Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
umschalten.«
    »Aber meine Sendung fängt jetzt an«, heult er und fällt nicht darauf rein. »Das ist so ungerecht, immer bist du auf ihrer Seite. Warum bist du immer auf ihrer Seite?«
    Jetzt reicht es mir.
    »Dann bleibt der Fernseher eben aus«, sage ich zu ihnen. Beide kreischen sofort los, aber selbst ihr Heidenlärm verblasst neben Lizzies ohrenbetäubendem Gebrüll, dass sie ihr beide aus den Augen gehen sollen. Ed schubst seine Schwester, als sie die Küche verlassen. Ellis schlägt ihm auf den Rücken, als er an ihr vorbeigeht.
    »Gut gemacht«, murmelt Liz sarkastisch.
    »Kleine Racker«, murmle ich zurück.
    »Darum hab ich genug«, fährt sie mich an. »Seit sie aus der Schule gekommen sind, muss ich mir ihre Streitereien anhören, und jetzt ertrage ich es nicht mehr. okay?«
    Sie stürmt aus der Küche. Ich folge ihr nicht, das hätte eh keinen Sinn. Ich kann ihr nichts sagen, was die Situation erleichtern würde, daher entscheide ich mich für die einfachste Möglichkeit und sage gar nichts.

Freitag

    II
    Er hat mich angesehen.«
    »Von wegen! Er hat mich angesehen. Du interessierst ihn doch gar nicht.«
    Josie Stone und ihre beste Freundin Shona Robertson gingen Arm in Arm Sparrow Hill hinunter durch den Park und unterhielten sich lachend über Darren Francis, einen Jungen zwei Klassen über ihnen, dem sie gerade vor Shonas Haus begegnet waren.
    »Ist ja auch egal«, spöttelte Josie, »jeder weiß, dass Kevin Braithwaite in dich verknallt ist. Bleib du bei Kevin, und lass mich und Darren in Ruhe.«
    »Kevin Braithwaite?!«, protestierte Shona. »Mit dem würde ich mich nie im Leben sehen lassen. Der ist doch mehr dein Typ.«
    »Halt die Klappe!«
    Die beiden Freundinnen stolperten und rutschten im feuchten Gras der Böschung abwärts, kicherten, hielten sich aneinander fest und versuchten, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Je weiter bergab sie kamen und sich der ebenen Erde näherten, desto schneller wurden sie. Josie rutschte aus, als sie gerade über ein matschiges Fußballfeld liefen. Shona streckte instinktiv den Arm aus und zog sie hoch, bevor sie stürzte.
    »Vorsicht!«, sagte sie und versuchte, auf den Füßen zu bleiben wie eine miserable Schlittschuhläuferin.
    Josie und Shona standen einander so nahe wie Schwestern.
Sie hatten sich vor drei Jahren in der Schule kennengelernt, beide noch Kinder, und wurden schnell unzertrennlich. Sie verbrachten fast ihre gesamte Freizeit miteinander und übernachteten häufig bei der jeweils anderen. Letzten Sommer war Josie sogar mit Shona und ihrer Familie vierzehn Tage in Spanien gewesen. Nichts durfte je zwischen sie kommen, nicht einmal Jungs.
    »Ich hab gehört, dass Dayne gestern Abend bei Phillipa gewesen sein soll«, sagte Shona plötzlich, als ihr der Klatsch und Tratsch wieder einfiel, den sie auf dem Heimweg von der Schule gehört hatte. »Sie ist eine dreckige Streunerin, diese Phillipa.«
    Josie blieb stehen.
    Shona bekam nichts mit und ging ein paar Sekunden weiter.
    »Danni sagt, sie hat gesehen, dass sie die Hände in seiner …«
    Als sie merkte, dass sie allein war, blieb sie stehen, drehte sich um und sah ihre Freundin an.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte sie. Josie antwortete nicht. »Komm schon, du dumme Kuh, die anderen sind weg, wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen.«
    Josie bewegte sich immer noch nicht. Sie stand einfach nur da und sah ihre Freundin an, und da Shona deren Verhalten nicht verstand, drehte sie sich wieder um und ging weiter zu den Geschäften und der Gruppe Mädchen, mit denen sie sich dort verabredet hatten.
    Plötzlich rannte Josie los. Sie lief zu Shona und versetzte ihr einen heftigen Stoß zwischen die Schulterblätter, sodass sie stürzte und in das hohe, nasse Gras fiel. Sie wollte aufstehen, doch bevor ihr das gelang, trat Josie ihr in den Magen. Sie drehte sich auf den Rücken und heulte vor Schmerz.

    »Was machst du denn da, du blöde Kuh?«
    Josie antwortete nicht. Stattdessen ließ sie sich mit den Knien auf Shonas Brust nieder und drückte ihr den letzten Rest Atem aus der Lunge. Shona keuchte vor Überraschung und Schreck und rang nach Luft. Fassungslos und mit großen Augen sah sie Josie ins Gesicht.
    »Warum hast du …?«, begann sie. Josie hörte ihr gar nicht zu. Sie hatte halb in Schlamm und Gras vergraben einen Stein gefunden, legte die Finger darum und versuchte, ihn aus dem Boden zu ziehen. Vor Anstrengung keuchend hob sie den Brocken, der die Größe eines Pflastersteins hatte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher