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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire
Autoren: Kresley Cole
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Erfolg.
    Sie ließ ihn los, drehte sich auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit einmal um sich selbst, um gleich darauf wieder still zu stehen und zu lauschen. Plötzlich riss sie die Augen auf.
    »Vater!«, schrie sie, dass der Klang durch das ganze Tal hallte. »Ich bin hier! Deine Iwana ist hier!«
    Niemand antwortete.
    »Vater!«
    Aus der Ferne waren die Schreie der Sterblichen zu hören, die sich ihnen näherten.
    »Papa?« Sie schwankte, wirkte … verloren. »Ich weiß, dass ich ihn und andere gespürt habe.«
    Genau wie Lothaire. Unsterbliche von großer Macht waren in der Nähe gewesen. Warum retteten sie ihre Prinzessin nicht?
    Dunkelrote Tränen rannen über ihr schönes Gesicht, als sie auf die Knie fiel. »Wir waren so nahe.« Die stolze Iwana grub im Schnee, benutzte ihre Klauen, um durch die Schichten ewigen Eises zu dringen.
    Selbst als ihre Klauen abrissen und ihre Finger zu bluten begannen, grub sie weiter. »Wie tief ich gesunken bin, Lothaire. Wenn du meiner gedenkst, dann erinnere dich nicht an dies hier.«
    Mit jeder Handvoll Eis wuchs das Loch. »Du bist der Sohn eines Königs, der Enkelsohn eines Königs. Vergiss das niemals!« Als sich die Haut von ihren Fingerspitzen löste, wollte er ihr helfen, aber sie schlug seine Hände beiseite, anscheinend dem Wahnsinn nahe. Schließlich drückte sie ihn in die kleine Kuhle, die sie gegraben hatte. »Komm, versteck dich hier.«
    »Ich muss sie noch tiefer machen, Mutter. Sonst ist nicht genug Platz.«
    »Es ist Platz genug«, flüsterte sie. »Ich werde dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist.«
    Seine Augen wurden groß. Wollte sie mit den Verfolgern kämpfen? »Transloziere dich doch allein von hier fort«, sagte er, obwohl er wusste, dass sie vermutlich auch dafür zu schwach war.
    »Niemals! Also, was hast du mir geschworen?«
    »Mutter, ich …«
    Sie ließ die Fangzähne zuschnappen, und ihre Augen färbten sich schwarz. »Was hast du geschworen?«
    »Ich werde Stefanowitsch töten und seinen Thron besteigen.«
    »Wem wirst du trauen?«
    »Niemandem außer deinem Vater und meiner Königin.«
    Weitere Tränen fielen. »Nein, traue nur deiner Königin allein, Lothaire. Sergei und die Dakier haben uns am heutigen Tage im Stich gelassen.«
    »Wieso?«
    »Ich habe diese Sterblichen zu nahe an sie herangeführt.« Sie schluchzte auf. »Ihm war die kostbare Geheimhaltung des Königreichs wichtiger als unser Leben. Ich muss für meine Unverfrorenheit, meine mangelnde Gerissenheit bezahlen. Sie werden ein Exempel an mir statuieren.«
    Lothaire wurde von Panik erfasst. »Wie werde ich dich finden? Was soll ich tun?«
    »Sobald die Menschen fort sind, wird meine Familie kommen und dich holen. Wenn nicht, wirst du tun, was nötig ist, um zu überleben. Denk an alles, was ich dich lehrte.« Sie schob den Ärmel hinauf. »Trink, Lothaire.«
    »Jetzt?« Verwirrt schüttelte er den Kopf. »Du darfst doch kein Blut verlieren.«
    »Gehorche mir!« Sie biss sich ins Handgelenk. »Leg den Kopf zurück und öffne den Mund.«
    Widerwillig folgte er ihrem Befehl, und sie hob den Arm über sein nach oben gewandtes Gesicht, über seinen Mund. Ihr Blut war gehaltvoll und vertrieb schon bald die Kälte.
    Sie ließ ihn trinken, bis aus dem Strom ein Tröpfeln wurde und sich an der Wunde Eis bildete. »Jetzt hör gut zu. Ich werde sie von dir fortführen, sie ablenken. Sie werden mich ergreifen …«
    »Neiiin!«, heulte er auf.
    »Lothaire, hör mir zu! Wenn sie mich gefangen nehmen, wirst du das Verlangen verspüren, mich zu beschützen. Doch du musst es ignorieren und hierbleiben. Ignoriere deinen Instinkt und verlasse dich nur auf die kalte Vernunft. Tu, was mir bei Stefanowitsch nicht gelungen ist, was mir Tausende Male nicht gelungen ist. Schwöre es!«
    »Du willst, dass ich mich verstecke? Ich soll dich nicht gegen diese Kreaturen verteidigen?« Zu seiner Schande stiegen ihm erneut die Tränen in die Augen.
    »Ja, genau das ist es, was ich will. Dein Verstand ist der hellste, dem ich je begegnet bin, Sohn. Benutze ihn. Wiederhole nicht meine Fehler!« Sie packte sein Kinn. »Du musst mir noch ein Letztes versprechen. Schwöre beim Mythos, dass du diesen Ort erst verlassen wirst, wenn die Sterblichen gegangen sind.«
    Beim Mythos?
Das war ein Eid, den niemand zu brechen vermochte! Am liebsten hätte er sich ihr fluchend widersetzt. Wie könnte er sie nicht verteidigen?
    Sie hob das Kinn. »Lothaire, ich … flehe dich an.«
    Eine stolze Prinzessin der Dakier
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