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Imperium

Imperium

Titel: Imperium
Autoren: Jeffrey Archer
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wurde, hat er nur noch einen Gedanken.«
    »Nämlich?«
    »Sich abzusichern.«
    »Aber ist ihm denn nicht klar, daß alle anderen Banken abspringen werden, wenn er nicht mitmacht?«
    »Doch. Aber als ich ihm das zu bedenken gab, zuckte er nur die Schultern und sagte: ›In diesem Fall werde ich eben mit den anderen das Risiko eingehen müssen.‹«
    Townsend fluchte los.
    »Aber eines hat er mir versprochen«, unterbrach E. B.
    Keith’s wüstes Gefluche.
    »Was?«
    »Daß er sofort anruft, wenn der Ausschuß eine Ent-
    scheidung getroffen hat.«
    »Wie großherzig von ihm. Also, was soll ich tun, wenn die Entscheidung gegen mich ausfällt?«
    »Die Presseerklärung abgeben, auf die wir uns geeinigt haben«, erwiderte E. B.
    Townsend fühlte sich gräßlich.
    Zwanzig Minuten später stürmte er aus dem Flughafen-
    gebäude. Der BMW wartete bereits auf ihn. Keith stieg ein, noch ehe der Chauffeur Zeit gefunden hatte, ihm die Tür zu öffnen. Als erstes schnappte er sich das Autotelefon, um seine Wohnung in Manhattan anzurufen. Kate mußte neben dem
    Apparat gewartet haben, denn sie meldete sich augenblicklich.
    Ihre ersten Worte waren: »Hast du schon was aus Cleveland gehört?«
    »Ja. E.B. war bei Pierson, aber er ist sich noch immer nicht 709
    schlüssig«, erwiderte Keith, als der Wagen sich in den dichten Verkehr am Queen’s Boulevard einfädelte.
    »Wie stehen die Chancen, daß er den Kredit verlängert?«
    wollte Kate wissen.
    »Genau die gleiche Frage habe ich gestern E. B. gestellt, und ihre Antwort lautet ›fünfzig zu fünfzig‹.«
    »Wie sehr ich doch wünschte, Pierson würde uns aus dieser Ungewißheit befreien!«
    »Das wird er rasch genug – so oder so.«
    »Denk daran, daß du mich als erste anrufst, sobald du von ihm gehört hast! Egal was er beschlossen hat.«
    »Natürlich wirst du die erste sein, der ich Bescheid gebe«, versprach Keith und legte auf.
    Als zweiten rief er Tom Spencer an, gerade als der BMW
    über die Queensboro-Brücke fuhr. Auch Tom hatte nichts Neues gehört. »Aber ich würde auch nicht damit rechnen, ehe E. B. Sie nicht informiert hat«, sagte er. »Das wäre nicht ihr Stil.«
    »Sobald ich Piersons Entscheidung erfahren habe«, erklärte Keith, »sollten wir uns zusammensetzen und besprechen, was als nächstes getan werden muß.«
    »Machen wir«, erwiderte Tom. »Sie brauchen mich bloß
    anzurufen, sobald Sie etwas erfahren haben. Ich komme dann sofort zu Ihnen.«
    Der Chauffeur bog in die Madison Avenue ein und lenkte den BMW vorsichtig auf die rechte Fahrbahn, ehe er vor dem Verwaltungsgebäude der Global International hielt. Er staunte, als Mr. Townsend sich nach vorn beugte und ihm zum
    erstenmal seit zwanzig Jahren dankte. Doch als der Chauffeur die Tür öffnete und sein Chef »Goodbye« sagte, wirkte er ziemlich erschüttert.
    Der Vorstandsvorsitzende der Global International überquerte rasch den Bürgersteig zum Eingang. Er begab sich direkt zu den Fahrstühlen und stieg in den ersten, der zum 710
    Parterre zurückkehrte. Obwohl es im Foyer von Global-
    Angestellten nur so wimmelte, versuchte keiner, sich Keith anzuschließen, außer einem Pagen, der nach ihm in den Lift sprang und einen Schlüssel im Schloß neben dem obersten Knopf drehte. Die Tür glitt zu, und der Fahrstuhl beschleunigte auf seinem Weg in die siebenundvierzigste Etage.
    Als die Fahrstuhltür sich wieder öffnete, trat Townsend hinaus auf den flauschigen Teppichboden des Korridors der Chefetage und ging am Empfang vorüber. Das Mädchen hinter dem Schalter blickte auf und lächelte ihn an. Sie wollte gerade
    »Guten Morgen, Mr. Townsend« sagen, als sie seine grimmige Miene sah und es vorzog, den Mund zu halten.
    Townsends Schritt stockte nicht, als die Glastür zu seinem Bürobereich zurückglitt.
    »Gibt’s Neuigkeiten?« war alles, was er sagte, als er am Schreibtisch seiner Sekretärin vorbei ins Chefzimmer schritt.

    711
    THE GLOBE

5. November 1991

Suche nach vermisstem Zeitungsmagnaten
    »Guten Morgen, meine Herren«, grüßte Armstrong mit
    munterer Stimme, doch sein Gruß wurde lediglich von
    vereinzeltem Murmeln erwidert. Sir Paul Maitland nickte knapp, als Armstrong sich auf den leeren Platz zu seiner Rechten setzte. Dick schaute sich bedächtig um. Alle Plätze am Vorstandstisch waren belegt, außer dem des stellvertretenden Vorsitzenden.
    »Da alle anwesend sind, mit Ausnahme von Mr.
    Wakeham«, sagte Sir Paul und blickte auf seine Taschenuhr,
    »der sich bereits beim
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