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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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den Atem an.
    Ihre Lippen berührten sich schon fast, da nahm Sarah wahr, wie etwas auf dem Boden landete. Sie schaute hinunter und richtete den Blick dann schnell wieder nach oben, denn sein Handtuch war heruntergefallen.
    Seufzend bedeckte er seine Scham mit den Händen. »Das ist einer von diesen Tagen«, sagte er so verdrossen, dass Sarah unweigerlich schmunzeln musste.
    Als er sich nach dem Handtuch bückte, kippte er zur Seite weg und wollte sich an ihr festhalten. Doch sobald er mit der Hand ihre Schulter berührte, schrie er auf und verlor das Gleichgewicht.
    Keuchend versuchte Sarah, ihn zu stützen.
    Er geriet ins Wanken und sie mit ihm.
    Gott, er wog bestimmt eine Tonne. Bei der Größe und den Muskeln brachte er mit Sicherheit hundert Kilo auf die Waage. Sollte er ohnmächtig werden, würde sie ihn nie und nimmer hochheben können!
    Sie zog seinen Oberkörper näher an sich, trat dann zwei Schritte zurück und stemmte sich mit ihrem gesamten Körpergewicht gegen ihn.
    Geschafft! Beide standen sie.
    Als er diesmal die Arme um sie legte, vermied er es sorgsam, sie mit den Händen zu berühren. »Sarah«, krächzte er.
    »Ja?«
    Ausdruckslos starrte er vor sich hin. »Falls ich das Bewusstsein verliere und Sie mich nicht aufwecken können … «
    Scheiße .
    »… warten Sie bis eine Stunde vor Sonnenuntergang und rufen Sie dann Marcus an.«
    »Sollten wir das nicht besser sofort tun?«
    »Nein, jetzt kann er nicht … « Rolands Augen rollten zurück.
    »Nein, nein, nein! Kippen Sie mir hier jetzt nicht aus den Latschen! Wir müssen es noch bis zum Sofa schaffen!«
    Roland blinzelte nur träge, als sie ihn schüttelte.
    Eilig versuchte sie, ihn in Richtung Futon zu bugsieren. Er machte ein, zwei, drei Schritte, doch dann gaben seine Knie nach und er drohte sie unter sich auf dem Boden zu begraben.
    Sarah fluchte, duckte sich blitzschnell unter ihm weg und stieß ihn mit aller Gewalt von sich. Daraufhin landete er etwas unsanft mit dem Rücken auf dem Sofa, die Beine baumelten über einer der metallenen Armlehnen.
    Puhh!
    Da hatte sie mehr Glück als Verstand gehabt.
    »Roland?«
    Sie beugte sich über ihn und tätschelte seine kratzige Wange. »Roland?«
    Nichts.
    Mit dem war nichts mehr anzufangen.
    Hoch über den Dächern von Houston standen zwei Gestalten auf dem Williams Tower, die Stiefelspitzen nur Millimeter vom Sims entfernt. Mit seinen vierundsechzig Stockwerken war der Turm das höchste Gebäude in Uptown Houston und ragte hoch über die geschäftige Galeria mit den Geschäften und Büros. Schon bald würde die Sonne aufgehen und sich in den unzähligen Fenstern aus Glas und Stahl spiegeln. Glitzerndes Wasser rann die mehrere Stockwerke hohe, hufeisenförmige Wand des Springbrunnens am Fuß des Turms hinab.
    Hätten die beiden imposanten Männer nicht oben auf dem Dach, sondern unten auf der Straße gestanden, wären sie wohl auch an diesem frühen Sonntagmorgen ungewollt aufgefallen, obwohl wenig Betriebsamkeit herrschte. Der eine war über zwei Meter groß, besaß goldbraune Haut und schwarzes, welliges Haar, das ihm bis zur Hüfte reichte. Bei seinem klassischen Gesicht sahen die Frauen oft zweimal hin. Der zweite Mann war etwas kleiner, hatte ebenso feine Züge, doch seine Haut war dunkel wie die Nacht, und ein Meer dünner Rastazöpfe fiel ihm über den Rücken. Auch er zog viele bewundernde Blicke auf sich und ließ so manches Frauenherz höherschlagen.
    Ganz in Schwarz gekleidet, trugen beide Männer lange Ledermäntel. Sie waren schon seit zwei Tagen und Nächten unterwegs und dementsprechend erschöpft.
    Besorgt steckte der Größere sein Handy zurück in die Tasche und dachte noch einmal über Rolands Worte nach.
    »Die Ereignisse haben eine unerwartete Wendung genommen«, bemerkte sein Freund mit einem leichten ägyptischen Akzent.
    »Ja.« Wie alle Unsterblichen verfügte auch Daniel über außergewöhnliche Sinne, weshalb er nicht nur Seths Worte, sondern beide Seiten des Gesprächs mitbekommen hatte.
    »Ist Roland ein Einzelfall, oder sind bei dir noch mehr Meldungen eingegangen?«
    »Bislang handelt es sich um einen Einzelfall.« Doch sein Bauchgefühl sagte Seth, dass dies erst der Anfang war. »Mir gefällt die Sache nicht. Wenn sich Leute zusammenrotten, um uns zu jagen und zu töten, sind es immer Menschen, keine Vampire. Es sind nie Vampire.«
    David nickte finster. »Es liegt was in der Luft.« Er blickte nach Westen. »Glaubst du, der Anschlag auf Roland hat irgendwas mit
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