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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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gesenktem Kopf neben ihm, sie zwinkerte mit ihren langen Wimpern, um die Tränen zurückzuhalten.
    Sie war tapfer geblieben. Stark. Mutig. Hatte alles getan, worum er sie gebeten hatte, ganz gleich, wie schwierig es gewesen war.
    Ihre Tränen rührten sein kaltes Herz.
    Hilflos schaute er sie an, er hatte keine Ahnung, wie er sie trösten sollte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals mit einer weinenden Frau konfrontiert worden zu sein – zumindest nicht mit einer, die ihm wichtig gewesen war. Und schon gar nicht mit einer, die sich in große Gefahr begeben hatte, um ihm das Leben zu retten.
    Schniefend starrte sie auf den Verband. Roland konnte es kaum noch ertragen; er riss Papier von der Rolle und wischte sich Blut und Dreck von der Brust. Nach kurzem Zögern zog er Sarah an sich und tätschelte ihr unbeholfen den Rücken.
    »Vorsicht, Ihre Hände«, sagte sie mit zitternder Stimme, schmiegte sich dann aber an seine Brust und schlang die Arme um ihn.
    Unfassbar. Selbst während er ihre Tränen feucht auf seiner Haut spürte, sorgte sie sich um ihn.
    Ihn . Einen völlig Fremden.
    »Ich mache mir mehr Gedanken um Sie als um meine Hände.«
    »Mir geht es gut«, sagte sie. »War nur ein ziemlich nervenaufreibender Morgen.«
    Roland drückte sie an sich. »Dabei ist es noch nicht mal sieben.«
    Sie stöhnte. »Das darf doch nicht wahr sein.«
    Mit geschlossenen Augen stützte er sein Kinn auf ihr Haar und genoss ihre Gegenwart. Sie roch nach einer angenehmen Mischung aus Frau, Babypuder und Sonnencreme. Ihr warmer Körper kam ihm so zerbrechlich vor.
    Obwohl sie schlank war, hatte sie nichts mit diesen verhungerten Models gemein, die andere Männer unverständlicherweise attraktiv fanden. Derart an ihn geschmiegt, konnte er ihre vollen Brüste fühlen, was seinen Puls schneller gehen ließ. Sie hatte eine schmale Taille und wohlgeformte Hüften, ihre Beine waren schlank, aber nicht dürr.
    Ihre kleinen, fast schon kindlichen Hände hielt sie reglos auf seinem Rücken, als befürchtete sie, die kleinste Bewegung könnte ihm wehtun.
    Wahrscheinlich würde es auch schmerzen, denn auf dem Rücken hatte er ebenso viele Schnitte und Prellungen wie am übrigen Körper. Bislang war ihr das angesichts der Pflöcke nur noch nicht aufgefallen.
    Roland war froh darum, denn sonst hätte sie ihn bestimmt nicht so zärtlich und vertrauensvoll umarmt. Wann war er eigentlich zum letzten Mal so von einer Frau gehalten worden?
    Es musste schon Jahrhunderte her sein, denn dieses Gefühl kam ihm so … fremd vor.
    Er war einmal zu oft hintergangen worden und hatte Beziehungen daraufhin ganz aufgegeben. Hin und wieder stillte er seine Bedürfnisse bei einer Prostituierten oder einer Frau, die nur auf einen One-Night-Stand aus war.
    Doch die nahmen ihn nie so in die Arme. So zärtlich hatten ihn bislang nur zwei Frauen gehalten, und an die wollte er im Moment lieber nicht denken.
    Überhaupt fiel ihm das Denken zunehmend schwer. Jeder einzelne Körperteil pochte, klopfte, brannte, schmerzte. Übelkeit überkam ihn, und vor seinen Augen verschwamm alles.
    Seltsamerweise half ihm Sarahs Nähe, wieder auf die nötige Distanz zu gehen.
    Allmählich hörte sie auf zu weinen, und auch das Zittern ließ nach.
    Mit einem Seufzen löste sie sich von ihm.
    Als Roland seine bandagierten Hände zurückzog, taumelte er leicht und stellte bestürzt fest, dass sie ihn die ganze Zeit über gestützt hatte.
    Ein paar ihrer langen Haarsträhnen blieben zwischen seinen Bartstoppeln hängen.
    »Tut mir leid«, sagte sie und wischte sich die Tränen weg. »Ich wollte nicht hier vor Ihnen zusammenbrechen.«
    Er schüttelte den Kopf, woraufhin die Küche sich sofort vor seinen Augen zu drehen begann. »Ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen. Es tut mir leid, Sie da mit reingezogen zu haben.«
    Sie nickte, doch die Angst war ihr anzusehen.
    Roland nahm ihr Gesicht in beide Hände und strich ihr mit den Daumen über die feuchten Wangen. »Ich werde nicht zulassen, dass Ihnen etwas geschieht. Das verspreche ich Ihnen.«
    Mit klopfendem Herzen erwiderte Sarah seinen ernsten Blick. Seine Berührungen und seine Nähe lösten unerwartete Gefühle in ihr aus. Sein wunderschöner Körper war mit Wunden übersät, doch sie konnte nur daran denken, wie es sich wohl anfühlen würde, ihn zu küssen.
    Was ist bloß mit mir los?
    In seinen Augen glomm etwas Dunkles auf. Mit einem Daumen fuhr er ihr sanft über einen Mundwinkel.
    Er senkte den Kopf. Voller Erwartung hielt sie
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