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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft
Autoren: Alison Kent
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sie durch Wackeln mit den Augenbrauen umzustimmen. „Sie kennen alle die Legende von der Rothaarigen, die abends im Hotel auftritt.“
    Und so soll es auch bleiben, dachte Miranda. Candy Cane als Legende. „Nein, die Kids wären nicht begeistert. Ihnen würden die Songs nicht gefallen, und ich gehöre nicht zu ihrer Generation. Wenn jemand dort auftreten sollte, dann Zoe.“
    Corinnes jüngere Tochter war siebzehn Jahre alt und als Sängerin genauso talentiert wie ihre Schwester Brenna. Für ein so junges Mädchen besaß sie eine überraschend tiefe und volle Stimme.
    Im Grunde hatte Miranda nur wegen Zoe einen erheblichen Teil der enormen Abfindung, die ihr bei der Scheidung zugesprochen worden war, zur Gründung der „Candy Cane Scholarship for the Arts“ eingesetzt. Diese Stiftung vergab Stipendien, und alle Gagen, die Miranda als Candy Cane einnahm, landeten dort.
    Corinne mochte ihre Gründe haben, Brennas Angebot abzulehnen, alles Geld, was sie im Lauf der Jahre für ihre Musikerkarriere abgezweigt hatte, samt Zinsen zurückzuzahlen, doch Zoe war einfach zu talentiert. Miranda fand, dass eine fundierte Gesangs- und Musikausbildung genau der richtige Kompromiss waren, und das ermöglichte sie Zoe durch das Stipendium.
    Jetzt blickte sie zu Alan. „Ich wünschte, Patrice würde ihr den Auftritt ermöglichen. Zoe könnte diese Erfahrung gut gebrauchen.“
    „Das wird sie auch“, beruhigte Alan sie. „Aber die Kids kennen Zoe, und Patrice hatte auf einen großen Namen gehofft.“
    „Wie ich höre, ist auch ihre Schwester in der Stadt.“ Miranda fand, dass Corinne früher oder später ohnehin ihrer älteren Tochter auf halbem Weg entgegenkommen musste. „Patrice sollte versuchen, Ravyn zum Auftritt zu überreden.“
    „Das könnte Patrice nur, wenn sie alles ignoriert, wofür Mistletoe berühmt ist. Sie müsste in Ravyns Privatsphäre eindringen. Außerdem würde sie nichts hinter Corinnes Rücken tun, um bei den Kids zu punkten.“
    Miranda wusste, dass er recht hatte. Für die Abschlussklasse der Highschool wäre es zwar toll, wenn die Leadsängerin von Evermore auf ihrem Weihnachtsball auftreten würde, aber Brenna war nicht als Ravyn hier, sonst hätte sie ihre Band mitgebracht.
    Das sprach dafür, dass etwas an den Gerüchten um ihre Affäre mit dem konservativen – und seit Neuestem ledigen – Abgeordneten Teddy Eagleton dran war, den Miranda heute bereits in der Lobby des Hotels gesehen hatte.
    „Ausgetrunken?“ Alan blickte über Mirandas Kopf hinweg.
    Sie wollte ihn gerade daran erinnern, dass er ihr das Weinglas bereits weggenommen hatte, als ihr klar wurde, dass er nicht mit ihr sprach.
    Sie drehte sich um und sah in die dunkle Bar. Aus der hintersten Ecke kam ein Mann mit einer Tasse auf sie zu.
    Er war groß. Seine breiten Schultern zeichneten sich unter dem dunklen Jackett ab, und seine langen Beine steckten … in einer Jeans.
    Verdammt. Genau bei diesem Mann hatte sie heute Abend auf dem Schoß gesessen! Hastig wandte sie sich wieder um und zischte Alan etwas zu, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Er ist schon die ganze Zeit über hier, und du sagst mir kein Wort?“ Um Himmels willen, hatte sie sich verraten? Hatte er gehört, wie Alan sie Miranda nannte? Hatte sie verraten, dass sie immer noch seinen Kuss auf ihren Lippen spürte? „Was ist nur los mit dir?“
    Belustigt lächelte Alan. „Patrice meinte, du seist in letzter Zeit bedrückt, und da fand ich, du könntest eine heiße Nacht gut gebrauchen.“
    „Ich hasse dich.“
    „Weiß ich. Ich hasse dich auch.“
    Ein Glück, dass sie noch ihre Perücke trug.
    In diesem Moment nahm der Fremde, der so göttlich küssen konnte, auf dem Barhocker neben ihr Platz, als sei dies genau der Ort, an den er schon zeit seines Lebens gehörte. Verdammt, das konnte nicht gut enden.
    „Danke für den Kaffee“, sagte er an Alan gewandt. Dabei konnte Miranda sein Profil betrachten, als er die Tasse über den Tresen zurückreichte. „Bis zu meinem Zimmer hätte ich es sicher nicht mehr geschafft, ohne einzuschlafen.“
    Gegen ihren Willen musste Miranda lachen, und sofort wandte der Fremde sich ihr zu. Langsam neigte er den Kopf zur Seite und musterte sie, bis sie zu atmen vergaß.
    „Lachen Sie ruhig über mich oder mit mir, ich kann beides ertragen.“
    Wie gut er aussah, hatte Miranda gar nicht richtig mitbekommen, als sie auf seinem Schoß saß.Trotzdem wünschte sie sich in diesem Moment nur ein tiefes Loch im Boden, in dem sie
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