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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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Ayden Hilfe von zwei Jungs hatte, die jedoch weder
sehr viel von Volleyball zu halten schienen, noch es ernsthaft konnten. Ich
legte mich mächtig ins Zeug, doch wenn er mir am Netz gegenüberstand, konnte
ich keine Angriffsschläge wagen, da er irgendwie immer tadellos blockte. Nicht
nur das, er schien auch jede andere Position perfekt spielen zu können, was
mich immer aggressiver im Spielverhalten werden ließ, sodass ich selbst Vivian,
die wirklich gut spielte, abhängte. Ayden schien das ziemlich zu belustigen,
was mich noch mehr anstachelte.
    „Miss Valimore, ruhen Sie sich aus“, befahl der Lehrer
und wechselte mich mit einem anderen Jungen aus. Mein Atem ging tatsächlich
sehr schwer und doch konnte ich mich über die Pause nicht so richtig freuen. Schließlich
musste er nicht ausgewechselt werden.
    „Na los, zeig uns mal, was du kannst, Phynix!“, bellte
der Junge, der für mich eingesprungen war, provozierend. Ich stand direkt
hinter dem Feld, in dem meine Mannschaft spielte, und sah Ayden deswegen seine
Miene verziehen: zu einem grausamen Grinsen. Der Ball wurde gestellt, er sprang
– und drosch mit einer derartigen Kraft gegen den Volleyball, dass er wie ein
tödliches Geschoss dahinflog – jedoch nicht mehr in das Feld, sondern auf mich
zu, wie ich anhand seines erschrockenen Blickes bemerkte. Ich wusste nicht, was genau geschah, aber es fühlte sich an, als würde mein Unterbewusstsein die
Kontrolle übernehmen. Blitzschnell, schneller, als ich blinzeln konnte und es
für möglich gehalten hätte, schoss mein rechter Arm nach oben und wehrte den
geschossartigen Ball nicht nur ab, obwohl das völlig ausgereicht hätte – nein –
ich fing ihn, was ich eigentlich für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten
hätte.
    Tödliche Stille hatte sich über den behelfsmäßigen
Sportplatz gesenkt und alle Augen waren überrascht auf mich gerichtet, wobei
noch eine Spur Bewunderung dabei war … Nur zwei glitzernde blaue Augen sahen
mich hellauf entsetzt an, wobei auch sie Bewunderung, die jedoch zehnmal
stärker zu sein schien, als die der anderen, enthielten. Ich warf den Ball
Vivian zu und lief zu den Umkleidekabinen, ohne auf die sich nicht einstellende
Reaktion des Lehrers zu achten. Nach einer Weile joggte ich, dann rannte ich
und knallte die Tür hinter mir zu. Zielstrebig lief ich zu einem Waschbecken,
ließ eiskaltes Wasser aus dem Hahn laufen und spritzte mir das Gesicht ab, doch
es half nichts. Was in aller Welt war das gewesen??
     
    Ich hatte mich umgezogen, ohne darauf zu achten, ob
ich entlassen war oder nicht, ob ich Ärger bekommen würde oder nicht. Ich ging
einfach nach Hause, wobei ich nicht bedachte, dass mich mein Weg direkt am
Sportplatz vorbeiführte. Ich ignorierte die Blicke der anderen, selbst seinen,
und ging weiter zielstrebig zu meiner Villa. Dort angekommen warf ich meinen
Rucksack in die Ecke und schwang mich auf das schwarze Sofa. Meine Gedanken
kreisten immer noch um diese absolut unmögliche Aktion. Ich konnte mir
nicht erklären, warum ich auf einmal so gute Reflexe hatte. Und das würde ich
wohl auch nicht können, weil sich wieder alles an mir ganz normal anfühlte.
Mein Unterbewusstsein hatte sich vollständig abgeschaltet, zumindest das konnte
ich sicher sagen. Mir war nicht nach Essen zumute, eigentlich nach überhaupt
nichts. Allein der Gedanke, dass ich morgen wieder in die Schule würde gehen
müssen und mich den Fragen stellen, die ich selber nicht beantworten konnte,
gefiel mir überhaupt nicht. Doch was kümmerte es den Lauf der Dinge schon, was
mir gefiel? Er hatte sich auch nicht darum gekümmert, als meine Familie
auseinandergebrochen war … Warum also sollte er jetzt damit anfangen?!
    Der Dienstag kam und wie erwartet wusste die ganze
Schule von meiner spektakulären Aktion. Verdammte Kleinstadt. Ich wimmelte
Allan ab, der mir immer wieder versicherte, wie cool das doch gewesen
sei, und ging schweigend zum Unterricht, wobei ich hoffte, dass die Zeit stehen
bleiben würde. Doch das tat sie nicht, wie immer, wenn etwas Unangenehmes
anstand. Demzufolge kam der Chemieunterricht viel zu schnell. Ich betrat den
Raum, wohl wissend, dass zumindest für die ersten paar Sekunden alle Augen auf
mich gerichtet waren, und trat meinen Henkersgang zu dem Tisch an, an dem Ayden
bereits saß. Obwohl ich mich wieder auf die nervigen Fragen gefasst machte,
ging er auf die gestrige Sache gar nicht erst ein, fragte mich im Gegenteil
geradezu die unwichtigsten
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