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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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können, wenn er mir vorher hier auf dem Futon verblutet.«
    Wie schlimm sind die Verletzungen?
    Die Blutungen habe ich gestillt, aber die Wunden schließen sich nicht. Etwas Blut wäre nicht schlecht.
    Schade, dass du keinen Sekundanten hast, der dir etwas bringen könnte.
    Roland presste die Zähne zusammen. »Gibst du mir Davids Nummer? Ich rufe ihn an, vielleicht schickt er mir Darnell für ein paar Stunden.«
    David war ein anderer Unsterblicher, Darnell sein Sekundant. Und zufälligerweise wohnten die beiden ganz in der Nähe, nur eine Stunde von hier.
    »David kann dir nicht helfen. Darnell und er sind hier bei mir in Texas.«
    Daraufhin verfiel Roland erst einmal ins Grübeln. Er selbst war mehrere Jahrhunderte alt, David aber schon Jahrtausende. Als zweitältester Unsterblicher verfügte der Mann über Kräfte, die nur noch von Seths überboten wurden.
    David einzuberufen kam einer atomaren Hochrüstung gleich.
    »David ist bei dir?«
    »Ja.«
    Unter großer Anstrengung angelte sich Roland den Hörer und presste ihn sich ans Ohr.
    Sarah wollte protestieren, hielt jedoch inne, als er sie mit stummer Geste um Nachsicht bat.
    »Um was für ein Problem handelt es sich? Brauchst du meine Hilfe?«
    »Nein, David und ich kommen schon zurecht.«
    »Bist du sicher? Ich kann die Sache hier auf Eis legen und in ein paar Stunden bei euch sein.«
    »Ich danke dir für das Angebot, aber mir ist lieber, du bleibst, wo du bist, und versuchst, möglichst viel herauszufinden.«
    »Einverstanden.«
    Sarah verzog den Mund, hob eine Braue und sah vielsagend auf den Hörer.
    Roland schaltete wieder den Lautsprecher ein und legte den Hörer zurück auf die Gabel.
    Sarah konnte nicht fassen, dass Roland seinem Boss, der offensichtlich auch ein guter Freund für ihn war, angeboten hatte, nach Texas zu fliegen, um ihm zu helfen, wo er doch hier blutend vor ihr saß, mit Wunden, bei deren Anblick sich jemand mit einem schwachen Magen schon längst übergeben hätte.
    Das war richtige Loyalität, echter Einsatz.
    Tugenden, die heutzutage leider immer seltener werden.
    Neugierig musterte sie Roland. Wenn er das Telefonat mit: Hey, Seth, sag dieser Frau doch bitte, dass ich ein CIA -Agent bin , begonnen hätte, wäre sie misstrauisch geblieben. Doch sein Chef hatte die Geschichte von sich aus bestätigt, und so war Sarah bereit, Roland zu glauben.
    Davon abgesehen wollte sie ihm gern glauben, was vielleicht albern war.
    Noch immer ruhten die Finger seiner Hand auf ihrer Schulter, der Pflock zeigte von ihr weg.
    Wie hielt er das nur aus? Wie konnte er diese entsetzlichen Schmerzen nur so gleichmütig ertragen? Geradezu stoisch. Und was wollte er gegen die Schmerzen tun, wenn sie doch keinen Krankenwagen rufen sollte?
    »Wen könnte ich noch anrufen?«, fragte Roland. Er sprach mit britischem Akzent.
    »Marcus.« Bei Seth ließ sich die Sprachfärbung nicht so leicht bestimmen.
    Roland legte die blutbefleckte Stirn in Falten. »Wie soll der mir denn helfen? Marcus ist in Houston.«
    »Nicht mehr. Ich habe ihn vor einem Monat nach North Carolina versetzt. Er wohnt in der Nähe von Greensboro.«
    »Ach ja?«
    Roland klang sichtlich erfreut.
    Sarah zog das Handtuch von seinem Bauch und stellte mit Erleichterung fest, dass die Wunden nicht mehr bluteten – zumindest oberflächlich. Ob er auch innere Verletzungen hatte?
    »Wer ist sein Sekundant?«
    »Was ist ein Sekundant?«, flüsterte sie.
    Roland senkte die Stimme. »Ein Partner, der einem während der gesamten Operation Rückendeckung gibt.«
    »Ah.« Wo war Rolands Sekundant denn vorhin gewesen? Es schien nicht so, als hätte er Unterstützung gehabt. Außer von ihr, doch sie war ja eher zufällig da hineingeraten.
    »Marcus hat keinen Sekundanten«, sagte Seth. »Aber bevor du das jetzt kommentierst, sag ich dir gleich, dass Marcus keinen zugewiesen bekommen hat, weil er momentan gefährlich ist. Du hast einfach abgelehnt, weil du so eigenbrötlerisch bist.«
    »Ich bin nicht eigenbrötlerisch, ich habe nur gern meine Ruhe.«
    Sie musste wohl laut aufgelacht haben, denn Roland schaute sie plötzlich an, woraufhin sie ein verlegenes Grinsen aufsetzte.
    Ihr Herz setzte für einen Schlag aus.
    Selbst mit dem ganzen Blut und Dreck im Gesicht sah er umwerfend aus.
    Dann blickte er mit einem Mal finster drein. »Moment mal. Warum hältst du Marcus für gefährlich?«
    »In letzter Zeit war er ein wenig unberechenbar. Ich befürchte, wenn ich ihm einen Sekundanten zuteile, macht der das nicht
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