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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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Finger in sein Wasserglas und schüttelte sie in ihre Richtung.
    Liz wischte sich die Spritzer von der Wange, überrascht, dass sie auf ihrer erhitzten Haut nicht zischend verdampft waren. „Ich soll dich attraktiv finden? Du bildest dir wohl ein, genau zu wissen, was in mir vorgeht.“.
    Er nahm seine Gabel und teilte einen weiteren Bissen von der Torte ab. „Ich denke, dass du mich sogar verdammt attraktiv findest und nicht weißt, wie du damit umgehen sollst.“
    „Jetzt finde ich dich schon verdammt attraktiv?“
    „Hm.“ Er sah sie herausfordernd an.
    „Okay, ich habe dich früher vielleicht einmal tatsächlich verdammt attraktiv gefunden, Mitch McCoy. Aber jetzt würde ich nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden …“
    „Mit mir zu schlafen?“
    Liz hatte plötzlich weiche Knie. „Du hast schon damals die Gelegenheit verpasst. Jetzt kann es nur noch in deinen Träumen passieren.“
    Mitch nickte. „Ja, dort auch.“ Er aß den letzten Bissen seiner Torte. „Aber jetzt, in diesem Moment, träume ich nicht, das weiß ich genau. Denn dann würdest du jetzt nicht auf der anderen Seite der Theke stehen und hättest nicht diese Uniform an, obwohl du wirklich süß darin aussiehst.“
    „Ach ja? Und wo würde ich jetzt stehen?“
    Seine Augen schienen plötzlich fast schwarz zu werden. „Nun, du würdest lang ausgestreckt auf dieser Theke liegen, und deine langen Beine …“
    Sie machte einen Schritt von der Theke weg. „Das reicht. Ich kann mir schon vorstellen, was du meinst.“
    „Aber, Darling, ich habe dir meine geheimsten Fantasien doch noch gar nicht verraten.“
    Dafür hatte er ihre Fantasie bereits viel zu sehr angeregt. Sie wandte den Blick ab. Nie wieder würde sie diese Theke so unbefangen wie früher anschauen können.
    „Hört, hört“, rief Ezra von seinem Ecktisch aus. „Lizzie ist ganz still geworden. Anscheinend hat Mitch die richtige Saite bei ihr angeschlagen.“
    „Ich habe keine Saiten zum Anschlagen“, behauptete Liz. „Ich überlege nur gerade, dass Mitch zu viel Fantasie hat und dass das wohl der Grund ist, warum alle ihn einen Fantasten nennen.“ Und warum er schon früher ihr Herz hatte höher schlagen lassen.
    „He, Mitch“, sagte Ezra, „kommen wir anderen denn auch alle vor in deinem kleinen Traum?“
    Mitch schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Ez. Aber da sind nur Liz und ich. Das ist ja das Traumhafte daran.“
    Sein Blick sagte ihr noch viel mehr als seine Worte. Wollte er ihr drohen? Wollte er andeuten, dass er das nächste Mal, wenn sie allein waren, nicht so zurückhaltend sein würde wie neulich?
    Dass er so mit ihr flirten würde, war ja auch das Letzte, was sie von ihm erwartet hätte. Was war mit seinen offenen Fragen? Was war mit seinem verletzten Stolz? Immerhin hatte sie ihn vor sieben Jahren vor dem Altar stehen lassen. Liz wischte die Theke ab und legte den Lappen dann weg. Mitch ließ sich überhaupt nicht anmerken, was in ihm vorging. Stattdessen provozierte er sie die ganze Zeit, und jetzt kannte sie sich überhaupt nicht mehr aus mit ihren Gefühlen.
    Mitch nahm seine Zeitung und lächelte siegessicher.
    Liz blickte sich in dem Lokal um. Wie vertraut ihr alles war! Nichts schien sich geändert zu haben. Sehr gut konnte sie sich daran erinnern, wie sie mit ihrer Großmutter hier immer sonntags nach dem Gottesdienst zu Mittag gegessen hatte; wie die McCoy-Brüder sie aufgezogen hatten, als sie vierzehn war und endlich weibliche Rundungen bekommen hatte; wie sie sämtliche Bestellungen verpatzt hatte an ihrem ersten Tag als Kellnerin, und wie jeder hinter ihrem Rücken über sie gelacht hatte. Aber die Trinkgelder waren umso großzügiger gewesen.
    Sie blätterte in ihrem Block und addierte die Bestellungen von Tisch eins.
    Ach was. Sie war einfach zu sentimental. Genau. Deshalb hatte sie sich gestern in der Küche ihrer Großmutter zu dem Kuss hinreißen lassen, und deshalb reagierte sie jetzt so stark auf Mitchs Nähe und auf seine Flirtversuche. Aber das würde sie bestimmt nicht davon abhalten, ihr Leben so weiterzuleben, wie sie es sich vorgenommen hatte, und in einer anderen Stadt noch einmal von vorn anzufangen, und zwar noch vor ihrem dreißigsten Geburtstag. Der war in zwei Wochen.
    Mitch ließ die Zeitung sinken und bedachte Liz mit einem weiteren herausfordernden Blick. „Na, mein Engel, du hast es doch nicht etwa eilig, mich loszuwerden?“
    Sie lehnte sich mit der Hüfte gegen die Thekenkante und strahlte ihn an. „Wie oft
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