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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
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‚wer‘?“
    „Na, wer ist der Vater?“ Er nahm sich vor, ganz ruhig zu bleiben und sie nicht zu verurteilen. Sie war schließlich eine erwachsene Frau. Es gefiel ihm zwar nicht, dass sie schon Männer vor ihm gehabt hatte, aber so war es nun mal.
    Voller Zorn funkelte sie ihn an. „Wie kannst du es wagen, mich das zu fragen?“
    „Ach so, du meinst, es geht mich nichts an?“ Jetzt wurde er doch wütend. Vor allem konnte er die Vorstellung nicht ertragen, dass ein anderer Mann sie berührt hatte.
    „Du bist der Vater, du Dummkopf.“
    Alec zuckte zurück. „Wie …?“
    „Wie so etwas geht, weißt du ja wohl.“ Wütend kniff sie die Augen zusammen.
    „Aber es ist doch erst …“
    „… drei Wochen her“, ergänzte sie. „Knapp drei Wochen.“
    „Gleich beim ersten Mal?“ Als sehr wahrscheinlich empfand er das nicht.
    „Ich schätze schon.“
    „Aber wir haben doch ein Kondom benutzt“, wandte er ein.
    „Ich weiß.“
    In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Nein, sie log ihn nicht an. Schließlich musste sie wissen, dass ein DNA-Test heutzutage kein Problem mehr war und sie ihm kein Kind eines anderen Mannes unterjubeln konnte. Sie war schwanger – und er hatte bereitwillig daran mitgewirkt.
    Und er hatte geglaubt, sie wäre anders als die anderen Frauen. Ehrlich und vertrauenswürdig.
    „Wie hast du das angestellt?“, fragte er zornig. „Hast du kleine Löcher in das Kondom gestochen?“
    Sie wurde blass.
    Es interessierte ihn wirklich, welchen Trick sie angewandt hatte. Unzählige Frauen hatten ihn schon einfangen wollen, mit allen nur erdenklichen Tricks und Methoden. Bei Charlotte war er weniger achtsam gewesen als gewöhnlich – ein böser Fehler, wie sich jetzt herausstellte. Aber sie war ihm so anders erschienen – grundehrlich und nicht das kleinste bisschen an seinem Geld interessiert. Eine Affäre mit ihr schien risikolos zu sein. Was für ein Irrtum!
    Charlotte sah ihn fassungslos an.
    „Also?“, stieß er hervor. „Ich warte auf deine Erklärung.“
    Ihre Augen schimmerten feucht. Na klar, dachte er, das musste jetzt ja kommen. Krokodilstränen. Die Nummer habe ich schon hundertmal gesehen. Und gleich kommt die oscarreife Vorstellung mit den Unschuldsbeteuerungen: Nein, nein, natürlich habe ich es nicht auf dein Geld abgesehen …
    Verdammt.
    Diesmal schmerzte es wirklich. Weil er nicht darauf vorbereitet gewesen war.
    „Keine Erklärung?“, fragte er.
    „Es muss ein Unfall gewesen sein“, brachte sie hervor. „Ich wollte doch nicht …“
    „Ja, klar. Die ungewollte Schwangerschaft. Der älteste Trick der Welt.“
    Stumm schüttelte sie den Kopf.
    „Na, dann sehen wir uns vor Gericht wieder“, sagte er und wandte sich zum Gehen.
    „Alec.“
    Er dreht sich nicht einmal mehr um. Wütend stampfte er davon, wütend auf sie und auf sich selbst. Wie dumm er gewesen war. Das würde seine Familie sehr viel Geld kosten.
    Charlottes Knie zitterten so sehr, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Der Schmerz in ihrem Herzen war kaum zu ertragen.
    Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass er wütend sein würde. Sie konnte ja wohl kaum erwarten, dass er ihr seine Liebe gestand und ihr einen Heiratsantrag machte – obwohl sie im tiefsten Inneren darauf gehofft hatte. Aber was sie so verletzte, das waren seine Anschuldigungen, seine Häme und seine Grausamkeit.
    Mühsam hielt sie sich an einem Regal fest. Reiß dich zusammen, Charlotte, dachte sie. Du musst jetzt erhobenen Hauptes hier raus, vorbei an den Filmleuten. Du musst es bis auf dein Zimmer schaffen.
    Dort würde sie dann ihre Sachen packen und sich ein Taxi rufen. Hoffentlich bekam sie niemanden mehr zu Gesicht, bis sie im Taxi saß. Und dann zum Flughafen und ab nach Monte Allegro. Dort würde sie alles ihrem Großvater beichten, kündigen und dann verschwinden. Und Alec würde sie nie mehr wiedersehen, schon gar nicht vor Gericht.
    Sein Geld konnte er sich sonst wohin stecken.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Raine und Cece standen im Garagentor. Als sie Charlottes bekümmerte Miene sahen, liefen sie schnell auf sie zu.
    „Oh Mann“, sagte Cece.
    „War’s schlimm?“, fragte Raine.
    Charlotte nickte und kämpfte gegen die Tränen an. „Ich muss jetzt auf mein Zimmer. Er denkt, ich bin absichtlich schwanger geworden.“
    Die beiden Frauen konnten es kaum fassen. „Na warte“, schimpfte Raine. „Ich werde ihn …“
    „Nein, nein“, flehte Charlotte und hielt sie am Arm fest.
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