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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle
Autoren: Jennifer Blake
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Ihre Planungen auch nicht einweihen müssen. Wollen Sie sich vielleicht als Plantagenbesitzer niederlassen? Dann bräuchten Sie womöglich das Fachwissen meines Vaters und mich, um Ihren Haushalt zu führen?«
    »Etwas in dieser Richtung.«
    »Sie können von Papa aber kaum erwarten, dass er Ihr Aufseher wird«, entgegnete sie abweisend. »Nicht weil er ungefällig wäre, sondern weil er dazu einfach nicht die nötigen Fähigkeiten hat, verstehen Sie. Er ist und war schon immer ein Gentleman.«
    »Also ist es ihm verboten, seinen Lebensunterhalt wie ein gemeiner Arbeiter zu verdienen. Mir ist der Unterschied durchaus bewusst.«
    Sie ignorierte den rauen Unterton in seiner Stimme und fuhr fort: »Auch meine Mutter würde es wohl kaum akzeptieren, in das Haus des Aufsehers umzuziehen. Es ist ... ist einfach nicht angemessen.«
    »Madame Cassard würde sich lieber von irgendeinem Verwandten aushalten lassen und ein Leben als Gesellschafterin führen, als die Annehmlichkeit eines Haushaltes aufzugeben, der ausreichend Personal zur Verfügung hat, um ihre Wünsche zu erfüllen. Das ist absolut verständlich. Aber in diesem Fall ist es ja wohl eher so, dass Sie, Ihr Vater und Ihre kleine Tochter auf meine Kosten leben werden.«
    Reine blickte ihn irritiert an und knetete nervös ihre im Schoß gefalteten Hände. »Sie sind nicht ... wir sind nicht auf ihre Wohltätigkeit angewiesen.«
    »Wirklich nicht?«
    Die Frage war ein weiteres Mal mit einem verwirrenden Anflug von Sympathie gestellt. Ein aufglimmernder Hauch von Gold inmitten der dunklen Iris seiner Augen drückte dabei eine gewisse Sanftheit aus. Reine lehnte diese Unterstellung ohne das geringste Zögern ab. »Auf keinen Fall.«
    »Ich verstehe natürlich, dass sich die Sache für Sie anders darstellt. Vorausgesetzt, Sie wären dazu bereit, eine entsprechende Gegenleistung zu erbringen, würden Sie selbstverständlich die Herrin auf River’s Edge werden.«
    Sie starrte ihn einen langen Augenblick entgeistert an. »Die Herrin«, wiederholte sie mit leichtem Unverständnis.
    »Nun, ich wollte damit sagen, anstelle ihrer Mutter, die im Moment diese Position innehat. Die diesbezügliche Verantwortung würde natürlich als meine zukünftige Frau in Ihren Aufgabenbereich fallen.«
    Sie sah in seine tiefschwarzen Augen, völlig verunsichert, ob die von ihm so sanft, aber doch klar und deutlich gesprochenen Worte wirklich die Bedeutung hatten, die sie eben verstanden zu haben glaubte. Gleichzeitig durchströmte sie ein wohliges Gefühl, ihre Brustwarzen erhärteten sich, und sie spürte, wie sich brennende Hitze zwischen ihren Schenkeln ausbreitete. Sie fühlte sich ein wenig benommen und schloss instinktiv die Finger fester um die Lehne des Korbstuhls.
    »Ihre Frau«, sagte sie ganz schwach.
    »Sie müssen zugeben, dass dies auf der Hand liegt, die beste Lösung für alle. Als Ihr Ehemann würde ich von River’s Edge Besitz ergreifen können, ohne Ihre Familie brüskieren zu müssen. Es würde sich auch kaum etwas ändern, außer dass wir einander gesetzlich verbunden wären.«
    Besitz ergreifen. Was für ein aggressiver Ausdruck, einer, bei dem sich ihre Zehen unwillkürlich zusammenkrampften.
    Reine war schon einmal verheiratet gewesen. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, dass wieder jemand von ihr Besitz ergriff. Ihr verschwommener Blick klärte sich plötzlich auf, und mit einer entschlossenen Drehung ihres Kopfes wandte sie sich ihm zu. »Unmöglich«.
    »Unwahrscheinlich zumindest«, entgegnete der Fechtmeister, ohne dabei seinen Gesichtsausdruck zu verändern, »aber vielleicht nicht unmöglich.«
    »Sie verstehen nicht. Ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, noch einmal zu heiraten.«
    »Lieber würden Sie demnach in Kauf nehmen, dass Ihre Eltern und Ihre Tochter das liebgewonnene Heim verlassen müssten?«
    »Nein, das nicht ... aber ich kann wirklich nicht ...«
    »Sie sträuben sich gegen die Vorstellung, mit einem Mann verheiratet zu sein, der seinen Lebensunterhalt als Waffenlehrer verdient hat.«
    »Das ist es nicht.« Sie meinte das wirklich so, denn seit dem Tod ihres Mannes wusste sie, was es heißt, gesellschaftlich gebrandmarkt zu sein.
    Nichtsdestoweniger erschien es ihr seltsam, dass sie von so einem Mann einen Antrag erhielt. Theodore, ihr verstorbener Mann, hatte immer eine besondere Angst vor Fechtmeistern. Diese waren eine Art exklusive Bruderschaft, deren Mitglieder meist unterwegs waren, um Ungerechtigkeiten gegenüber
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