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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1
Autoren: Yuna Stern
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erfassen.
    Und dann riss sie ihre Augen weit auf, starrte Severin an und sagte ihre ersten Worte: „Du bist ja immer noch am Leben.“
    Severin brach daraufhin vor ihren Beinen zusammen, sah flehentlich zu ihr hoch und flüsterte: „Bitte, Theresa, verzeih mir meine Sünden. Ich wollte dich niemals verletzen. Ich wollte nie dein Blut trinken. Aber dieser Körper, er war so neu für mich. Ich konnte mich einfach nicht beherrschen.“
    Theresa schüttelte verständnislos den Kopf. „Wieso fängst du schon wieder damit an? Du hättest dich von Anfang an umbringen müssen, du gehörst nicht auf diese Welt.“
    Ich konnte mir das nicht länger anhören, nicht, wenn Aiden und Jack dabei waren. Sonst würden sie ebenfalls denken, dass sie nicht auf diese Welt gehörten. Und ich wollte nicht, dass sie so dachten. „Das stimmt nicht, Theresa! Du hast dafür gesorgt, dass er zurückkehren musste! Und dann hast du ihn verstoßen!“
    Bei meinen Worten zuckte Lucien zusammen und schüttelte verärgert den Kopf. „Halt dich da raus, Quinn. Dieses Gespräch geht dich überhaupt nichts an.“ Sein Blick huschte zu Aiden, der nur wenige Meter von mir entfernt stand.
    Auch Theresa blickte nun in meine Richtung. Sie ging an Severin vorbei, der sich auf dem Boden zusammenkrümmte, und musterte mich prüfend. „Ist sie das?“, fragte sie ihren Sohn.
    Lucien nickte. „Ja, das ist Quinn Donovan.“
    „Das nächste Mädchen mit den feuerroten Haaren...“, murmelte Theresa und ging um mich herum, um mich zu begutachten. „Sie ist viel zu zierlich, um Kinder zu bekommen. So dünn war ich damals nicht.“
    „Darüber mache ich mir noch keine Sorgen“, sagte Lucien.
    Seine Mutter blieb vor mir stehen und streckte ihre Hand aus, um mein Gesicht zu berühren. Dann schien sie sich wieder zu besinnen und zog sie zurück. Schließlich konnte sie mich nicht anfassen. „Sag, Mädchen, wie sehr liebst du meinen Sohn?“
    Ich betrachtete sie nachdenklich. Was sollte ich denn darauf antworten? Ich entschloss mich, die Wahrheit zu sagen. „So sehr, wie du seinen Vater geliebt hast.“
    Mit einem Mal erstarrte Theresa, ihre Augen glänzten silbern, und sie blickte mich erschüttert an. „Was hast du gesagt?“
    „Dass ich ihn genauso sehr liebe, wie du damals seinen Vater geliebt hast.“ Nämlich gar nicht.
    Auch Lucien schien den Sinn hinter meinen Worten zu verstehen. Doch er begann nur leise zu lachen. „Mach dir keine Sorgen, Mutter. Ich werde sie schon zähmen.“
    Theresa nickte langsam, dann wandte sie sich wieder an ihren Sohn und drehte mir den Rücken zu. „Ich bin müde. Bring mich wieder heim.“
    „NEIN!“, heulte Severin wieder auf und sprang zurück auf seine Beine. „Lass mich nicht mehr alleine! Ich ertrage keine weiteren hundert Jahre ohne dich, Theresa! BITTE!“
    „Das geht nicht“, antwortete Theresa kalt. „Deine Seele ist längst verloren. Du wirst sie nicht mehr zurückerlangen können. Um mit mir zu gehen, brauchst du sie.“
    „Gibt es denn gar keine Möglichkeit?“, bettelte der alte Vampir und sah Lucien flehentlich an.
    „Doch, es gibt eine Möglichkeit.“
    „JA?“ Kurz schimmerte Hoffnung in Severins Augen auf. Ein ungläubiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    Sogleich sollte seine Hoffnung wieder zunichte gemacht werden. In Luciens Hand erschien ein Schwert aus Feuer, das die dunkle Halle in gleißendes Licht tauchte.
    Er schwang das Schwert zurück und schlug zu. Kurz und schmerzlos.
    Severins Kopf wurde von seinem Körper getrennt und landete mit einem matten Knall auf dem Boden.
    Im selben Augenblick kreischte Theresa auf, sank auf ihre Beine und kroch zu Severins leblosem Körper hin, und zu seinem Kopf, der nur wenige Meter davon entfernt lag.
    „Mutter!“, rief Lucien verwundert. „Was hast du plötzlich?“
    In dem Moment begann sie das erste Gedicht aufzusagen, das ich von ihr gelesen hatte. Atmen. Und dabei schluchzte sie, wobei ihr aber keine Tränen aus den Augen tropften. Rein gar nichts. Da war nur noch sie, die ihren Geliebten nicht mehr berühren konnte, und ihr regloser Geliebter, der hundert Jahre lang auf sie gewartet hatte.
    Und genau in jenem Augenblick, in dem Lucien abgelenkt war, nutzte Aiden die Sekunde und stürzte sich auf mich, warf mich mit einer groben Handbewegung zu Boden und kauerte sich direkt über mich, um seine Zähne in meiner Halsschlagader zu vergraben.
    Erschrocken versuchte ich mich zu wehren. Die anderen schrien auf – meine Mutter,
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