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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire
Autoren: Kresley Cole
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Dann fügte sie eine vage Andeutung hinzu: »Umso qualvoller wird es werden. Insbesondere für ihn.«
    »Warum?«
    Sie warf Lothaire einen abschätzenden Blick zu, als müsste sie seinethalben zu einer Entscheidung gelangen. »Denk nicht an diese Dinge«, sagte sie schließlich mit gewollt unbeschwerter Stimme. »Töte niemals, während du trinkst, dann wirst du dir auch niemals Sorgen machen müssen.«
    »Aber wie soll ich dann …?« Er errötete vor Scham. »Wie soll
ich
jemals stark genug werden, um Stefanowitsch zu töten?«
    Iwana streckte die eiskalten Hände aus, drückte sie an seine Wangen und hob sein Gesicht an. »Vergiss alles, was du von deinem Vater gehört hast. Wenn du älter bist, werden unsterbliche Männer in Angst vor dir erzittern, während ihre Frauen bei deinem Anblick in Ohnmacht fallen.«
    »Wirklich, Mutter?«
    »Deine Gestalt ist perfekt, und du wirst einmal ein herausragender Dakier sein, ein Vampir, der von allen gefürchtet wird – vor allem wenn du erst erweckt worden bist.« Sie spähte in den wolkenbedeckten Himmel hinauf, sodass Schneeflocken auf ihrem Gesicht landeten. »Und deine Braut?« Iwana sah ihm wieder in die Augen. »Sie wird unvergleichlich sein. Eine Königin, vor der sogar ich mich neigen würde.«
    Er blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an, um zu erkunden, ob sie sich einen Spaß mit ihm erlaubte, aber ihre Miene war ernst.
    Lothaire hoffte, er würde diese Frau rasch finden. Er wusste, dass sein Herz langsam aufhören würde zu schlagen und seine Lungen aufhören würden zu atmen, sobald er vollkommen ausgewachsen war. Als Vampir, ein wandelnder Toter, würde er kein Verlangen nach Frauen verspüren.
    Sein Onkel hatte einmal seine Wange getätschelt und gesagt: »Gerade wenn du vergessen hast, wie sehr du die weichen Schenkel einer Frau vermisst, wirst du deine Braut finden, und sie wird dich ins Leben zurückbringen.«
    Lothaire konnte sich nicht vorstellen, sich je dafür zu interessieren, mit Frauen ins Bett zu gehen, aber die Vorstellung, wie sein Herz aufhörte zu schlagen, erschreckte ihn.
    »Wie lange wird es dauern, bis ich sie finde?«, fragte er Iwana.
    Sie blickte fort. »Ich weiß nicht«, sagte sie in seltsamem Tonfall. »Es könnte Jahrhunderte dauern. Außerhalb von Dakien werden weibliche Vampire zunehmend seltener. Aber ich weiß auf jeden Fall, dass du ihr ein guter und treuer König sein wirst.« Dann fragte sie: »Und was wirst du tun, wenn du den Thron der Horde in Besitz genommen hast?«
    »Mich mit deinem Vater verbünden und die Dakier und die Horde unter einem Familienwappen vereinen.«
    Sie nickte. »Sergei ist der Einzige, dem du trauen kannst, im Gegensatz zu meinen Brüdern und Schwestern mit ihren Intrigen und Verschwörungen. Ausschließlich meinem Vater. Und selbstverständlich kannst du deiner Braut trauen. Aber was ist mit allen anderen?«
    »Ich werde sie benutzen und dann vergessen. Kein anderer wird mich je interessieren, denn sie sind alle bedeutungslos.«
    Sie legte ihm den gekrümmten Zeigefinger unters Kinn. »Ganz genau, mein schlauer Sohn.«
    Auf diese Weise verbrachten sie die nächsten Meilen. Sie lehrte ihn die komplizierten Bräuche der Dakier, während sie beide sich bemühten, die Kälte zu ignorieren. Der Himmel schien immer tiefer zu hängen und drohte, noch mehr Schnee zu bringen. In wenigen Stunden würde die Morgendämmerung die Dunkelheit mit ihren Klauen zerfetzen.
    Lothaire zitterte so entsetzlich, dass seine Zähne und Babyfänge klapperten.
    »Still!«, zischte Iwana. »Die Menschen sind uns gefolgt.« Sie witterte ihren Duft. »Bei den Göttern, wie ihr Geruch mich quält.«
    »Was wollen sie?«
    »Uns jagen«, murmelte sie.
    »Wo können wir uns verstecken?« Sie befanden sich in einem breiten Tal, in dessen Westen und Osten sich Hochebenen befanden. Die Sterblichen kamen von Norden. Weit im Süden ragten Berge auf.
    Sie blickte sich verzweifelt um. »Wir müssen es bis zu diesen Bergen schaffen. Ich glaube, dort werden wir den Pass finden, der nach Dakien führt.« Sie versetzte ihm einen Stoß. »Und jetzt lauf!«
    Er rannte, so schnell er konnte, aber der Schnee lag zu hoch auf der Erde und rieselte ihm in die Augen, sodass er sie immer wieder zukneifen musste. »Wir werden es niemals schaffen, Mutter!«
    Sie packte seinen Arm und versuchte, sie zu translozieren. Ihre Gestalten verblassten kurz, aber es funktionierte nicht. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte es noch einmal. Ohne
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