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Im Strudel der Gefuehle

Titel: Im Strudel der Gefuehle
Autoren: Elizabeth Lowell
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grub. Mit einem lustvollen Grunzen packte er sie und preßte sie fester gegen die Wand, während er unbeholfen seine Hose aufzumachen versuchte. In ihrer Verzweiflung erinnerte sich Jessica an etwas, das Wolfe ihr bei ihrem Abschied vor vier Jahren beigebracht hatte. Mit einem Stoßseufzer rammte sie Gore eines ihrer Knie zwischen die Beine. Sofort lösten sich seine Hände von ihr, und er taumelte rückwärts.
    Jessica raffte ihre zerrissenen Unterröcke zusammen, und mit offenem, wirrem Haar rannte sie zu Wolfes Zimmer. Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür.
    Mit einer einzigen, fließenden Bewegung sprang Wolfe von seinem Himmelbett auf. Gerade noch rechtzeitig erkannte er, daß es Jessica war. Er legte sein Messer auf dem Nachttisch ab, und im selben Moment warf Jessica sich ihm an die Brust. Ihre Arme klammerten sich um seine nackte Taille, und dabei zitterte sie so heftig wie damals, als er sie zusammengekauert im Heuschober gefunden hatte.
    Ohne lange nachzudenken, trug Wolfe sie zum Bett hinüber und nahm sie in die Arme, um sie zu beruhigen. Nur ein paar Schritte entfernt, auf der anderen Seite der Mauern und Fenster, wütete der Sturm wie besinnungslos.
    »Immer mit der Ruhe, meine Kleine«, murmelte Wolfe. »Bei mir bist du sicher. Der Sturm kann dir jetzt nichts mehr anhaben. Du bist in Sicherheit. Hier, ich zünde die Lampe an, damit du besser sehen kannst. Der Sturm ist dort draußen, und du bist hier drinnen.«
    Wolfe beugte sich über sie und zündete mit einer Hand die Lampe an, bevor er Jessica wieder auf seinen Schoß nahm.
    »Na bitte, Elfchen. Ist es so besser? Du siehst ja selbst, daß du in Sicherheit bist, nicht wahr? Du siehst... Herr im Himmel!«
    Wolfe wußte nicht, was er sagen sollte. Der Anblick von Jessicas entblößten Brüsten war, trotz der Blutstropfen und der schwarzblauen Flecken, die sich auf ihrer Haut bildeten, ausgesprochen verführerisch.
    Irgendwo im Haus erklangen aufgeregte Stimmen. Wolfe hörte sie kaum. Die Vorstellung, daß jemand Jessicas weiche Haut mit seinen Zähnen und mit seinen Fingern verletzt hatte, ließ rasende Wut in ihm aufkommen.
    »Welcher elende Schuft hat dir das angetan?« fragte er aufgebracht.
    »Lord G... G...« Jessica holte tief Luft und versuchte, dem Zittern ihres Körpers Herr zu werden, damit sie eine klare Antwort geben konnte. »Lord Gore.«
    Vorsichtig bedeckte Wolfe Jessicas Brüste mit den zerrissenen Fetzen ihres Morgenmantels. »Ist ja schon gut, mein Elfchen.« Zärtlich küßte er ihr Haar. »Schon gut, meine Kleine. Du bist in Sicherheit. Ich werde nicht zulassen, daß er dir noch einmal weh tut.«
    »Ver... versprochen?«
    »Versprochen.«
    Jessica seufzte gequält. Einen Moment lang war nichts weiter zu hören als das Pfeifen des Windes. Langsam begann Jessicas Atem sich wieder zu beruhigen.
    Durch die geöffnete Tür stürmte Gore ins Zimmer. Sein Gesicht war verschwitzt, und er war jetzt nicht mehr ganz so betrunken wie zuvor; kein Mann kann solch einen Schmerz ertragen, ohne schlagartig nüchtern zu werden.
    »Was du brauchst, ist eine Lektion mit dem Stock, du kleines Luder«, fauchte Gore und rannte aufs Bett zu, »und genau das wirst du jetzt bekommen. Mach, daß du aus dem Bett dieses Wilden herauskommst.«
    Mit einer einzigen Bewegung schob Wolfe Jessica beiseite und stand auf. Zum ersten Mal fiel ihr auf, daß Wolfe von der Taille an aufwärts vollkommen nackt war — genauso wie von der Taille abwärts. Das Licht der Lampe spielte über seinen Körper und betonte seine Kraft, die sich wie ein Gewitter jeden Moment zu entladen drohte.
    »Ihr seid also der Schurke, der meine Jessi überfallen hat?« fragte Wolfe mit leiser Stimme.
    Jessica vergaß für einen Moment, daß Wolfe vollkommen nackt war, als sie seine Stimme hörte. Sie hatte ihn noch nie zuvor in diesem Tonfall sprechen hören. Plötzlich wurde ihr klar, daß Wolfe imstande war, jemanden kaltblütig umzubringen... und daß er nicht zögern würde, es hier und jetzt um ihretwillen zu tun.
    Bevor Gore antworten konnte, kam Lady Victoria ins Zimmer, gefolgt von Betsy, die außer sich vor Sorge war.
    »Es tut mir leid«, sagte Betsy zu Jessica. »Ich konnte einfach nicht zulassen, daß Ihr allein zu Mr. Lonetree geht. Der Mann hat einen schlechten Ruf, was Frauen angeht.«
    »Und das zu Recht«, fügte Victoria hinzu, während sie Gores ärgerliche Miene, Jessicas zerrissene Kleidung und Wolfes nackten Körper betrachtete. »Zieht Euch doch endlich etwas an,
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