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Imperium

Imperium

Titel: Imperium
Autoren: Jeffrey Archer
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siebenhundert-dreiundzwanzig Millionen Dollar.«
    »Und wieviel müssen wir dem Gesetz nach auf diesem
    Konto haben, um unseren Rentenverpflichtungen nachkommen zu können?«
    »Knapp über vierhundert Millionen Dollar«, antwortete Hank. »Aber dank der geschickten Investitionsvorschläge unseres Anlageberaters sind wir der Inflation um einige 727
    Millionen voraus.«
    »Demnach haben wir gut dreihundert Millionen Dollar mehr auf dem Konto, als in den Statuten festgelegt ist?«
    »Das ist richtig, Sir, aber nach der rechtlichen Lage sind wir verpflichtet, jederzeit …«
    Townsend legte auf und bemerkte beim Hochblicken, daß sein Anwalt ihn ungläubig anstarrte.
    E. B. trat aus dem Fahrstuhl auf den Korridor.
    »Ich hoffe, Sie denken nicht, was ich glaube, daß Sie denken«, sagte Tom in dem Augenblick, da E. B. Heathers Büro betrat.
    »Ich muß dringend mit Mr. Townsend reden«, sagte sie.
    »Um Gottes willen! Sagen Sie jetzt bloß nicht, Pierson hat es sich noch einmal anders überlegt!« Heather blickte E. B.
    erschrocken an.
    »Nein, es hat nichts mit Pierson zu tun. Es geht um Richard Armstrong.«
    »Armstrong?«
    »Ja. Seine Leiche wurde im Mittelmeer gefunden. Nach den ersten Berichten soll er Selbstmord begangen haben.«
    »Großer Gott! Gehen Sie nur schnell hinein, Mrs. Beresford.
    Tom Spencer ist zur Zeit bei Mr. Townsend.«
    E. B. ging zu Townsends Büro. Tom hatte die Tür
    offenstehen lassen, als er hineingestürmt war; deshalb konnte E. B. die hitzige Diskussion der beiden Männer hören. Als sie das Wort »Pensionsfonds« vernahm, erstarrte sie auf der Stelle und belauschte ungläubig das Gespräch zwischen Townsend und seinem Anwalt.
    »Jetzt lassen Sie mich doch erst einmal ausreden, Tom«, sagte Townsend. »Was mir vorschwebt, hält sich durchaus innerhalb aller gesetzlichen Verpflichtungen.«
    »Ich hoffe, Sie gestatten mir diese Entscheidung«, rief Tom.
    »Angenommen, der Handel mit den Aktien der Armstrong
    Communications wird erst später am Nachmittag eingestellt…«

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    »Das ist anzunehmen.« Tom nickte.
    »Also wäre es dumm, wenn ich jetzt versuchen würde, diese Aktien zu kaufen. Derzeit wissen wir lediglich, daß Armstrong das Konto des Pensionsfonds geplündert hat. Wenn die Aktien demnach wieder auf den Markt kommen, wird ihr Kurs so tief im Keller sein wie nie zuvor.«
    »Ich sehe trotzdem nicht, wie Ihnen das helfen könnte«, sagte Tom.
    »Weil ich wie einer der Kreuzritter aus den guten alten Zeiten in der Rüstung der Rechtschaffenheit herangaloppieren und das Unternehmen retten werde.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Ganz einfach. Indem ich die beiden Gesellschaften
    fusioniere.«
    »Aber damit würden die Verantwortlichen sich niemals einverstanden erklären! Schon deshalb nicht, weil die Treuhänder des Citizen -Pensionsfonds kein weiteres Risiko eingehen …«
    »Vielleicht doch, wenn sie erfahren, daß der Überschuß in unserem Pensionsfonds die Verluste des ihren mehr als decken würde. Damit wären mühelos zwei Probleme auf einen Schlag gelöst. Erstens würde die britische Regierung ihre Nase nicht in ihr Rücklagenkonto stecken …«
    »Und zweitens?« fragte Tom, der immer noch sehr
    skeptisch war, als Townsend absichtlich eine kleine Pause einlegte.
    »Zweitens könnten die Rentner unbeschwert in der sicheren Gewißheit schlafen, daß sie auch für den Rest ihres Lebens nicht am Hungertuch nagen müssen.«
    »Aber die MMC, die Kartellaufsichtsbehörde, würde nie zulassen, daß Ihnen die zwei größten Zeitungen Groß-
    britanniens gehören!« wandte Tom ein.
    »Das mag ja sein, aber die Kartellaufsicht könnte nichts dagegen einwenden, wenn ich sämtliche regionalen Zeitungen Armstrongs übernehme, die mir von Rechts wegen ursprüng-729
    lich sowieso gehören sollten.«
    »Das würde die MMC vielleicht hinnehmen«, meinte Tom,
    »aber die Aktionäre würden…«
    »… würden sich nicht im geringsten um Armstrongs
    sechsundvierzig Prozent am New York Star scheren.«
    »Sich darüber Gedanken zu machen kommt etwas
    verspätet«, sagte Tom. »Sie haben bereits die Gesamtkontrolle über diese Zeitung verloren.«
    »Nein, noch nicht«, widersprach Townsend. »Wir gehen die Sache noch einmal durch. Ich bin ja nicht verpflichtet, die Papiere vor Montag zu unterzeichnen.«
    »Aber was ist mit der New York Tribune?« fragte Tom.
    »Armstrong mag ja tot sein, aber Sie würden nur alle seine Probleme erben. Auch wenn er vehement das Gegenteil
    behauptet hat
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