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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr
Autoren: Toni Anderson
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fassen zu bekommen, doch er rannte schon zu seinem Transporter. Er hatte zwar nicht damit gerechnet, dass sie ihn begleiten würde, aber er hinderte sie auch nicht daran, auf den Beifahrersitz zu steigen.
    Finn war in der Tauchbasis und hatte die Sorte von Kater, die normalerweise ein Bett, eine Kanne Wasser und eine Packung Paracetamol erforderte, als Malone hereinkam.
    »Wenn Sie die nächste Runde einläuten wollen, geben Sie mir nur eine Minute, bis ich dieses Protokoll ausgefüllt habe. Dann können Sie loslegen.«
    »Ich darf Sie schlagen?«, fragte Malone mit einem Funkeln in den Augen.
    Finn hob einen Mundwinkel. »Sie können es versuchen.«
    Malone grunzte. »Ich habe Anweisungen.«
    Finn runzelte die Stirn. »Für mich?«
    »Für Holly.« Malone grinste ihn vielsagend an. »Ich spiele hin und wieder Squash mit dem Deputy Commissioner.«
    Bing!
»Er hat Sie geschickt, um sie im Auge zu behalten.«
    Malone schnaubte verächtlich. »Als Leibwächter bin ich ziemlich mies. Davon abgesehen sollte Holly eigentlich im Motel sein, aber da ist sie nicht. Und sie geht nicht an ihr Handy, weshalb ich dachte, Sie wüssten vielleicht, wo sie ist?« Er zog wissend die Brauen hoch.
    »Sie war letzte Nacht bei mir.« Jedenfalls glaubte er das – er war sich nicht hundertprozentig sicher, dass es nicht doch ein Traum gewesen war. »Sie ist gegangen, bevor ich aufgewacht bin.«
    Malone runzelte die Stirn. »Es gefällt mir nicht, dass sie allein da draußen ist – bei allem, was hier vor sich geht.« Sein Handy summte, und er lauschte eine Minute.
    Finn schob die Tauchprotokolle beiseite.
    »Okay, ich bin gleich da«, sagte Malone. »Remy Dryzek und Gordy Ferdinand wurden gestern Abend aufgegriffen. Rob hat genug Informationen geliefert, um die beiden festzuhalten. Außerdem gibt es Überwachungsfotos von dem schwarzen Transporter, der Holly von der Straße abgedrängt hat. Auf der Ladefläche lag eine Plane, die nicht dem Besitzer gehörte. Wir gehen davon aus, dass der Angreifer ein Geländemotorrad mitgeführt hat, um sich nach dem Entsorgen des Transporters fortzubewegen. Das einzige Erkennungsmerkmal war, dass der Mann einen Schnurrbart hatte, aber das ist in dieser Gegend nicht gerade ungewöhnlich.«
    »Sie von der Straße abzudrängen war eine gründlich geplante Aktion.«
    »Wir überprüfen alle Personen in der Gegend, die Motorräder haben.«
    »Die sind nicht alle registriert.«
    Malone nickte, dann sah er ihm fest in die Augen. »Ich war grob zu Ihrem Bruder. Das tut mir leid.«
    Finn zuckte die Achseln. »An Ihrer Stelle hätte ich wohl genauso gehandelt.«
    »Keine Tauchgänge heute?«
    Finn schüttelte den Kopf. »Gestern waren die letzten. Die Studenten sind heute Vormittag noch im Labor, dann sind sie hier fertig.«
    Malone räusperte sich. »Ich dürfte Ihnen das nicht sagen, aber, na ja, immerhin treib ich’s nicht mit Ihnen.« Er grinste boshaft.
    Finn warf ihm einen anzüglichen Blick zu.
    »Wie dem auch sei, Sie sollten vielleicht ihrem Kumpel, dem Professor, einen Besuch abstatten. Der Deputy Commissioner wird die Leichen seiner Frau und seines Sohns exhumieren lasen. Der Fall wird neu aufgerollt.«
    »Dank Holly?«
    »Ja.« Malones Miene verfinsterte sich. »Sie wissen also nicht, wo sie sein könnte?«
    »Keine Ahnung. Thom hat den ganzen Vormittag Vorlesungen.« Er stand auf. »Ich fahre ein bisschen herum, vielleicht finde ich sie irgendwo.«
    Malone gab ihm seine Handynummer. »Rufen Sie mich an, wenn Sie sie finden. Langsam bekomme ich ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Ich rufe meine Leute zusammen.«
    Finn nickte und schloss die Basis ab. Dann rannte er zu seinem Transporter und stieg aufs Gas.
    Das Geräusch eines aufheulenden Motors brachte Holly langsam zu Bewusstsein. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit riesigen Steinen gefüllt. Um sie herum war es eng und stank nach billigem Plastikteppich und Abgasen. Der Wagen hielt an, eine Tür wurde geöffnet. Sie versuchte, die Beine zu bewegen, aber sie waren völlig gefühllos. Eine Woge der Angst überspülte sie, als die Verriegelung aufschnappte. Instinktiv schloss sie die Augen. Obwohl ihr Geist von ihrem Körper losgelöst zu sein schien, fiel es ihr schwer, sich bewusstlos zu stellen, während sie der Gnade eines Fremden ausgeliefert war.
    Licht durchflutete den Kofferraum, warm fiel das strahlende Sonnenlicht auf ihre Wange. Das war so falsch. Wenn man gleich sterben würde, sollte sich das Wetter nicht so schön
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