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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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muss ich dich noch bitten, mich nicht mehr Engel zu nennen?“
    Er faltete die Zeitung zusammen, ohne dabei den Blick von Liz zu lösen. „Ich kann nicht damit aufhören, solange du in dieser weißen Uniform vor mir stehst.“
    Wenn er mich doch nur nicht so entwaffnend anlächeln würde, dachte Liz. Sie fühlte sich von ihm angezogen wie von einem Magneten – und das mit jeder Faser ihres Körpers.
    „Ist das deine Art, mir zu sagen, dass ich von hier wieder verschwinden soll?“, fragte sie.
    „Es ist meine Art, nichts anderes zu meinen als das, was ich sage.“
    So zahlt er es mir also heim, dachte sie. Keine wütenden Fragen, warum ich damals fortgegangen bin. Keine Versuche, mit mir allein zu sein, um zu reden. Kein Wort über die Zeit, die wir zusammen verbracht haben oder über den leidenschaftlichen Kuss gestern in Grans Küche. Nein, Mitch McCoy versuchte offenbar, ihr das Leben schwerzumachen. Na schön, ein Grund mehr, ihre Zelte hier bald wieder abzubrechen.
    Das Gemeine daran war nur, dass sie ihn am liebsten mit dem Lasso eingefangen und mit nach Hause genommen hätte … auf der Stelle.
    „Hast du keinen wichtigen Termin?“, fragte sie Mitch. „Gibt es niemanden, der dringend gerettet werden muss?“ Sie streckte die Hand nach seiner Zeitung aus, doch er zog sie weg.
    „Seit wann widmest du meinem Kommen und Gehen so viel Aufmerksamkeit?“
    Liz verschränkte die Arme vor der Brust. „Das Lokal ist ziemlich voll. Wir könnten deinen Sitzplatz für jemanden brauchen, der etwas essen möchte.“ Sie lächelte süß. „Ich bin mehr an deinem Gehen interessiert als an deinem Kommen, Mitch.“
    „Merkwürdig. Ich würde sagen, du bist mehr an deinem Gehen als an deinem Kommen interessiert.“ Er machte es sich auf seinem Platz noch bequemer, und sie bewunderte insgeheim seinen kraftvollen Oberkörper. Die Muskeln, die er in den letzten sieben Jahren bekommen hatte, erhöhten entschieden seine Attraktivität. Er wirkte geradezu unwiderstehlich männlich.
    Liz ging zur Küche und stieß die Tür auf. „Na, Bo, was machen die Hamburger?“ Sie warf dem gestressten Koch ein bezauberndes Lächeln zu.
    „Sie brutzeln“, brummte er.
    „Kann ich mal für eine Minute das Telefon benutzen?“
    „Na klar.“
    Sie nahm den Hörer des uralten Telefons und wählte die Nummer ihres Büros in Boston.
    „Hi, Liz, gerade eben hat deine Mutter angerufen.“
    „Sunny?“ Liz war überrascht.
    „Ja. Sie schien in Eile zu sein und hat nicht viel geredet. Aber sie sagte, sie versuche schon die ganze Zeit, dich zu erreichen, seit der Hochzeit, die keine war.“
    „Was hast du ihr gesagt?“
    Sheila zögerte. „Ich war mir nicht sicher, also habe ich gar nichts gesagt.“
    Liz kaute an ihrer Unterlippe. „Hat sie eine Nummer hinterlassen?“
    „Nein. Sie sagt, sie sei im Moment nicht erreichbar, aber sie würde sich wieder melden.“
    Ihre Mutter würde sich wohl nie ändern. Offenbar war sie gerade wieder dabei umzuziehen und hatte kein Telefon. Das von Liz geschenkte Handy hatte sie verkauft, weil sie es als zu modern ablehnte.
    „Und sonst? Was gibt es Neues, Sheila?“
    „Nun ja, du hattest recht. Beschloss hat alle deine Konten eingefroren. Und er hat Anzeige gegen dich erstattet. Die Polizei war heute Morgen hier.“
    Liz legte die Hand auf die Stirn. „Noch etwas?“
    „Du hast ihm die Nase gebrochen.“ Sheila lachte kurz auf. „Er hat so einen komischen Verband im Gesicht, mit dem sieht er aus wie ein Alien.“
    Liz seufzte schwer.
    „Geschieht ihm aber auch recht. Ich fand schon immer, dass er ein Monster ist.“
    „Ich wünschte nur, ich hätte auf dich gehört.“
    „Hm … Ich erinnere mich da an so ein Gerede von einer biologischen Uhr, die nicht aufhört zu ticken und so etwas von einem bevorstehenden dreißigsten Geburtstag.“
    „Ruf mich in sechs Jahren noch mal an, dann reden wir weiter, Schätzchen.“
    „Liz? Soll ich der Polizei nicht sagen, was Beschloss mit deinem Geld gemacht hat? Bestimmt könntest du innerhalb von vierundzwanzig Stunden wieder Zugang zu deinen Konten haben. Außerdem würde Beschloss dann vielleicht seine Anzeige zurücknehmen.“
    „Nein, lieber nicht.“ Liz hatte ihre Grundsätze. Einer davon war, niemals an einen Ort zurückzukehren, den sie hinter sich gelassen hatte. Nun, Manchester war da eine Ausnahme, aber hier besaß sie ja auch ein Haus. Und sie hatte auch bereits veranlasst, dass ihre Sachen verpackt und eingelagert wurden. Irgendwann würde
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