Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
ein warmes Bett, Mylady.«
    »Dann sollen sie bei ihren Hunden schlafen.«
    »Oje, ich fürchte, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Nur weil amerikanische Männer keine Adelstitel führen, sind sie noch lange nicht...«
    »Schluß jetzt mit der Diskussion«, rief Jessica und hielt sich die Ohren zu.
    Einen Moment lang stand Jessica reglos da und kämpfte gegen die Angst an, die sie zu ersticken drohte. Die Angst vor Lord Gores schweißnassen Händen, die sich um ihre Finger schlossen, und die Erinnerung an seinen gierigen Blick und seine blutunterlaufenen Augen war einfach unerträglich. Bei der Vorstellung, daß sie sich von diesen Händen im Ehebett berühren lassen mußte, brach Jessica der kalte Angstschweiß aus.
    Dieser Alptraum, der sie gleichzeitig erschauern ließ und in ihrem Vorhaben bestärkte, lauerte in all ihren Gedanken. Sie ließ die Hände sinken, drückte das Kreuz durch und ging entschlossen zur Tür.
    »Mylady« fing ihre Zofe an zu jammern.
    »Meine liebe Betsy, halt jetzt den Mund.« Mit einem unsicheren Lächeln sah Jessica ihre Zofe an. »Wünsch mir lieber viel Glück. Wenn ich Erfolg habe, bekommst du die Reise nach Amerika, die ich dir vor drei Jahren versprochen habe.«
    Jessica öffnete die Tür und trat hinaus auf den Korridor. Betsys besorgtes Stöhnen verstummte, als die Tür hinter ihr mit einem dumpfen Klang zufiel. Mit beiden Händen raffte Jessica ihre seidenen Unterröcke zusammen und machte sich auf den Weg zum Flügel des Hauses, wo Wolfe untergebracht war. In jeder Nische im Mauerwerk stand eine Öllampe und verbreitete ihren angenehmen Duft. Sir Robert war ein überzeugter Anhänger althergebrachter Traditionen. Das Licht war nur schwach, aber das kümmerte Jessica nicht weiter. Sie kannte jeden Winkel des großen Hauses wie ihre Westentasche.
    Jedesmal wenn Jessica auf ihrem Weg durch das große Haus an einem der Fenster vorbeikam, zuckte sie erschrocken zusammen, denn draußen rüttelte der Wind an den Mauern, als verlangte er, eingelassen zu werden. Sie rechnete nicht damit, daß außer ihr noch jemand wach war. Sie hatte so lange gewartet, bis sie sicher sein konnte, daß selbst die Bediensteten im Bett waren. Um die Bibliothek machte sie allerdings einen großen Bogen, weil sie wußte, daß Lord Gore dort manchmal bis zum frühen Morgen mit seinen Freunden beim Glücksspiel zusammensaß.
    Jessica lief einen langen Gang entlang und rannte leichtfüßig eine Treppe hinauf. Im selben Moment, als sie am oberen Treppenabsatz ankam, stieß sie mit Lord Gore zusammen, der offensichtlich dem Portwein reichlich zugesprochen hatte.
    »Um Gottes willen«, rief sie, während sie hastig den Morgenrock um sich zusammenraffte.
    Gore taumelte und versuchte sich abzustützen, indem er nach Jessica griff. Auch wenn er betrunken war, wußte er immer noch ganz genau, wann er es mit einer spärlich bekleideten jungen Frau zu tun hatte. Und ein Schwächling war er auch nicht gerade. Als Jessica versuchte, sich von ihm zu lösen, packte er nur noch fester zu. Eine Hand vergrub sich in ihrer Brust. Die andere klammerte sich an ihre Schulter.
    »Wenn das nicht mein kleines Fräulein ist.« Gores Augen musterten sie lüstern, als er sich mühsam aufrichtete und den hauchdünnen Traum aus Seide und Spitze sah, in den Jessica gekleidet war. »Sehr bezaubernd, meine Süße. Ich hatte kaum zu hoffen gewagt, daß du es so eilig haben könntest, zu mir ins Ehebett zu kommen. Hätte ich das geahnt, wäre ich dem Portwein ferngeblieben und hätte mich statt dessen lieber um dich gekümmert.«
    »Laßt mich los!«
    Gore hörte nicht auf Jessica, sondern versuchte, diesem verführerischen Geschöpf näher zu kommen, das endlich in seine Reichweite gerückt war. Einer von Jessicas Unterröcken zerriß, als sie zu entkommen versuchte. Er starrte auf ihre entblößten Brüste und konnte sein Glück nicht fassen. Womit hatte er eine Verlobte verdient, die es kaum erwarten konnte, zu ihm ins Bett zu springen; selbst jetzt, mitten in der Nacht, wo das ganze Haus schlief?
    »Da schau sich nur einer diese Pracht an«, sagte er mit schleppender Stimme. »Lord Stewart hat verbissen um dich gefeilscht, aber ich muß zugeben, du warst es wert bis zum letzten Penny.«
    Gore beugte sich zu Jessicas Brüsten hinunter, stolperte und drückte Jessica so fest gegen die Wand, daß ihr die Luft wegblieb. Wäre sie nicht so außer Atem gewesen, hätte sie laut losgeschrien, als er seine Zähne in eine ihrer Brüste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher