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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom
Autoren: Conn Iggulden
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habe.«
    Marcus blickte entsetzt auf, als er hörte, was Gaius soeben gesagt hatte. Vielleicht sollten sie doch lieber wegrennen. Suetonius blinzelte die beiden an und zog ein kurzes, fies aussehendes Messer aus dem Gürtel.
    »Kleiner Wolf, Schlammfisch – ihr seid viel zu dumm, als dass man sich über euch ärgern sollte, aber ihr kläfft wie kleine Hunde. Ich werde euch wieder zum Schweigen bringen.«
    Mit diesen Worten rannte er auf sie los, doch kurz bevor er sie erreichte, gab mit einem lauten Krachen der Boden unter ihm nach, und Suetonius verschwand in einer Wolke aus hochgewirbeltem Staub und Blättern.
    »Ich hab dir eine Wolfsfalle gebaut, Suetonius!«, schrie Gaius übermütig.
    Der Vierzehnjährige versuchte, an den Wänden der Grube hochzuspringen, und Gaius und Marcus verbrachten ausgelassen einige Zeit damit, ihm auf die Finger zu treten, wenn er in der trockenen Erde Halt suchte. Er beschimpfte sie wütend, aber die beiden schlugen sich gegenseitig auf den Rücken und verspotteten ihn.
    »Ich habe zuerst überlegt, ob ich noch einen großen Stein auf dich werfen soll, so wie sie es oben im Norden mit den Wölfen machen«, sagte Gaius ruhig, als Suetonius schließlich aufgab und nur noch wütend schmollte. »Aber du hast mich nicht getötet, also werde ich dich auch nicht töten. Vielleicht werde ich nicht einmal irgendjemand davon erzählen, wie wir Suetonius in einer Wolfsfalle gefangen haben. Viel Glück beim Herauskommen.«
    Dann stieß er plötzlich einen Kriegsschrei aus, in den Marcus rasch einstimmte. Ihr Geschrei und ihre begeisterten Rufe verklangen langsam im Wald, als sie siegestrunken davonstürmten.
    »Ich dachte, du wolltest ihn mit deiner Stärke schlagen«, schrie Marcus seinem Freund über die Schulter zu, während sie den Pfad entlangrannten.
    »Hab ich doch. Ich habe die ganze Nacht an diesem Loch gegraben.«
    Die Sonne schien durch die Bäume und sie fühlten sich so stark, als könnten sie den ganzen Tag so rennen.
    Sobald Suetonius alleine war, hangelte er sich an den Seiten der Grube hinauf, bekam den Rand zu fassen und zog sich hoch. Eine Zeit lang saß er da und betrachtete nachdenklich seine schmutzige Praetexta und seine Beinlinge. Fast den ganzen Weg nach Hause legte er mit finsterer Miene zurück, doch als er aus dem Wald ins Sonnenlicht hinaustrat, fing er an zu lachen.

 

    2
    Tubruk schritt ein neues Feld ab, das gepflügt werden sollte, und Gaius und Marcus marschierten hinter ihm her. Alle fünf Schritte streckte er die Hand aus und Gaius reichte ihm einen Pflock aus einem schweren Korb. Tubruk selbst trug die Schnur, die als großes Knäuel auf einer Spindel saß. Geduldig wickelte er dann die Schnur um den Pflock und reichte ihn Marcus zum Halten, damit er ihn mit dem Hammer in den trockenen Boden einschlagen konnte. Ab und zu betrachtete er die immer länger werdende Reihe von Markierungspfosten, die er gesetzt hatte, brummte zufrieden und fuhr dann mit seiner Arbeit fort.
    Es war eine langweilige Aufgabe, der die beiden Jungen am liebsten auf den Campus Martius entflohen wären. Das riesige Gelände, auf dem man reiten und bei verschiedenen Sportarten mitmachen konnte, lag direkt vor der Stadt.
    »Halt ihn ruhig«, fuhr Tubruk Marcus an, als die Aufmerksamkeit des Jungen abschweifte.
    »Wie lange noch, Tubruk?«, fragte Gaius.
    »So lange, wie es eben dauert, das hier ordentlich zu Ende zu bringen. Die Felder müssen für den Pflüger abgesteckt werden, und dann müssen noch die Pfosten eingeschlagen werden, um die Grenze zu markieren. Dein Vater will die Erträge des Gutes steigern, und diese Felder hier sind guter Boden für Feigen, die wir in der Stadt auf dem Markt verkaufen können.«
    Gaius schaute sich um. Er blickte über die grünen und goldenen Hügel, die das Land seines Vaters ausmachten.
    »Dann ist es also ein reiches Gut?«
    Tubruk lachte in sich hinein. »Es reicht, um dich zu ernähren und zu kleiden. Aber wir haben nicht genug Land, um viel Gerste oder Weizen zum Brotbacken anzubauen. Dazu wäre die Ernte zu gering, also müssen wir uns auf das konzentrieren, was man in der Stadt kaufen will. In den Blumengärten ernten wir Samen, die zerquetscht werden, um daraus Gesichtsöl für die edlen Damen der Stadt zu machen. Dein Vater hat ein Dutzend Stöcke für neue Bienenschwärme gekauft. In ein paar Monaten könnt ihr Jungs zu jeder Mahlzeit Honig essen, und außerdem bringt auch Honig gutes Geld.«
    »Können wir bei den Bienenstöcken helfen,
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