Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht
Autoren: Christina Dodd Beate Darius
Vom Netzwerk:
zuzischte: »Warte, das wirst du mir büßen.«
    »Aber hallo, du bist viel zu geschwächt von deinen Verletzungen … und von unserem Wiedersehenssex heute Nacht«, murmelte sie. »Du musst dich schonen.«
    »Ich bin topfit«, konterte er.
    Sie lächelte. »Ich werd dich dran erinnern.«
    »Ma, Rurik sagt, er ist topfit.« Jasha grinste schadenfroh zu seinem Bruder. »Dann kann er uns auch erzählen, was passiert ist.«
    Zorana drohte ihrem Ältesten scherzhaft mit dem
Finger, woraufhin Konstantine einwandte: »Er ist fast fertig mit dem Essen. Im Übrigen würde ich auch gern wissen, wie es Rurik geglückt ist, die Konfrontation mit den Varinskis lebend zu überstehen.«
    Rurik legte Gabel und Messer beiseite.
    Am Tisch war es mit einem Mal mucksmäuschenstill.
    Rurik begann: »Tasya hat euch ja schon berichtet, dass sie sah, wie ich mit Ilya in der Luft kämpfte …«
    Wie schon letzte Nacht überlief Tasya bei der Geschichte eine eisige Gänsehaut. Es war der blanke Horror. Rurik war dem Tod näher gewesen als dem Leben. Als er von seinem Kampf mit Ilya erzählte, wie der Pfeil seine Brust durchbohrt hatte, wie er sich in der Luft in einen Menschen zurückverwandelte und gottlob halbwegs heil am Boden aufkam, schwankte sie zwischen Weinen und Lachen. Sie vermochte es kaum zu fassen, wie er dem Tod entronnen war.
    Als er zu dem Teil kam, wo Tasya auf Ilya geschossen hatte, goss Konstantine sich einen Wodka ein und reichte die Flasche weiter. »Alle! Ein Toast! Auf Tasya, unsere neue Tochter.«
    Alle hoben ihre Gläser und tranken Wodka auf Tasya.
    Alle außer Firebird, die ihr mit Wasser zuprostete.
    »Auf unsere drei Töchter.« Zorana prostete nacheinander Firebird, Ann und Tasya zu. »Ich habe sie ins Herz geschlossen.«
    Wieder tranken alle.
    »Auf Rurik!« Jasha schwenkte abermals sein Glas.
    »Auf Rurik!«, riefen alle.

    »Und darauf, dass er seine Geschichte ab jetzt ohne Unterbrechung fortsetzt!« Jasha zwinkerte vielsagend.
    Alle lachten, tranken und lehnten sich ganz Ohr zurück.
    »War Ilya sofort tot?«, wollte Konstantine wissen.
    »Nein, er rappelte sich auf und schnappte sich Kassians Pistole. Ich hab ihm die Füße unterm Hintern weggekickt« - Rurik wieherte los -, »woraufhin der Idiot sich versehentlich selbst erschoss.«
    Am Tisch war es totenstill.
    »Ich vermute … da er ein Dämon war … war der Schuss tödlich?«, erkundigte sich Jasha.
    »Tödlich ist gar kein Ausdruck. Er war mausetot«, bekräftigte Rurik.
    »Ein Varinski, der sich selbst erschießt?« Konstantine schüttelte den Kopf und starrte mit zusammengekniffenen Augen ins Leere. Er rieb sich die Hände. »Hab ich bis jetzt noch nicht gehört. Unglaublich. Ich frag mich, was da los ist.«
    »Der Pakt steht auf der Kippe«, sagte Zorana sachlich. »Wenn wir Glück haben, bringen sie sich alle um, bevor sie uns aufgespürt haben.«
    »Hoffentlich. Es wäre uns zu wünschen, Ma.« Jasha sprach aus leidvoller Erfahrung. Einen Monat zuvor hatten er und Ann ebenfalls unangenehme Bekanntschaft mit dem Varinski-Clan gemacht. Jasha war zwar genesen, hatte jedoch bleibende Narben davongetragen.
    »Also, deine Angreifer waren tot. Und du stecktest mit dem Stock im Boden fest wie ein Schaschlikspieß. Und dann?« Firebird rieb sich nervös die Hände, gespannt, wie die Geschichte ausgehen würde.

    »Ich war fertig mit der Welt. Völlig erschlagen. Ich hatte jede Menge Blut verloren. Ich hatte einen Mordsdurst und Wahnsinnsschmerzen, und ich bekam dieses Scheißding nicht aus dem Boden. Sonst hätte ich mich ja wegschleppen können, um vielleicht irgendwo Hilfe zu finden.«
    Tasya schluckte gequält.
    »Es wurde dunkel und kalt, und ich wurde immer wieder ohnmächtig, hatte Fieberfantasien. Gegen Morgen war mir klar, dass ich es nicht schaffen würde. Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen.«
    Zorana presste unwillkürlich eine Hand auf ihr Herz.
    Ann wischte sich heimlich die Augen an ihrer Serviette, und Jasha legte tröstend einen Arm um ihre Schultern.
    Firebird strich sich verstohlen mit einer Hand über ihren gerundeten Leib.
    »Ich hatte solche Schmerzen, dass ich bloß noch froh war, endlich erlöst zu werden.« Ruriks Blick senkte sich in Tasyas. »Dann tauchten plötzlich zwei Leute auf.«
    »Jemand kam dir zu Hilfe?« Tasyas strahlend blaue Augen füllten sich mit Tränen, und es zerriss Rurik fast das Herz. »Gott segne sie.«
    Er mochte diese neue Tasya, weich und fürsorglich durch die Kraft ihrer Liebe. Sie streichelte ihn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher