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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle
Autoren: Jennifer Blake
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Schwächeren, insbesondere Frauen und Kindern, zu rächen. Dabei waren sie in der Wahl ihrer Mittel oft nicht zimperlich und berücksichtigten kaum Stand und Ehre ihrer Opfer.
    »Sie lehnen mich als Person ab«, fuhr Christien Lenoir fort.
    Sie warf ihm einen schneidenden Blick zu, der sein ebenmäßiges Antlitz traf, aber auch auf seine muskulösen Schultern und seine langen, kräftigen Beine fiel, die sich durch den dünnen Stoff seiner Hose abzeichneten. »Seien Sie nicht lächerlich. Meine Präferenzen spielen hierbei keine Rolle.«
    »Ich widere Sie also nicht an. Demnach machen wir schon Fortschritte.«
    Seine Stimme hatte einen nicht kalkulierbaren Unterton. Mit Entschlossenheit streckte sie ihr Kinn vor, während ihr hitziges Temperament über die innere Aufgewühltheit siegte. »Sie müssen wissen, man beschuldigt mich, dass ich meinen ersten Mann habe umbringen lassen. Natürlich nur für den Fall, dass ich ihn nicht eigenhändig zu Tode gebracht habe. Sie würden demnach ihr Bett mit einer mutmaßlichen Mörderin teilen.«
    Sie hatte das Falsche gesagt, das wusste sie sofort. Die Gerüchte waren ja nur aufgekommen, weil Theodore umgebracht wurde, während er schlief, doch dieser Fechtmeister konnte das natürlich nicht wissen. Mit unterdrückter Sorge wartete sie seine Antwort ab.
    Er ließ sie auch nicht lange warten.
    »Mich zu töten, würde sicherlich nicht so leicht sein, deshalb bin ich auch durchaus bereit, das Risiko einzugehen«, sagte er mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht, das seine dunklen Augen aufleuchten ließ wie einen guten alten Cognac. »In der Tat kann ich mir nichts Angenehmeres vorstellen, als mit Ihnen mein Bett zu teilen.«

Zweites Kapitel
    »Sie glauben mir nicht.«
    Christien konnte die Anschuldigung nicht einfach abtun. Auf der anderen Seite erschien es ihm lächerlich, dass dieses, hier vor ihm sitzende zarte Geschöpf die Kraft haben sollte, einen tödlichen Faustschlag auszuführen. Was ihn an dieser Behauptung weitaus mehr interessierte, und das abgesehen von der Tatsache, dass bei der von ihr unbeabsichtigten Erwähnung eines gemeinsamen Bettes sich eine leichte Röte auf ihren Wangen bemerkbar gemacht hatte, war die wohl dahintersteckende Absicht, ihn von seinen Heiratsplänen abzubringen. Nun, und schließlich war er auch neugierig, warum sie dafür zu solch drastischen Mitteln griff.
    »Lassen Sie uns einfach sagen, es scheint recht zweifelhaft zu sein«, versuchte er, zu beschwichtigen. »Es sei denn, Ihr Mann war besonders schmächtig?«
    »Er war nicht kleiner als ich, aber sicherlich nicht so groß und kräftig wie Sie.«
    Er konnte förmlich ihren Blick spüren, der über seine Schultern und seine ausgestreckten Beine glitt, als sie ihm antwortete. Es überkam ihn dabei ein prickelndes Gefühl, das er kaum ignorieren konnte.
    »Aber jeder Mensch muss irgendwann einmal schlafen«, fuhr sie fort. »Er wurde in unserem Schlafzimmer angegriffen, verstehen Sie.«
    »Also entledigten Sie sich seiner, während er neben Ihnen lag und schnarchte. Und dann? Haben Sie sich daraufhin wieder hingelegt und gewartet, bis jemand kam und ihn fand?«
    »Bestimmt nicht. Ich habe ihn nicht ...«
    Sie hielt inne und holte tief Luft. Ihre Lungen füllten sich und ließen ihre wohlgeformten Brüste in einer Weise anschwellen, die zu aufreizend für ihn war, um sich noch länger wohlzufühlen. Ihre Wangen röteten sich erneut, und in ihren graublauen Augen bahnte sich ein Sturm der Entrüstung an. Christien störte sich nicht weiter daran. Ihm gefiel es besser als ihre zur Schau getragene, vornehme Blässe, die noch ein paar Sekunden zuvor ihr Gesicht beherrschte. Ein weiteres Mal diesen Effekt bei ihr zu erzielen, schien ihm ein lohnendes Unterfangen zu sein.
    »An einem solchen Ort«, sagte er mit größter Zuvorkommenheit, »könntet Ihr nicht so gefühllos sein, genauso wenig, wie Ihr dort mein Anliegen ablehnen würdet.«
    »Ist es wirklich das, als was Ihr es verkauft, ein Anliegen? Ich dachte eher, es sei ein Ultimatum.«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Ich biete Euch meine Hand an und alles, was ich habe. Ihr müsst nur vernünftig genug sein, es auch anzunehmen.«
    »Alles, was Ihr habt«, antwortete sie mit bitterer Verachtung.
    Er beobachtete mit aufgewühltem Interesse, wie sich die Linien ihrer feinen Lippen zusammenzogen und spürte, wie sich im unteren Bereich seines Bauches ein kribbelndes Gefühl breitmachte. »Der Verlust Ihres Vaters ist eine Ehrenschuld, Madame
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