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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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soll das arme Donovan-Mädchen, das völlig unschuldig ist, im Gegensatz zu deinem Jamie, soll sie dafür büßen?“
    Gillian Kent und Makayla Brandon tätschelten den Rücken ihrer verzweifelten Freundin, während Severin wie ein Zombie zurück zu James’ Leiche schritt und sich über dessen restliches Blut hermachte.
    Ich konnte sehen, dass sogar meine Mutter darüber erschrocken war. Es war abartig, krank. Genauso wie alles, was Lucien tat. Er war abartig und krank. Aber immerhin ließ er nicht zu, dass ich mich zu sehr aufregte.
    Ich eilte zu Savannah und legte meine Arme um sie, während sie lautstark schluchzte. Der kurze Moment der Angst hatte sie völlig aufgelöst. Auch mir war nur noch nach Weinen zumute. Jetzt, wo ich gerade meine Familie wiedergefunden, kennen und lieben gelernt hatte, wollte Lucien sie mir wegnehmen.
    Meine Geschwister. Samuel. Phoebe. Savannah. Und meine Mutter. Denn auch wenn sie immer streng und unnachgiebig gewesen war, blieb sie weiterhin meine Mutter. Und manchmal erkannte ich, dass auch sie nicht alles guthieß, was mit den Regeln ihrer Urahnen zu tun hatte. So wie auch jetzt.
    Und trotzdem sollte ich sie verlassen? Es war wie ein ironischer Wink des Schicksals. Frei sein. Jetzt, wo ich mich auch mit meiner Familie frei fühlen konnte, trotz ihrer teilweise altmodischen Vorstellungen vom Leben, sollte ich mich von ihnen verabschieden.
    Ich wollte Lucien anflehen, mich hier zu lassen. Aber er wirkte so fest entschlossen, dass ich wusste, ihn würde nichts davon abhalten.
    Savannah wisperte erneut: „Es tut mir so leid! Ich habe nie wirklich darüber...“ Ihre Tränen erstickten ihre helle Stimme.
    Ich wischte sie vorsichtig mit meiner Hand weg, schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, du hast nur das getan, was du für das Richtige gehalten hast. Und ich habe dir auch ganz schön das Leben zur Hölle gemacht.“ Ich schmunzelte. „Van.“
    Sie begann zu lachen, leise und traurig, dann umarmte sie mich und hauchte einen letzten Kuss auf meine Wange.
    Während Severin weiterhin das Blut von James Elliot schlürfte, trat ich zu meiner Mutter. Lucien beobachtete mich bei jeder meiner Bewegungen. Er wirkte so misstrauisch, dass ich mich fragte, was er befürchtete.
    Ich hatte alles versucht. Ich hatte versucht, gegen ihn zu kämpfen. In der Schule. Es war mir klar, dass ich nichts gegen ihn ausrichten konnte. Er war mächtiger als wir alle zusammen. Und genau das machte ihn so selbstsicher und arrogant.
    Meine Mutter wich meinem Blick erst einmal aus, doch als ich sie ansprach, sah sie mich mit Tränen in den Augen an.
    „Es passiert alles genauso, wie du es wolltest“, flüsterte ich, woraufhin sie ebenfalls laut aufschluchzte.
    Ich konnte in ihren Augen einen Anflug von Reue sehen, und das genügte mir, um ihr zu verzeihen. Für meine Mutter war es schon viel, wenn sie Zweifel an ihrer Mission zeigte.
    „Meister, kannst du nicht...?“, begann sie zu stottern.
    „Was denn nun schon wieder?“ Lucien verdrehte überheblich die Augen.
    „Lass meine Tochter hier. Wir wollen unsere Kräfte nicht mehr. Wir brauchen sie nicht.“
    Ein erstauntes Japsen ging durch die Reihen all der anderen Erwachsenen. Selbst Lucien erstarrte mitten in seiner Bewegung und warf mir besorgte Blicke zu.
    Ich hätte nie gedacht, dass sie so stark werden und für mich die Stimme gegen Lucien erheben würde. Und ich wollte noch immer nicht glauben, dass sie mich tatsächlich lieber behalten wollte, als ihre Kräfte.
    „Das ist nicht möglich“, entrüstete sich Lucien. „Mit dem Ritual am einunddreißigsten Oktober hast du deine Tochter verkauft. Sie gehört jetzt mir. Ich kann tun und lassen, was ich will.“
    „Und warum hast du mir dann vorgespielt, dass ich die Wahl hätte?“, fuhr ich dazwischen.
    Ich konnte sehen, dass er sich sichtlich unwohl fühlte. Er wollte, dass ich einfach mit ihm ging, ohne alles tausendmal zu hinterfragen. Empört kam er auf mich zu und zog mich zur Seite, um in Ruhe mit mir zu sprechen.
    Aber ich ließ es nicht zu und rührte mich nicht von der Stelle. Was immer er mir sagen mochte, konnte er direkt vor allen anderen tun. Ich brauchte keine Geheimnisse vor ihnen zu haben. Sie sollten alle wissen, was er für ein Typ war. Und er sollte wissen, dass er nicht die Macht über mich besaß.
    „Na, gut“, raunte er und versuchte, sich zu beherrschen. „Mal wieder machst du es mir schwer, Quinn. Du hast die Wahl. Du wirst sie immer haben. Aber ich werde auch immer
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