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Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Autoren: Dianne Duvall
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Waffenschmuggler sind?«
    Am liebsten hätte Roland jetzt entnervt aufgestöhnt. Er brauchte dringend Blut, seine Eingeweide zogen sich vor Durst schmerzhaft zusammen, und auch seine Verletzungen forderten ihren Tribut, weshalb er kaum noch klar denken konnte.
    »Wenn Sie jetzt meine Dienstmarke sehen wollen, dann muss ich passen, die habe ich als verdeckter Ermittler nicht dabei.«
    Sie biss sich auf ihre volle Unterlippe. »Das leuchtet mir ein.«
    »Wenn es Sie beruhigt, rufe ich meinen Kontaktmann an, der kann Ihnen dann alles bestätigen.« Blieb nur zu hoffen, dass Seth, der Anführer der Unsterblichen Wächter, die Nummer sofort durchschauen und mitspielen würde. Vielleicht fiel ihm sogar noch etwas Besseres ein. Im Moment fühlte sich Roland diesem Theater nicht gewachsen. »Er wird ohnehin jemanden schicken müssen, der mich hier herausholt.« Und bestimmt würde Seth die Gelegenheit nutzen und ihm wieder Vorhaltungen machen, weil er sich nach wie vor gegen einen Sekundanten sträubte.
    Sekundanten (der Begriff war wohl schon etwas veraltet) waren Menschen, die Unsterbliche wie ihn tagsüber beschützten und überhaupt halfen, wenn Not am Mann war. Die Sekundanten und das von Seth organisierte Netzwerk, in dem Menschen arbeiteten, sorgten darüber hinaus dafür, dass die Öffentlichkeit nichts von den Unsterblichen, den Vampiren und den Begabten mitbekam. Das Netzwerk erschuf eine Fassade der Normalität, hinter der sie sich verstecken konnten.
    Bei Seth hatte jeder Unsterbliche Wächter einen Sekundanten, nur Roland nicht. Das war allerdings der einzige Streitpunkt zwischen den beiden; jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand besaß, legte sich nicht mit Seth an. Dieser war der Älteste von ihnen und so mächtig, dass er selbst am helllichten Tag umhergehen konnte. Bei Seths einzigartigen Fähigkeiten sträubten sich selbst Roland die Haare. Immer wieder aufs Neue.
    Auch wenn er ansonsten alles tat, was sein Anführer von ihm verlangte, bei dieser einen Sache blieb er hartnäckig. Er hatte Seth viel zu verdanken und würde ohne zu zögern sein Leben für ihn aufs Spiel setzen. Doch einen Sekundanten bei sich zu Hause aufnehmen und ihm vertrauen?
    Das kam nicht infrage.
    Die Dutzende von armen Teufeln, die man ihm über die Jahre als Sekundanten geschickt hatte, waren alle binnen eines Tages wieder verschwunden … aus freien Stücken … Und sie hatten sich fast vor Angst in die Hosen gemacht, wenn sie ihm dann irgendwann später noch einmal über den Weg gelaufen waren. Irgendwann hatte Seth einfach aufgehört, ihm Sekundanten zu schicken.
    Dennoch blieben sie in dieser Sache uneins.
    Sarah nahm ein schwarzes Telefon vom Regal, zog die Schnur bis zum Futon hinter sich her und reichte es ihm.
    »Haben Sie kein Handy?«, fragte er verwundert. Heutzutage besaß doch wirklich jedermann ein Handy, einschließlich jedermanns Großmutter.
    Sie schenkte ihm ein ironisches Lächeln. »Nein, vielen Dank, aber ich bin nicht scharf auf einen Gehirntumor.«
    »Aber den Herstellern zufolge sind die Dinger doch völlig harmlos.«
    Verächtlich schnaubend sagte sie: »Sicher. Die Zigarettenkonzerne haben auch behauptet, Rauchen wäre harmlos. Ich höre lieber auf die Neurologen, die nicht an den Umsätzen beteiligt sind, und bleibe bei meinem Festnetztelefon.«
    Als Unsterblicher musste er sich zum Glück keine Gedanken über solche Dinge machen.
    Gerade wollte Roland nach dem Hörer greifen, da hielt sie ihn zurück. »Benutzen Sie den Lautsprecher, ich habe schon etliche Berichte im Fernsehen über Betrüger gesehen, die sich als Polizisten ausgeben. Ich möchte mit eigenen Ohren hören, dass Sie auch der sind, für den Sie sich ausgeben.«
    Das würde die Sache verkomplizieren.
    Roland drückte auf die Lautsprechertaste und wählte Seths Handynummer.
    Sarah kniete sich neben ihm auf den Boden, nahm die Baseballkappe ab und fuhr sich achtlos durchs Haar. In glänzenden schokoladenbraunen Wellen fiel es ihr bis zur Taille und bildeten einen tollen Kontrast zu ihrer alabasterfarbenen Haut.
    »Sie haben schönes Haar«, sagte er. Gerade hatte sie eines der Handtücher genommen und es auf seine Stichwunden am Bauch gepresst.
    Ein Räuspern war zu hören. »Roland?«
    Beim Klang der tiefen und akzentuierten Stimme seines Anführers wurde er doch nicht etwa rot? Das war ihm das letzte Mal als Knappe passiert. »Ja.«
    »Was soll das mit dem Haar? Bist du betrunken?«
    Aus den Augenwinkeln sah Roland, wie Sarah sich das
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