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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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bereit für die Schlacht. Ahenobarbus hörte die gemurmelten Gebete der Männer um ihn herum, die ihre Seele den Göttern empfahlen, während sie weiter vorandrängten. Als sie sich dem Kornfeld zuwandten und es vor seinen Augen niedertrampelten, dankte er seinen Göttern, dass ihm ein solcher Augenblick beschieden worden war. Er konnte seinen Blick nicht von dem schimmernden Metall der gallischen Legion abwenden. Diese Männer hier bedrohten seine Stadt, und in einem Gemisch aus Faszination und aufkommender Angst sah er sie auf sich zurücken. Er hörte über die Felder hinweg ihre Hörner blasen, und die Reihen reagierten blitzschnell. Sie lösten sich in kleinere Einheiten auf und glitten unaufhaltsam auf ihn zu.
    »Haltet euch bereit«, rief er über die Köpfe seiner Landsleute hinweg und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Und dann zerriss die Stille des Tages plötzlich, als die Zehnte Legion mit Schlachtengebrüll losrannte.
    Julius rückte zusammen mit den anderen vor und hielt die Zügel straff genug, damit er auf gleicher Höhe mit seinen Männern blieb. Als beide Seiten schneller voranstürmten, sah er zu, wie der Abstand zwischen ihnen schrumpfte, und schmeckte dabei den aufgewirbelten Staub der Felder auf seiner Zunge. Die Zehnte hatte ihre Speere noch nicht losgebunden, und er hoffte innig, dass sie seinen Plan verstanden hatten. Sie rannten über das offene Gelände auf die formierten Straßenwachen zu, und nach ihrem anfänglichen Gebrüll waren sie plötzlich furchterregend still.
    Julius zählte die Schritte zwischen den beiden Armeen und schätzte die Reichweite ab. Er bezweifelte zwar, dass Ahenobarbus mit solch einem kunterbunt zusammengewürfelten Haufen eine Welle von Speeren würde schleudern lassen können, doch er musste das Leben seiner Zehnten riskieren, um nahe genug an sie heranzukommen.
    Erst im allerletzten Moment gab er den Befehl zum Anhalten, und die Zehnte kam abrupt zum Stehen. Julius ignorierte die auf ihn zuwalzenden Feinde. Sie hatten noch fünfzig Schritte zurückzulegen, bevor sie in Reichweite der Speere kamen, doch er suchte den Horizont hinter ihnen schon nach dem aufgewirbelten Staub ab, der ihm seine von hinten heranmarschierenden Veteranenlegionen anzeigte. Mit dem Getrampel der Straßenlegionäre in den Ohren hob sich Julius im Sattel und hielt auf einem Knie das Gleichgewicht.
    »Dort sind sie!«, rief er frohlockend.
    Im Schutz der Hügel hatten sich Brutus, Domitius und Marcus Antonius von hinten genähert, und nun stand Ahenobarbus zwischen zwei Fronten. Julius wusste, dass er ihn und seine Männer mit Leichtigkeit vernichten konnte, aber sein Ziel war viel ausgeklügelter und viel schwieriger. Als Ahenobarbus in Speerwurfreichweite kam, hob Julius die Hand und vollführte über dem Kopf eine Kreisbewegung. Die Zehnte schwenkte nach rechts, marschierte weiter und achtete auf immer gleichen Abstand zum Feind. Es schien, als seien sie durch ein langes Seil mit dem Feind verbunden, und dieser Schachzug zwang die Straßenwachen, sich mit ihnen zu drehen oder aber ihre Flanken offen zu lassen.
    Julius grinste über das entstandene Chaos. Es bedurfte mehr als nur ein paar simpler Stöße ins Horn, um ein Quadrat auf der Stelle zu drehen. Er sah zu, wie sich die Reihen zusammendrängten und wieder auseinander zogen, während die vorderen Männer sich der Zehnten anzupassen versuchten und die hinteren dadurch verwirrten und verärgerten.
    Die Zehnte marschierte am äußeren Rand dieses Rades entlang, und als sie eine Vierteldrehung beendet hatten, ließ Brutus die Dritte lautes Gebrüll ausstoßen und näher heranrücken. Julius nickte grimmig und aufgeregt, als die Veteranen einen so vollkommenen Bogen bildeten, als marschierten sie auf einer Parade. Sie schnitten dem Gegner den Rückzug ab und heizten die Verwirrung und Panik der Männer, die sie somit umzingelt hatten, noch an.
    Ahenobarbus und seine Männer waren eingeschlossen. Einige versuchten zwar, sich der neuen Gefahr entgegenzustellen, währenddessen jedoch verteilten sich die vier Legionen um sie herum und verursachten noch mehr Chaos im Zentrum des Geschehens. Aus diesem aufgescheuchten Haufen heraus würden sie keine Speere werfen können.
    Die rotierenden Legionen wirbelten eine riesige Staubwolke in den Kornfeldern auf, die die Luft stickig machte, viele der Männer niesten und husteten. Ahenobarbus hatte die Extraordinarii gar nicht wahrgenommen, bis sie heran waren und die Lücken im Kreis

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