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Imperium

Imperium

Titel: Imperium
Autoren: Jeffrey Archer
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hatte während des letzten Monats nicht ein Wochenende zu Hause verbracht und ihrem Mann versprochen, daß sie rechtzeitig zurück sein würde, um sich mit ihm die Schulaufführung anzusehen, in der ihre Tochter die Gwendolin spielte. Als endlich ein Fahrstuhl die Chefetage erreichte, stieg sie ein und drückte in dem Moment auf den Knopf für das Parterre, als sich die Tür eines anderen Aufzugs gegenüber im Korridor öffnete. Doch die Tür schloß sich zu schnell, als daß Elizabeth hätte erkennen können, wer herausgesprungen und in die Richtung von
    Townsends Büro gelaufen war.
    Der Aufzug hielt auf der einundvierzigsten Etage. Drei junge Männer stiegen zu, die ihr lebhaftes Gespräch fortsetzten, als wären sie allein. Als einer Armstrongs Namen erwähnte, horchte Elizabeth auf. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Jedesmal, wenn der Fahrstuhl hielt und weitere Personen in die Kabine kamen, schnappte Elizabeth weitere Informationen auf.
    Ein atemloser Tom Spencer kam in Heathers Büro gestürmt.
    Er fragte nur: »Ist er da?«
    »Ja, Mr. Spencer«, antwortete Heather. »Er hat soeben ein Gespräch mit dem Präsidenten beendet. Gehen Sie ruhig hinein.«
    Tom schritt zur Chefsuite und riß die Tür in dem
    Augenblick auf, als Townsend eine Nummer auf seinem
    Privattelefon gewählt hatte. »Haben Sie die Neuigkeit gehört?«
    stieß Tom keuchend hervor.
    »Ja«, erwiderte Keith und blickte auf. »Ich will gerade Kate anrufen und ihr sagen, daß Pierson sich einverstanden erklärt 725
    hat, die Laufzeit des Kredits zu verlängern.«
    »Das freut mich zwar sehr, aber das ist keine Neuigkeit, sondern bereits Geschichte.« Tom ließ sich in den Sessel fallen, aus dem E. B. sich erst wenige Minuten zuvor erhoben hatte.
    »Was meinen Sie damit?« fragte Keith. »Ich habe es doch selbst gerade erst erfahren.«
    Aus dem Hörer erklang eine Stimme: »Hallo? Hier Kate
    Townsend.«
    »Ich meine, ob Sie das von Armstrong gehört haben?«
    »Armstrong? Nein, was führt er denn jetzt schon wieder im Schilde?« fragte Keith, ohne auf das Telefon zu achten.
    »Hallo!« rief Kate erneut. »Ist da jemand?«
    »Er hat Selbstmord begangen!« sagte Tom.
    »Bist du das, Keith?« rief Kate.
    » Was hat er?« fragte Townsend und ließ den Hörer auf die Gabel fallen.
    »Er war offenbar bereits mehrere Stunden auf dem Meer vermißt gewesen. Vorhin erst haben einige Fischer seine Leiche an der Küste Sardiniens gefunden.«
    »Armstrong … tot?« Townsend drehte sich mit seinem
    Sessel um und starrte eine Weile wortlos aus dem Fenster über der Fifth Avenue. »Und meine Mutter hat ihn überlebt«, murmelte er schließlich.
    Tom blickte ihn verwundert an.
    »Ich glaube nicht, daß es Selbstmord war«, sagte Townsend.
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Tom.
    »Das wäre einfach nicht sein Stil. Der verdammte Kerl hat sich immer eingebildet, schlichtweg alles überstehen zu können.«
    »Was immer es gewesen ist – in London geht alles drunter und drüber. Offenbar stammte Armstrongs schier endloser Nachschub an flüssigen Mitteln aus der Pensionskasse des Unternehmens. Er hat die Kasse nicht nur dazu benutzt, seine 726
    eigenen Anteile aufzukaufen, sondern auch, um die Gewerkschaften in New York auszuzahlen.«
    »Die Pensionskasse des Unternehmens? Wovon reden Sie
    eigentlich?« fragte Townsend.
    »Offenbar hat Armstrong entdeckt, daß viel mehr Geld auf dem Konto dieses Fonds war, als rechtlich erforderlich ist.
    Also machte er sich daran, das Geld abzuschöpfen, immer ein paar Milliönchen auf einmal, bis der Vorstandsvorsitzende dahinterkam und sein Amt niederlegte.«
    Townsend langte nach einem internen Telefon und drückte auf drei Tasten.
    »Was tun Sie da?« fragte Tom.
    »Pssst!« Townsend legte einen Finger auf die Lippen. Als er eine Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, fragte er: »Ist dort die Buchhaltung?«
    »Ja, Sir«, antwortete jemand, der sofort den australischen Akzent des Anrufers erkannte. »Ich bin Hank Turner, der stellvertretende Prokurist.«
    »Sie sind genau der Mann, den ich brauche, Hank. Aber sagen Sie mir zuerst einmal: Hat die Global ein gesondertes Konto für den Pensionsfond?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Und wie hoch ist der derzeitige Kontostand?« Townsend wartete, während Hank Turner nachsah. E. B.s Fahrstuhl hatte den neunten Stock auf dem Weg zurück hinauf erreicht, als der stellvertretende Prokurist Townsend informierte: »Der Stand dieses Kontos betrug heute um neun Uhr früh
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