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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel
Autoren: Clive Cussler
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glitzernde Nymphe mit einem leichten Goldhauch überzogen auf ihn zutrat.»Glauben Sie, daß Sie schwimmen können?« fragte Giordino sie.
    »Ich werde es versuchen«, flüsterte Adrian mit schwacher Stimme.
    »Al, du schwimmst mit ihr voraus«, sagte Pitt. »Laß sie sich an deinen Schultern festhalten.
    Summer und ich werden euch folgen.« Er nickte Giordino aufmunternd zu. »Wir sehen uns in der nächsten Höhle.«
    Giordino sah sich noch einmal um. »Daß wir aber auch nichts mehr von unserer Ausrüstung hier haben.«
    »Und selbst wenn noch etwas da wäre, wir würden es unter dem ganzen Geröll doch nicht finden.«
    »Na, dann wollen wir beide mal«, sagte Giordino zu Adrian.
    »Der Albert-Giordino-Unterwasserexpreß hat hier nur kurzen Aufenthalt.« Er führte sie vorsichtig ins Wasser. Zwar fiel es ihm immer noch schwer zu laufen, aber mit dem Schwimmen hatte er keine Probleme.
    Er legte ihre Arme um seinen muskulösen Hals, und sie senkte ihr Gesicht, so daß es Schutz fand zwischen seinen Schulterblättern. »Jetzt halten Sie sich gut fest und holen Sie noch einmal tief Luft«, wies er sie in befehlendem Ton an. Dann verschwanden beide unter der Wasseroberfläche und ließen nichts als einen kleinen Wellenring zurück, der sich immer rascher nach allen Seiten ausbreitete.
    Summer blickte mit verlorenem Blick auf den Trümmerhaufen um den leeren Steinsockel.
    »Und man kann wirklich nichts mehr für ihn tun?« fragte sie.
    »Nein, gar nichts.«
    Trauer ist ein sonderbares Gefühl. In Summers traurige, sanfte Züge mischte sich plötzlich ein furchteinflößender Ernst und eine schicksalhafte Entschlossenheit. »Ich liebe dich, Dirk, aber ich… ich kann nicht mit dir gehen.«
    Pitt starrte sie ungläubig an. »Das ist doch Unsinn.«
    »Aber verstehe mich doch«, sagte sie mit bittender Stimme.
    »Hier ist immer mein Zuhause gewesen. Meine Mutter liegt hier begraben und jetzt auch mein Vater.«
    »Das ist doch kein Grund für dich, auch hier zu bleiben.«
    Sie legte ihr Gesicht gegen seine Brust. »Ich habe meinem Vater einmal geschworen, niemals von seiner Seite zu weichen.
    Und nun muß ich diesen Schwur auch erfüllen.«
    Pitt hatte Mühe, ihr nicht einfach zu befehlen, endlich ins Wasser zu steigen. Statt dessen strich er ihr zärtlich über das Haar. »Ich bin ein selbstsüchtiger Mann. Dein Vater ist tot, und jetzt gehörst du zu mir. Ich will, daß du mir folgst. Ich brauche dich. Und nicht einmal dein Vater würde von dir verlangen, dieses kindliche Versprechen einzuhalten.« Er schloß sie fest in seine Arme. »Laß uns nicht mehr darüber reden. Wir gehen zusammen, und wir gehen jetzt sofort.«
    Summer weinte noch immer leise in sich hinein, als ihre Hand unter das goldglänzende Wasser glitt.
    Giordino und Adrian saßen am Rand des Sees in der äußeren Höhle, als die Köpfe von Summer und Pitt die Wasseroberfläche durchbrachen.
    »Warum habt ihr beide so lange gebraucht?« fragte Giordino.
    »Ich habe von der vielen Warterei inzwischen schon Hunger bekommen.«
    Pitt blieb im Wasser, er hielt sich an der Felskante fest, weil seine Kräfte nicht mehr reichten, sich aufs Trockene zu ziehen.
    »Wir sind schon halb zu Hause«, sagte er mit ruhiger Stimme.
    »Wir müssen nur noch zur Oberfläche hinauftauchen, dann werden wir schon irgendwie nach Honolulu kommen. Und wir tauchen in derselben Reihenfolge wie eben.« Seine Stimme ließ keine Widerrede mehr zu. »Und denkt daran, langsam auszuatmen, während ihr zur Wasseroberfläche hinauftaucht.
    Wo wir schon so weit gekommen sind, muß sich ja niemand noch auf den letzten Metern eine Embolie holen.«
    Er wandte sich an Summer. Das Wasser hatte ihr grünes Kleid in einen durchsichtigen Schleier verwandelt, der sich eng an ihren Körper schmiegte. Pitt hatte in seinem Leben schon viele Frauen kennengelernt, aber keine von ihnen hätte es mit der, die hier in dieser Felshöhle vor ihm saß, aufnehmen können. Mit jedem seiner Gedanken war er bei Summer, so daß er gar nicht bemerkt hatte, daß Giordino und Adrian wieder ins Wasser geglitten waren.
    »Wir sehen uns oben«, sagte Giordino lächelnd. Aber der Blick seiner Augen verriet seine Sorgen. Es ließ sich auch nicht im mindesten voraussagen, was sie an der Wasseroberfläche vorfinden würden. Wenn überhaupt irgend etwas.
    Pitt zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. »Viel Glück. Und paßt auf die Haie auf.«
    »Mach dir keine Sorgen. Wenn ich einen sehe, beiße ich als erster.« Er winkte Summer
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