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Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie
Autoren: Ashley Parker
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„Der Schrecken aus der Tiefe existiert. Ich habe ihn erlebt – und Sie haben ihn nicht etwa bezwungen. Er wird zurückkehren und sich grausig rächen!”
    Ellen wandte sich kopfschüttelnd an ihn.
    „ Gottlob haben Sie in einem letzten Aufbäumen alles vernichtet. Das ist es nämlich, was wirklich passiert ist: In Ihrer dummen Verblendung haben Sie die Finsternis erzwingen wollen. Gaia war stärker, denn Gaia ist mit den Lebenden und sie wirkt... durch unsereins. Sie allein beherrscht die Tiefe – nicht etwa der Schrecken oder das Grauen!” Sie ging zum Schreibtisch und deutete auf den Fleck, an dem das Manuskript gelegen hatte. „Mutter war so verblendet in ihrer Theorie, Gaia habe den Tod von Vater gewollt, daß sie es versäumt hat, mich auf meine Aufgabe gebührend vorzubereiten, doch jetzt ist mir das alles auch so klar, und ich werde Ihnen beweisen, Professor Brook, daß ich recht habe. Nicht, weil ich Hokuspokus liebe, sondern damit Sie in Zukunft vorsichtiger sind mit solchen Dingen und endlich zur wahren Erkenntnis gelangen.”
    Sie hielt einfach nur die Hand über den leeren Fleck und im nächsten Moment... materialisierte das Manuskript wieder, völlig unbeschädigt, im selben Zustand, in dem es vorher gewesen war.
    „ Was...?” Dem Professor verschlug es die Sprache.
    „ Haben Sie schon jemals den Satz gehört: ‚Was Magie bewirkt, kann nur durch Magie wieder rückgängig gemacht werden?‘”
    „ Ja, aber...”
    „ Nichts anderes ist hier geschehen. Genauso könnte ich alle anderen Schriften wieder neu entstehen lassen, aber ich werde mich hüten, denn dieses Sammelsurium von magischem Schund ist viel zu gefährlich, zumal Sie ja emsig alles gesammelt und auf einem Haufen gehortet haben. So lange es in alle Winde verstreut gewesen war, hatte es bei weitem nicht dieses Potential wie in Ihrer Hand.”
    „ Oh, mein Gott!” stöhnte der Professor.
    „ Ein solches Wort aus Ihrem Munde?” scherzte Peter Carmichael mit bitterem Unterton und trat ebenfalls näher.
    „ Ich – ich verstehe jetzt!” bekannte Professor Brook. „Ich weiß jetzt, was für einen riesigen Fehler ich begangen habe. Ohne euch beide wäre ich tatsächlich...”
    „ Ich muß leider sagen”, unterbrach ihn Ellen, „daß damit das Problem sich quasi von allein gelöst hätte, denn Sie hätten sich eben selber vernichtet – in dem Irrglauben, Opfer geworden zu sein vom angeblichen Schrecken aus der Tiefe!”
    „ Und das wäre doch jammerschade”, fügte Peter hinzu. „Sie sind zwar als Kuriosum erkannt, aber in Ihren Fächern trotzdem eine international anerkannte Kapazität. Vielleicht sollten Sie sich einfach mal wieder darauf besinnen und all den anderen Unsinn sein lassen? Dann sind Sie auch nicht länger das zauselige Kuriosum von Oxford.”
    „ Und auch der Hörsaal wird wieder voller!” vermutete Ellen mit einem verschmitzten Lächeln.
    Der Professor wollte aufstehen, doch kraftlos sank er zurück. Dies alles war zuviel für ihn, wie man ihm ansah.
    „ Na, erst einmal sollten wir die Pizzas esse, ehe sie kalt werden”, schlug Peter vor. „Ich habe ehrlich gesagt einen Bärenhunger.”
    „ Ich auch”, gab Ellen zu. „Und Sie, Professor, sollten lieber ebenfalls zugreifen, um wieder zu Kräften zu kommen. Wie sonst wollen Sie es denn schaffen, wieder die Menschheit mit Ihrem profunden Wissen zu beglücken – ganz ohne diesen mystischen Kram?”
    „ Mystischer Kram?” echote der Professor. „Das sagen ausgerechnet Sie? Wer ist denn hier eigentlich das Kuriosum? Doch eher Sie beide...”
    „ Na, vor einer Minute waren sie noch froh darum, denn schließlich wären Sie ohne uns – vor allem ohne Peter - nicht mehr am Leben”, erinnerte ihn Ellen ungerührt.
    „ Ja, ja, ist ja schon gut”, rief er heiser. „Ich bin nach wie vor dankbar und werde auch alles tun, was Sie für richtig halten. Doch nur unter einer Bedingung...”
    „ Bedingung?” wunderte sich Peter und schielte schon mal zu dem Pizzapaket hinüber, das noch auf sie wartete.
    „ Ja, Sie beide müssen mir unbedingt erzählen, was das ist mit Ihnen. Ich will alles wissen.”
    „ Gut, sollen Sie haben”, entschied Ellen kurzentschlossen, „aber nur, wenn Sie niemals zu jemandem darüber reden werden.”
    „ Das kann ich hoch und heilig versprechen, denn ich werde sowieso niemals wieder mich mit geheimen Schriften und so etwas beschäftigen.”
    „ Ein sehr weiser Entschluß!” lobte ihn Ellen.
    Sie und Peter tauschten kurz einen
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