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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire
Autoren: Kresley Cole
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Flechten, offensichtlich kämpfte sie gegen ihren Jähzorn an. »Wenn du dich über deinen Sohn lustig machst, dann unter Einsatz deines Lebens, Stefanowitsch.«
    »Sohn? Ich akzeptiere ihn nicht als solchen. Dieser Junge wird sich niemals mit meinem wahren Nachfolger messen können!« Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Krug. »Dessen bin ich sicher.«
    »Ich ebenso. Lothaire wird jedem anderen Mann auf jede nur erdenkliche Weise überlegen sein. Er ist ein Dakier!«
    Lothaire verfolgte diesen Wortwechsel mit zunehmendem Unbehagen. Nur zu gut erinnerte er sich an die Warnung, die sein Onkel Fjodor Iwana gegenüber einmal ausgesprochen hatte: »Selbst Stefanowitsch kann auf dein Wissen und deine Stärke neidisch werden. Du musst dich beugen, ehe seine Liebe zu dir sich in Hass verwandelt.«
    Lothaire wusste, dass sich die Befürchtungen seines Onkels bewahrheitet hatten, denn Stefanowitsch sah wahrhaft mörderisch aus. »Du hältst deine Art für so viel besser als meine …«
    Eine betrunkene Frau kam aus Stefanowitschs Privatkammer hereingetaumelt. Eine
sterbliche
Frau.
    Lothaire sackte die Kinnlade hinunter, und Iwana presste sich den Handrücken auf den Mund.
    Die Frau war wie eine Königin gekleidet. Ihre Gewänder waren so kostbar wie Iwanas eigene.
Sie
war diejenige, die zur Rechten des Königs gespeist hatte?
    »Ein Mensch?« Iwanas Schock verwandelte sich bald in Zorn. »Du wagst es, eines dieser kranken Tiere in mein Heim zu bringen? In die Nähe meines einzigen Sohnes?« Sie trat vor, um Lothaire hinter sich zu schieben.
    Auch wenn erwachsene Vampire unsterblich waren, war Lothaire immer noch anfällig für Krankheiten.
    »Dieser Mensch ist Olya, meine neue Mätresse.«
    »Mätresse!«, rief Iwana aus. »Wohl eher Schoßhündchen. Ihre Art lebt in dreckigen Hütten, schläft mitten unter ihrem Vieh!«
    Stefanowitsch winkte der Frau zu, die daraufhin in gespielter Schüchternheit zu ihm hinübergewankt kam. »Aber dafür schmeckt sie nach Wein und Honig.« Er wandte sich an seinen Bruder. »Oder etwa nicht, Fjodor?«
    Fjodor warf Iwana einen schuldbewussten Blick zu.
    Stefanowitsch zog sein neuestes Spielzeug auf den Schoß. »Du solltest mal von ihr kosten, Iwana«, höhnte er und entblößte den bleichen Arm der Sterblichen.
    Iwanas Augen wurden groß. »Du trinkst ihr Blut direkt aus ihrem Körper? Ich könnte meine Fänge genauso wenig in einen Menschen wie in irgendein anderes Tier versenken. Soll ich dir vielleicht auch noch ein Schwein bringen, damit du deine Zähne hineinschlagen kannst?«
    Sie starrten einander mit vielsagenden Blicken unerbittlich an, aber Lothaire konnte nicht deuten, was genau zwischen ihnen vorging.
    Schließlich ergriff Iwana das Wort. »Stefanowitsch, du weißt, dass dies Konsequenzen nach sich zieht, besonders für jemanden wie dich …«
    »Meine Art verehrt den Heiligen Durst«, erwiderte Stefanowitsch, »verehrt das Bluttrinken.«
    »Dann verehrt ihr den Wahnsinn, denn das ist es, was mit Gewissheit folgen wird.«
    Er ignorierte Iwanas Warnung und biss in das Handgelenk der Frau, die aufstöhnte.
    »Du bist widerlich!« Iwana versperrte Lothaire die Sicht, doch er war von dem Anblick so fasziniert, dass er um ihre Röcke herumspähte. Warum hatte sie ihn nie gelehrt, einem anderen die Fänge in die Haut zu schlagen?
    Nachdem er sich genährt hatte, ließ Stefanowitsch den Arm der Sterblichen los und küsste sie auf den Mund, was einen empörten Schrei Iwanas hervorrief. »Dass du von ihr trinkst, ist schon abstoßend genug, aber du vereinigst dich auch noch mit ihrem Körper? Hast du denn gar kein Schamgefühl?«
    Er unterbrach den Kuss. »Nicht das geringste.« Er leckte sich über die Lippen. Die Sterbliche kicherte und wickelte eine Strähne von Stefanowitschs Haar um ihren Finger.
    »Dies ist zu schändlich, um den Anblick länger zu ertragen. Ich jedenfalls weigere mich.«
    »Und was willst du dagegen tun?«
    »Ich werde diesen Ort für alle Zeit verlassen«, verkündete sie. »Und jetzt schlachte auf der Stelle dein kleines Spielzeug, oder ich kehre nach Dakien zurück.«
    »Hüte dich vor Ultimaten, Iwana, denn du wirst an den Folgen keinen Gefallen finden. Vor allem, da du nicht einmal in der Lage bist, deine Heimat zu finden.«
    Iwana hatte Lothaire erklärt, warum das Königreich Dakien seit so langer Zeit ein Geheimnis war. Die geheimnisvollen Dakier reisten stets in einem sie verhüllenden Nebel. Wenn einer von ihnen den Nebel verließ, war er nicht
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