürliche an sich akzeptierte. Sie hatte die Ikone zu seinen Eltern gebracht und damit bewiesen, dass er ihr mehr bedeutete als ihre eigenen Ambitionen und ihr Bedürfnis nach Rache.
    Er musste sie beschützen - vor den Varinskis und vor sich selbst.
    »Also wirklich, Rurik. Wo denkst du hin? Meinst du, ich würde diese Brutalos übers Internet kontaktieren? Reg dich wieder ab.« Tasya stopfte ihm eine Gabel in die Hand. »Iss ein paar Vareniki .«
    »Huu-huu!«, flötete eine fröhlich hohe Frauenstimme von der Tür her.
    Wie auf Knopfdruck sprangen alle auf und reckten die Köpfe in die betreffende Richtung.
    Miss Mabel Joyce stand auf der Schwelle und drückte sich die Nase an der Scheibe platt. Sie war groß und hager, ihr Haar war stahlgrau, solange Rurik sich entsinnen konnte. Ihre früher braun gesprenkelte Iris schimmerte in einem alterssichtig verwaschenen Grau. Kinn und Wangen waren erschlafft, ein Netz von haarfeinen Fältchen bedeckte ihr gütiges Gesicht. Ihre Haut war
immer noch makellos; Rurik kannte sie gar nicht anders: Draußen hatte sie immer einen Hut getragen.
    Jetzt hielt sie ihn in der Hand, einen breitrandigen Strohhut, als käme sie geradewegs von den Bahamas.
    »Kommen Sie!« Konstantine winkte die alte Dame in die Küche.
    Zorana lief zur Tür und schob den Riegel zurück.
    »Wer ist das?«, raunte Tasya Rurik zu.
    »Miss Joyce ist eine pensionierte Lehrerin. Sie hat hier in Blythe an der Highschool unterrichtet. Wir hatten sie alle.« Rurik bemerkte Tasyas skeptische Miene. »Sie ist eine bemerkenswerte Frau. Hat noch lange nach ihrer Pensionierung unterrichtet. Leider klappt es mit dem Laufen nicht mehr so. Seit kurzem braucht sie einen Gehstock.«
    »Wieso haben wir sie dann nicht kommen hören?«, wollte Tasya wissen.
    »Weil sie so leise ist wie ein Mäuschen.« Rurik erinnerte sich, dass Miss Joyce sich häufig wie aus dem Nichts heraus materialisiert hatte, wenn sie als Jungen Karten gespielt hatten oder sich prügelten.
    Tasya rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. »Meinst du, sie hat uns gehört? Aufgeschnappt, worüber wir gesprochen haben?«
    »Nee. Sie kann noch nicht lange da gestanden haben.« Er stand auf und bot Miss Joyce seinen Platz an.
    Sie winkte ab. »Ich kann nicht lange bleiben. Die Milburns wollten in die Stadt und erboten sich, mich mitzunehmen. Sie wollten noch schnell einen Korb Himbeeren kaufen. Sie kochen Marmelade ein, die Guten,
und teilen mit mir. Ich hatte was für Sie, deshalb bin ich kurz mitgekommen.«
    Zorana brachte ihr ein Glas Eistee - Miss Joyce trank keinen Alkohol -, und die Lehrerin leerte es in einem Zug.
    »Danke. Puh, das tat gut!« Sie wedelte mit dem Sonnenhut vor ihrem Gesicht herum. »Ist ziemlich heiß diesen Sommer.« Sie wühlte in ihrer Handtasche, kramte einen langformatigen Umschlag heraus.
    Rurik registrierte die ausländischen
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